DIE TOTEN SOLDATEN
Die toten Soldaten schlafen nicht,
sie wachen im Sturm und im Sternenlicht;
sie wandern suchend rings um die Erde,
ob Friede werde.
Die toten Soldaten sind immer da,
aus Frankreich und England sind sie uns nah;
sie alle suchen Hand in Hand
des Friedens Land.
Die toten Soldaten schlafen nicht,
sie halten über uns strenges Gericht;
sie pochen dröhnend an Tür und Tor, —
höret den Chor:
Wir haben das heilige Opfer gebracht,
wir starben in Höllen= und Todesnacht;
wir warfen die Leiber in Eisen und Blei,
daß Friede sei!
Die toten Soldaten sind nicht tot,
sie wohnen im goldenen Morgenrot; –
doch blicken sie immer hernieder zur Erde,
wann Friede werde.
E. K. PLACHNER (Aus „Gesammelte Gedichte“ 1. Band)
Das Gedicht wurde vertont von: Johannes Müller, Organist und Chorleiter, Ahrweiler (+; Hermann Unger, Prof. Dr., Direktor der „Rheinischen Musikhochschule“ zu Köln und Dozent i. R., Köln; Hans Wiltberger, Stud.=Rat, Gladbeck i. W.