Zum Geleit
Liebe Leserinnen und Leser,
in langjähriger Tradition stellt das Heimatjahrbuch Ahrweiler das Kreisgebiet in seinen vielfältigen Erscheinungsformen vor, angefangen von den Ereignissen des gerade abgelaufenen Jahres bis hin zum Mittelalter. In vielen Beiträgen wird aufgezeigt, wie sich Geschichte vor Ort zugetragen und wie das lokale Geschehen in einen größeren Zusammenhang einzuordnen ist.
Mit dem Heimatjahrbuch 1987 beginnt erstmals eine Serie von Veröffentlichungen über die Nazi-Zeit in unserem Landkreis Ahrweiler. Die Diskussion um unsere Geschichte, insbesondere auch der Nazi-Zeit, hat in der Bundesrepublik Deutschland voll begonnen. Dabei hat die Rede von Bundespräsident von Weizsäcker am 8. Mai 1985 besondere Akzente gesetzt, die Verantwortung für die deutsche Geschichte herausgestellt und auch gefordert, daß auch die jetzt lebende Generation die Wahrheit über die deutsche Geschichte auszuhalten und zu verantworten hat. Der dicke Panzer des Übergehens, des Schweigens, des Wegsehens, der Lücken und weißen Flecken überzeugt vor allen Dingen unsere jugendlichen Mitbürgerinnen und Mitbürger nicht mehr.
Gerade auf dem Hintergrund der Tatsache, daß in den letzten, noch halbwegs freien Wahlen über 70 % der Stimmen unserer Bürger an die demokratischen Parteien im Jahre 1933 gegangen sind, läßt uns ruhig und verantwortungsvoll an die Aufgabe gehen, auch dieses dunkle Kapitel der deutschen Geschichte in unserem Landkreis in den nachfolgenden Heimatjahrbüchern darzustellen. Das Heimatjahrbuch will auch hier Orientierungshilfe für unsere Gegenwart und Zukunft sein und zugleich Zusammengehörigkeitsgefühl und Heimatliebe wachhalten.
Der Blick in die Vergangenheit ist nicht nur heute aktuell, sondern hat auch Zukunft. In diesem Sinne wünsche ich dem Heimatjahrbuch eine gute Aufnahme innerhalb der Bevölkerung unseres Landkreises. Den ehrenamtlichen Autoren gilt mein besonderer Dank.
Dr. Plümer
Landrat des Kreises Ahrweiler