Wenn es wintert um die Nürburg
Toni Eich +
Winter an der Nürburg. Aquarell v. Franz Steinborn
Foto: T. Eich
Winter an der Nürburg ist immer ein besonderes Erlebnis: Wenn drunten im Tal das schneeige Weiß, vom Regen geblendet, traurig dahindämmert, entfaltet der Winter hier oben seine Pracht. Türme von schneeträchtigen Wolken ziehen auf, ein ungestümer Wind überfällt und durchstöbert Land und Wälder, derweil die wintermüde Sonne gemächlich über die Berge wandert. Dann ist Winter hier droben. Um dieses bezaubernde Märchenbild malerisch einzufangen, bedarf es einer hohen künstlerischen Gabe, die gerade das Aquarell fordert. Die Flüchtigkeit von Wasserfarben in der Farbgebung griffsicher anzuwenden, war die große Gabe von Franz Steinborn, der 1961, sechzigjährig, leider zu früh in die Ewigkeit ging. Er wäre ein bedeutender, über seinen Wirkungskreis hinausstrebender Aquarellist geworden, wenn er geeignete Förderung erhalten hätte. So blieb er in seinem Lebensbereich als Erzieher und Künstler ein liebenswerter Verklärer der Schönheiten unserer ahr-eifelländischen Heimat. Seine Bilder strahlen einen unverkennbaren schwungvollen Nimbus aus, der Gefallen und Bewunderung erregt.