IN ST. PETER ZU WALPORZHEIM
Beim heiligen Petrus zu Walporzheim, Am
rauschenden Bett der Ahr,
Da schenkt man nicht Bier, nicht Honigseim,
Da schenkt man den Wein so klar.
Beim heiligen Petrus zu Walporzheim,
Da steht St. Peter und lacht,
Er hat die Schlüssel zum Paradeis
Und hält so fröhliche Wacht.
Und wenn ein lustiger Bursche kommt,
Den riecht er von ferne schon
Und öffnet gleich die Tore weit:
„Herein, du lieber Sohn!“
Doch soll’s dann wieder zum Tor hinaus,
Dem Alten fährt’s durch den Sinn:
„Wer einmal glücklich im Himmel ist,
Der bleib‘ auch ruhig drin!“
„Wie lockt euch wieder mit Sang und Klang
Da draußen die böse Welt?“
Da hat er manchem aus Verdruß
Beim Scheiden ein Bein gestellt,
Daß der da draußen, so lang er war,
Die Gasse kugelnd maß,
Und macht St. Peter ihm hintendrein
Eine lange, lange Nas‘. —
O heiliger Sankt Peter zu Walporzheim,
Saß‘ ich am seligen Ort,
Mich brächte wahrhaftig mit Sang und Spiel
Mein eigener Schatz nicht fort!
O heiliger Sankt Peter zu Walporzheim,
Sind wenig fromm zur Zeit,
Doch alle noch zu Walporzheim
Getreue St. Petersleut!
ALEXANDER KAUFMANN