Der Aremberg als Naturschutzgebiet

VON JAKOB RAUSCH

Die tertiäre Domkuppe des Arembergs entstand im Miozän des Tertiärs vor etwa 20 Mio. Jahren. Die nach oben strömenden Lavamassen konnten die mächtige Devondecke nicht durchstoßen, sondern nur domförmig aufwölben. Unter der starken Devondecke entstanden durch Druck und Hitze die Säulenbasalte. Die Erosion hat die Devondecke abgespült, so daß die freigelegten Säulenbasalte als Härtlinge stehenblieben. So finden wir Basalt nur auf der Bergkuppe, während Bergabhang und Bergfuß aus Devon bestehen (Grauwacke und Schiefer). Die tertiäre Domkuppe des Aremberges ist nicht so gut erhalten wie die der benachbarten Hohen Acht und der Nürburg, weil der Mensch durch fünf gewaltige Eingriffe den Domberg teilweise abtrug.

  1. Eine Fliehburg wurde mit einem großen Steinwall umgeben, den wir heute noch nachweisen können, da hier die Basalte horizontal gelagert sind.
  2. Der Burgbau im 11. Jahrhundert benutzte die Basaltsäulen als Baumaterial.
  3. In den Jahren 1641 bis 1650 wurden hier nach den Plänen des Kapuzinerpaters Karl (eines Grafen von Arenberg) gewaltige Festungsanlagen, die wieder Säulenbasalte gebrauchten und den Boden teilweise planierten, gebaut.
  4. In den Jahren 1682 bis 1683 arbeiteten hier 600 französische Soldaten und 200 deutsche Maurer zur weiteren Befestigung der Burg. Hier wollten die Franzosen eine Garnison für 6000 Mann errichten. Viele Minen zerstörten die Mauerwerke. Sie zerstörten aber auch den Burgbrunnen, so daß nun die Berghöhe kein Wasser mehr hatte. Deshalb gaben die Franzosen ihren Plan auf. Aber ehe sie abzogen, demolierten sie noch die Mauerwerke.
  5. Im Jahre 1803 wurde durch die französische Verwaltung die Burg auf Abbruch verkauft; nur der Bergfried wurde beim Abbruch verschont. Dieser gilt heute noch als Wohnhaus für den Förster. 

Einen 6. geplanten Eingriff, Abbau der Säulenbasalte, möge der Naturschutz verhindern.

Zur Pflanzenwelt des Aremberges

Der Aremberg (623 m ü. d. M.) trägt einen stattlichen hohen Rotbuchenwald, dem zumeist Bergahorn, Echte Esche und die montane Bergulme in der besten Zusammensetzung wegen des basischen Gesteins beigemischt sind. Für die Krautschicht sind bezeichnend die Zahnwurz (Dentaria bulbifera), die Nestwurz (Neottia nidus avis), das Große Waldvögelein (Cephalanthera alba), das Schwertblättrige Waldvögelein (C. xiphophyllum), die Grüne Waldhyazinthe (Platanthera chlorantha), der südsibirische Seidelbast (Daphne mezereum) und das Christophs-kraut (Actaea spicata). Auch blühen hier der Aronstab und das Springkraut. Drei Schlingpflanzen überziehen Mauern und Bäume: der Efeu, die Waldrebe und das Waldgeißblatt. Weiterhin findet sich dort die nordischalpine Breitblättrige Glockenblume, die aber auch noch an der Hohen Acht und an anderen Orten eine Heimstatt hat. Selten fehlt auch das Lungenkraut. Weiterhin schmücken das Quirlblättrige Salomonssiegel und zuweilen der Glänzende Storchschnabel diese Kuppe.

Aremberg
Foto: Kreisbildstelle

Zur Tierwelt des Aremberges

Viele Eidechsen huschen im Mauerwerk. Da sich auf dem Burghof wieder Tümpel gebildet haben, finden wir hier neben der glatten Natter auch die Ringelnatter. Auf den Bäumen horstet der Bussard und in den Mauerwerken der Turmfalke.

Besitzer des Burggeländes und der ganzen Bergkuppe ist der Herzog von Arenberg, dessen Verwaltung ihren Sitz in Schleiden hat.