Alte Schmiede
An der Stadtmauer kauert dem Schmied sein Haus,
Rauchballen quellen zum Schlot hinaus.
Der Blasebalg ächzt und das Feuer faucht,
der alte Schmied steht umflammt und umraucht.
Seine Hand hält das Eisen und läßt es nicht,
er zwingt es zur Form und summt und spricht,
halb Spruch und Gedicht, halb Zauber, Gebet,
das Geheimnisse wirkt und doch niemand versteht.
Wie der Hammer in fester Faustkraft schwingt
und der Amboß erzittert und glockenhell klingt,
das trotzige Eisen lodert in Glut,
in Funken versprüht sein metallisches Blut.
Wie das Werk im kühlenden Wasserbad zischt,
die Glut verlodert, die Wut erlischt,
äugen Koboldaugen vom Deckenruß
und blinzeln dem Meister verstohlenen Gruß.
Sie alle bestaunen des Alten Kraft,
die willengebändigt Gewaltiges schafft.
Dann ruht die Werkstatt, vom Abend umschauert,
an der alten Stadtmauer hingekauert.
E. K. PLACHNER