VdK-Erholungsheim am Unkelstein
Johannes-Junglas-Haus
Hermann Comes
Mit dem Beschluß des VdK-Landesverbandes Rheinland-Pfalz, hoch über dem Rhein am Unkelstein auf dem ehemaligen Grundstück Hattingen ein Erholungsheim zu bauen, war für die Kriegsbeschädigten und Kriegshinterbliebenen eine wichtige Entscheidung gefallen: Hier sollten sie sich nun Erholung und Kraft für den Alltag holen können. Wesentlich ist dabei, daß man sich hierfür im nördlichen Bereich des am Rhein gelegenen Teiles des Kreises Ahrweiler eine landschaftlich besonders herrliche Lage ausgesucht hatte. So verwundert es nicht, daß von den Heimbesuchern immer wieder die besonders schöne Lage gelobt wird: Der Panoramablick über Unkel bis hin zur Erpeler Ley, über den Rheinbogen bis Remagen mit der Apollinariskirche.
Einer der Initiatoren, daß dieses Haus hier über dem Unkelstein gebaut wurde, war der frühere VdK-Landesverbandsvorsitzende Willy Euskirchen aus Unkel. Das Haus wurde 1964 fertiggestellt, am 1. Juli 1964 erfolgte die erste Belegung. Es trägt den Namen des verstorbenen Sozialministers von Rheinland-Pfalz, Johannes Junglas.
Die Aufgabenstellung dieses Erholungsheimes: es wurde geschaffen für die Durchführung der Erholungsmaßnahmen für Kriegsbeschädigte und Kriegshinterbliebene nach dem Bundesversorgungsgesetz. Die Erstellungskosten des Erholungsheimes lagen bei 2,5 Millionen Mark, der Umbau 1977/78 kostete 735 000 Mark. Um das Haus zu modernisieren und den Heimgästen das zu vermitteln, was auch bei den meisten Hotelaufenthalten heute geboten wird, entschloß man sich, ein Schwimmbad anzugliedern, an dessen Erstellung sich das Land mit einer beträchtlichen Summe beteiligte.
Ein Blick in das Haus: Es hat 73 Betten, Zwei-und Einbettzimmer. Zwei Fernsehräume sowie ein Hobbyraum stehen zur Verfügung. Unterhaltende Aufenthaltsmöglichkeiten bieten auch die Heimbücherei und der Leseraum. Nicht zu vergessen ist die einladende Sonnenterrasse.
Rustikal-gediegen eingerichtet ist das Heim-Restaurant mit der an der Stirnfläche von Graphiker Karl Kirfel, Ahrweiler, großflächig gestalteten Wandmalerei vom Ahrtor der Kreisstadt. Es ist für Stunden froher Unterhaltung einladend geschaffen. Im Foyer präsentiert eine weitere Wandmalerei von Karl Kirfel Ahr und Rhein im Bereich des Ahrkreises mit seinen Sehenswürdigkeiten. Der Gang durch das Haus ist der beste Beweis dafür, daß von der Einrichtung der Zimmer bis zu den Freizeitmöglichkeiten alles getan wurde, um den Aufenthalt angenehm und abwechslungsreich zu gestalten. Nicht zu vergessen ist der vorgelagerte große und trotzdem wohnliche Speiseraum.
Wie der Vorsitzende des VdK-Kreisverbandes Ahrweiler, Alois Buhr, der auch dem Landes-verbandsausschuß Rheinland-Pfalz angehört und Mitglied des Heimausschusses ist, feststellt, ist ,,das Erholungsheim des VdK-Landes-verbandes Rheinland-Pfalz, das Johannes-Junglas-Haus, wahrlich eine Stätte der Ruhe und der Freude. Wir kennen nur ein Bestreben: Unsere Mitglieder vom VdK in jeder Weise zufriedenzustellen, damit sie hier eine echte Erholung genießen und gestärkt den Weg in den Alltag gehen können.‘ Es gehe darum, den Heimgästen den Erholungsaufenthalt für Körper, Geist und Seele zu geben, um Gesundheit, beziehungsweise Arbeitskraft zu erhalten und zu fördern.
Wen wundert es, daß Kriegsopfer-Delegationen aus Dijon/Frankreich und Brüssel/Belgien, die das Heim auf einer Durchreise besuchten, von diesem Erholungsheim, von seiner Lage in der herrlichen Landschaft und auch in Bezug auf die gesamte Einrichtung und das Angebot an die Heimbesucher begeistert waren. In den zurückliegenden Jahren wurde das Heim auch Kriegsbeschädigten und Kriegshinterbliebenen aus Braunschweig im Austauch zur Verfügung gestellt.
Auf der Rheintalhöhe am Unkelstein das Johannes-Junglas-Haus
Doch auch dem „Heim-Alltag‘ sei ein Wort gewidmet. Das Heimleiter-Ehepaar Heino und Gisela Kindt, immer um die Hausgäste besorgt, ist auch bemüht, Gelegenheiten zum Kennenlernen der näheren und weiteren Umgebung zu schaffen. Da werden Busfahrten arrangiert, in diesem Jahr natürlich auch zur Bundesgartenschau. Nicht weniger beliebt sind die Schiffsrundfahrten bis zur Insel Nonnenwerth und nach Linz. Es spricht für das Heim und seine Leitung, daß manche Erholungssuchende schon zum zehnten Mal hier verweilen. Vor der Abfahrt nach dem Erholungsaufenthalt steht eine Abschiedsfete mit Gedichten, Sketchs und Liedern auf dem Programm, von den Heimgästen selbst gestaltet und auch vorbereitet: ein Beweis für die familiäre Atmosphäre des Hauses.
Doch auch ein Blick in die nach modernsten Erkenntnissen eingerichtete Küche lohnt sich. Das ist das Reich von Chefkoch Werner Schmitt und seinen Mitarbeiterinnen. Werner Schmitt: „Besonderen Wert legen wir auf eine abwechslungsreiche Kost; denn hier soll jeder auch küchenmäßig optimal versorgt werden. Wo es notwendig ist, wird auch Schonkost verabreicht.“
Doch lassen wir zum Abschluß einige Erholungssuchende, die hier zu Gast waren, ihre Eindrücke schildern:
„Das waren drei herrliche Wochen, ich war zum ersten Mal hier. Die Landschaft ist einmalig schön, zur Einrichtung des Hauses und der ganzen Versorgung kann man nur sagen: wundervoll! Bei dem sonnigen Wetter haben wir viele Spaziergänge gemacht“.
Im Foyer weist ein Wandbild auf die Sehenswürdigkeiten der Umgebung hin
Fotos: Kreisbildstelle
„Von der landschaftlichen Lage her hätte der VdK keine schönere Lage für ein solches Erholungsheim finden können. Die moderne Einrichtung des Hauses, die wohnlichen Zimmer und das schöne Schwimmbad muß man besonders lobend erwähnen.
„Wer hier hinkommt, der kann sich wirklich erholen. Auch das Unterhaltungsprogramm ist besonders lobenswert. So sind auch die Fahrten in die Umgebung liebe Erinnerungen für uns.“
Das Wort des VdK-Kreisvorsitzenden Alois Buhr trifft schon zu: „Der VdK-Landesverband Rheinland-Pfalz kann froh sein, daß er dieses Haus hat, damit seine Mitglieder wirklich die Erholung erhalten, die im Rahmen des Bundesversorgungsgesetzes gewährt wird.“