Beim Berufsbildungszentrum in Bad Neuenahr-Ahrweiler wurde Richtfest gefeiert
Dieter Wellmann
Mit dem Richtfest, das am 30. Oktober 1979 stattfand, rückt die Fertigstellung des neuen Berufsbildungszentrums in Bad Neuenahr-Ahrweiler in greifbare Nähe. Der geplante Fertigstellungstermin zum Schuljahresbeginn 1981/82 wird eingehalten werden können.
Anläßlich des Richtfestes dankte Landrat Dr. Plümer den Architekten und den beteiligten Baufirmen für die geleistete Arbeit und dem Bund sowie dem Land Rheinland-Pfalz für die gewährten Zuschüsse. Der Landrat führte weiter aus, daß im neuen Gebäude neben der theoretischen, vor allem eine Verbesserung der praktischen Ausbildung zu erwarten sei, da in ausreichendem Maße berufskundliche Unterrichtsräume — Werkstätten, Demonstrationsräume und Nebenräume — geschaffen werden, die einen Unterricht nach modernsten Gesichtspunkten gewährleisten.
Das Raumprogramm für den ersten Bauabschnitt, zu dem die Bezirksregierung Koblenz am 5. Oktober 1977 die schulbehördliche Genehmigung erteilte und in dem nur die gewerbliche Abteilung untergebracht werden sollte, sah vor:
- 37 allgemeine Unterrichtsräume (Klassenräume)
- 13 Fachklassen (naturwissenschaftlicher Unterricht/Sprachlabor)
- 42 berufskundliche Unterrichtsräume (Werkstätten, Demonstrations- und Nebenräume)
- 7 Gemeinschaftsräume (Mehrzweckräume, Schulbücherei, Religionsräume, Lehrmittelzimmer)
- 21 Verwaltungsräume.
Die Baukosten wurden ursprünglich mit 20964500,— DM ermittelt. Die Submission aller Gewerke ergab im Juni 1978 Gesamtkosten in Höhe von 31 037000,- DM, zu denen noch die Kosten der Einrichtung in Höhe von 3 bis 4 Mio. DM kommen.
In Anbetracht der gestiegenen Baukosten und der in absehbarer Zeit rückläufigen Schülerzahl faßte der Kreistag den Beschluß, die kaufmännische und hauswirtschaftliche Abteilung in den 1. Bauabschnitt mit einzubeziehen. Das Raumprogramm wurde daraufhin so umgestellt, daß die Fachunterrichtsräume für die genannten Abteilungen mit eingeplant wurden.
Schwierigkeiten bereitete, wie erst bei Baubeginn festgestellt wurde, die Gründung des Neubaus. Durch Einbringung von 235 Bohrpfählen in das Erdreich erhielt das Gebäude die erforderliche Standsicherheit. Der vorgesehene Ausbau eines Kellergeschosses mußte unterbleiben, dadurch wurde notwendig, auf den Klassentrakt ein Technikgeschoß aufzusetzen, in dem zentral die Versorgungsanlagen für die Schule untergebracht sind.
Die Erschließung des Berufsbildungszentrums erfolgt über die im Bau befindliche Verlängerung der städtischen Kreuzstraße. Dem Gebäude vorgelagert ist ein großer Parkplatz mit günstiger Verbindung zur Eingangszone. Der Hauptzugang verläuft über ein großzügig und großflächig angelegtes Forum, das gleichzeitig auch der Kommunikation dienen soll. An der Südseite des Gebäudes sind ausgedehnte Pausenhöfe vorgesehen.
Das geforderte Raumprogramm ist übersichtlich und klar aufgegliedert worden. Der dreigeschossige Klassentrakt umfaßt allgemeine Unterrichtsräume und Fachklassen. Im zweigeschossigen Gebäudeteil ist zur Südseite hin der Verwaltungsbereich untergebracht. Im Nordwestbereich liegen die eingeschossigen Werkstattgebäude. Daran schließen sich das Technikhaus und das Hausmeisterwohnhaus an. Die Gesamtplanung des Gebäudes ist auf einem Rastersystem aufgebaut, so daß Flexibilität bei baulichen Änderungen und Wirtschaftlichkeit beim Neubau gewährleistet sind. Vom Gelände her ist die Angliederung eines 2. Bauabschnittes in Richtung Ahr möglich.
Allein das duale Ausbildungssystem bietet dem Nachwuchs alle Chancen für die Zukunft, und es kann nur durch enge wechselseitige Verbindung zwischen Ausbildungsstätte und der Selbstverwaltung der Wirtschaft funktionieren.