Assessorenweg
Geschichte einer Sinziger Straße Dr. Günther Schell
Assessorenweg – ein Straßenname, der Gedankenassoziationen an den Philosophenweg in Heidelberg aufkommen läßt. Und in der Tat lassen sich zwischen beiden Namensgebungen erstaunliche Parallelen aufzeichnen: Während der Assessorenweg in Sinzig den Schlagberg entlang führt und in seinem oberen Teil einen weiten Blick auf das Rheintal und die Goldene Meile freigibt, zieht sich der Philosophenweg in Heidelberg längs des Heiligenberges hin und gewährt in seinem oberen Teil die berühmten Ausblicke auf die gegenüberliegende Stadt und das Neckartal. In Heidelberg wird die Namensgebung den Professoren der Universität – 1386 gegründet und nach Prag und Wien die älteste deutschsprachige Alma Mater – zugeschrieben, die dort lustwandelten und in-Gedanken und Gesprächen ihren philosophischen Ideen nachgingen. In Sinzig geht man davon aus, daß der Assessorenweg zu Ehren der jungen Juristen des Amtsgerichts benannt wurde, die dort ihre täglichen Mittagsspaziergänge absolvierten“. Dieses Amtsgericht wurde nach der neuen Gerichtsverfassung am 1. Oktober 1879 gegründet und ging aus dem früheren Sinziger »Friedensgericht« hervor2‚.
Der »Schlagberg-Weg«
Die älteste im Katasteramt Sinzig vorhandene Flurkarte der Kommune datiert vom Jahre 1828. Hier wird der heutige Assessorenweg in seinem unteren Teil als »Schlag-Weg«, in seinem oberen Teil als »Schlagberg-Weg« bezeichnet. Die Kopie einer Lichtpause des Katasteramtes Ahrweiler aus dem Jahre 1962, welche einem Katasterplan im Maßstab 1 : 1250 entnommen ist, führt ebenfalls noch die Bezeichnung »Schlagbergsweg«, doch dürfte es sich hier zweifelsohne um eine veraltete Unterlage (Mutterpause) handeln.
Der „Schlagberg“-Weg in der Tranchotkarte um 1810
Der Ursprung des Weges läßt sich nicht mehr zurückverfolgen. Er ist bereits deutlich sichtbar in der durch die Generale Tranchot und von Müffling durchgeführten »Kartenaufnahme der Rheinlande“, welche im Bereich Sinzig um 1810 erstellt wurde (s. Markierung im Kartenausschnitt). Die Symbolik für die Bodenbedekkung (»T« = Terre labourable) läßt erkennen, daß sich zu dieser Zeit zu beiden Seiten des heutigen Assessorenweges Ackerland befand, während die nach Süden anschließende Waldgrenze ähnlich wie heute verläuft. Diese Darstellung wird durch eine im Jahre 1848 veröffentlichte »Topographische Karte von Rheinland und Westfalen« (Blatt Bonn) bestätigt. Beide Kartierungen lassen den Assessorenweg in den Wald hineinführen und in Höhe der Gemarkungsgrenze zwischen Sinzig und Bad Breisig enden.
Bezieht man den Ursprung des Weges in die Namensgebung der heutigen Flur Nr. 19 »Auf dem Schlagberg« ein, so reicht die erste urkundliche Erwähnung als »Vinea in Slafen-berg« auf das Jahr 1313 zurück; 1342 Vineam in Slaiffenberg, 1350 Vinea in Slafinberg und Vinea in Slaeffenberg, 1584 Wingert aufm Schlamberg, Slamberg, 1599 Weingart aufm Schlafenberg, 1750 Aufm Schlamerich, 1786 Feld aufm Schlamberg, 1815 Auf dem Schiahmberg, 1837 Feld auf dem Schlaumberg, Auf dem Schlamberg3‚. In Verbindung mit den »vineis«, den Weinbergen, die seit dem 9. Jahrhundert in Sinzig urkundlich nachweisbar sind und speziell in einem Dokument vom 27. April 1222 an der Straße nach Breisig – unterhalb des Assessorenweges – erwähnt werden4‚, läßt sich eine Entstehung als landwirtschaftlicher Weg in die anfänglichen Weinberge und späteren Äcker ohne weiteres denken. Der Flurname »Schlagberg« dürfte jedoch seinen Ursprung aus den Lößlehm-Böden seines Untergrundes ableiten und auf »Schlamm-Berg« zurückzuführen sein – ein Name, der ihm heute noch zu Recht zusteht!
Eine Verbindung von Schlagberg zu »Schlachtberg« wird leider im Bereich der Fama bleiben müssen, auch wenn die Sage heute noch berichtet, daß Kaiser Konstantin während seiner Kämpfe um die Krone hier im Jahre 311 am Himmel ein Kreuz erschienen sei mit der Überschrift: In hoc signo vice – Unter diesem Zeichen siege! »Und von des Wortes Wegen nahm er einen Muth und in der Hoffnung der Überwindung thäte er sein Feldbanner zeichnen mit dem Kreuze und zog also auf Ma-xentius und sein Heer. Und Gott gab Constanti-nus Glück, daß er mit seinem Heer überhand nahm, und Maxentius mit den Seinen gaben die Flucht. Maxentius stürzte auf einer Brücke und fiel in das Wasser und ertrank.«5‚ Diese Schlacht des klassischen Heidentums mit dem Einfluß des christlichen Kreuzes auf Konstantin und dessen daraus resultierenden Sieg soll auf dem Schlagberg stattgefunden haben. Ein Ölgemälde in der Sinziger Kirche St. Peter gibt heute noch Zeugnis dieser Sage: Das Mittelbild des barocken Hochaltars von 1708 stellt Konstantin in Rüstung mit Kriegsgefolge dar, ihm gegenüber die Heilige Helena, dazwischen die Darstellung der Sinziger Kirche. Über der Glorie des Kreuzes dann als Variante der Zeitvers: Tandem in hoc signo vinces – Anspielung-auf die Legende der Schlacht am Schlagberg. Das Bild ist jetzt am östlichen Laufgang des rechten Querarms der Kirche angebracht*‘.
Ehemaliges Kloster Helenenberg
Die tatsächliche Geschichte des Assessorenweges beginnt mit seinem ältesten Bauwerk, dem ehemaligen Minoritenkloster Helenenberg, heutiges Anwesen der Familie Schade, umittelbar an der Einmündung in die Koblenzer Straße gelegen. Der Ursprung geht auf eine im Mittelalter gegründete Kapelle »An der Lee« zurück, außerhalb der damaligen Stadtmauer erbaut und dem Heiligen Mauritius sowie den Thebäischen Märtyrern geweiht. Im Jahre 1322 wurde ihr ein Ablaß verliehen, 1648 schließich überließ der Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm die Kapelle samt ihrem Anwesen den Minoriten, nachdem sie vorher acht Jahre lang durch Kapuziner bedient wurde7‚. Die Minoriten führten eine feierliche Prozession zur Übernahme der Kapelle durch, deren Übergabe durch die Stadtverwaltung vollzogen wurde. Die Minoriten wohnten zunächst im Manderscheidschen Hof zu Sinzig; von hier aus errichteten sie in den Jahren 1649 – 51 am Fuße des heutigen Assessorenweges ein Klostergebäude mit Schule und einer neuen Kirche8‚. 1672 umfaßte der Konvent 12, im Jahre 1770 sogar 17 Mitglieder, welche auch zahlreiche Gottesdienste in der Umgebung von Sinzig abhielten9‚. 1802 wurde das Kloster aufgegeben, der Besitz für 3825 Franken an die Familie Rhodius aus Köln-Mülheim verkauft. Während die Kirche 1806 abgebrochen wurde, richtete man in den übrigen Gebäuden eine Schankwirtschaft ein und hoffte auf Zustrom der damaligen Reisenden im Zuge der aufkommenden Rheinromantik.
Durch Johanna Theresa Rhodius wurde das Haus auf deren Mann Carl Christian Andreae überschrieben und ging schließlich in Besitz dessen Sohnes Carl Christian Andreae (1823 -1904) über10‚, der als Hofmaler des Königs von Sachsen das Anwesen vornehmlich als seine Sommerresidenz nutzte und einen Großteil seiner Gemälde dort aufbewahrte. Nach seinem Tode übernahm sein Schwiegersohn Meurer aus Köln den Besitz und verlegte sich ab 1924 auf die Landwirtschaft, welche heute noch durch die auf dem Anwesen wohnhafte Familie Schade-Meurer betrieben wird“‚.
Von dem ehemaligen Menoritenkloster steht noch das um einen kleinen quadratischen Hof angelegte Konventsgebäude aus der zweiten Hälfte des17. Jahrhunderts. In der Mitte der Westwand befindet sich die flachbogige Toreinfahrt, im Osten lehnt sich das jetzt tiefer gelegene Wirtschaftsgebäude an. Von der ehemaligen Kirche zeugt noch eine im Garten liegende rechteckige Sandsteinplatte mit folgender Inschrift: ALTARE HOC OMNIPOTENT! DEO IN HONOREM SS. SACRAMENTI ERECTUM PRIVILEGIO QUOTIDIANO PER-PETUO AC LIBERO PRO OMNIBUS DE-FUNCTIS AD QUOSCUNQUE SACERDOTES VIGORE BREVIS BENEDICTI PAPAE XIV DIE IV OCTOBRIS MCCLI INSIGNITUM AC MINI-STRO GENERALI ORDINIS (DIE IX MENS) IS DECEMBRIS MDCCIII SIGNATUM12‚.
Ehemaliges Kloster Helenenberg
Haus Schönberg
Die früher entlang des Grundstückes Schade-Meurer den Assessorenweg säumende Kastanienallee wurde im Rahmen der Baumaßnahmen im Jahre 1978 zum Leidwesen vieler Anwohner gefällt. Der Verkauf von Bauparzellen entlang des Weges hat die ursprüngliche Grosse des Besitzes inzwischen beträchtlich dezimiert.
Haus Schönberg
Ende des vergangenen Jahrhunderts entstand als zweites Anwesen am Assessorenweg das »Haus Schönberg«. Zwar ist die Hauptzufahrt nach der hier parallel zur B 9 verlaufenden Koblenzer Straße hin orientiert, rückwärtiger Eingang sowie das zugehörige Gartenhaus liegen jedoch direkt am Assessorenweg.
Bauherr dieser im Jugendstil errichteten Villa war der Aachener Tuchfabrikant Alfred Heuser (1847 -1928), der hier unterhalb des Assessorenweges seine Sommerresidenz mit Blick auf das Rheintal und die Goldene Meile verlegte. Heuser erweiterte bald seine Ländereien so, daß sowohl zwischen Assessorenweg und der heutigen B 9 wie auch im Bereich der Ahr intensive Landwirtschaft betrieben wurde. Weiterhin schloß sich südlich des Hauses Schönberg ein sehr ausgedehnter Obst- und Gemüsegarten an, der sich bis unterhalb der heutigen Vogelsangstraße hinzog. Das Gartenhaus am Assessorenweg diente als Gärtnerwohnung, ebenso befanden sich hier ein Gewächshaus für tropische Pflanzen sowie Möglichkeiten zur Lagerung von Getreide. Gegenüber dem Gartenhaus war das vom Assessorenweg aus zugängliche schmiedeeiserne Portal als rückwärtige Einfahrt für Kutschen und Fuhrwerke zur Villa mit ihrem noch heute vorhandenen Park und dem einmaligen, unter Naturschutz stehendem Baumbestand.
Nach dem Tode Alfred Heusers übernahm dessen Sohn Georg das Erbe und die Verwaltung. Seine Tätigkeit als Ministerialrat in Berlin unter der Regierung von Papens ließ ihn die Villa Schönberg am Assessorenweg in Sinzig nur noch in der Ferienzeit sehen, desgleichen später, als er dann in Saarbrücken ansässig wurde. Herta Heuser, eine seiner drei Schwestern, heiratete den staatenlosen russischen Baron von Werefkin, Sohn eines Petersburger Gouverneurs, in Kowno aufgewachsen und 1922 mit seinen Eltern aus der Sowjetunion ausgewiesen. Seine Frau Herta lernte er in Berlin kennen, später siedelte er dann für bestimmte Zeitabschnitte nach Sinzig über, wo er nach dem Tode seiner Frau noch eine Wohnung im Gartenhaus am Assessorenweg unterhielt und als »der Russe« in Sinzig bekannt war.
Die Villa Schönberg selbst wurde bereits 1947 an die Firma AGROB verkauft, welche hier einen Teil ihrer Verwaltung sowie keramische Ausstellungen aus ihrer Produktion unterbrachte.
Haus Drenk
Nach der Errichtung der Villa Schönberg mit dem zugehörigen Gartenhaus im vergangenen Jahrhundert kommt der nächste Neubau erst 1927 zum Entstehen: Am 25. November 1927 erhält der Ingenieur und Kaufmann Christian Drenk vom Kreis Ahrweiler über die Stadt Sinzig den »Bau-Erlaubnisschein, auf der Parzelle Flur 19 Nr. 732/652 am Assessorenweg nach Maßstab der eingereichten und anbei in einem ‚mit dem diesbezüglichen Genehmigungsvermerk versehenen Exemplar zurückfolgenden Baugesuchsstücke unter vorstehenden Bedingungen ein Wohnhaus zu errichten.«
Auf Grund einer schweren Erkrankung während des Ersten Weltkrieges hatte Christian Drenk sich entschlossen, am oberen Ende des Assessorenweges und somit weit außerhalb der damaligen Bebauung eine Hühnerfarm zu gründen. Im Rahmen der Bauvorbereitung wird am 29. November 1927 vom Bürgermeister der Stadt Sinzig unter der Tagebuch-Nr. 4390 III folgendes entschieden: »Auf Ihren Antrag vom 19. ds. Mts. wird Ihnen hiermit die widerrufliche Erlaubnis erteilt, zur Beförderung der Baumaterialien zu Ihrem Neubaue im Assessorenweg ein Geleise zu legen. Im Falle der Weg von Grundstücksbesitzern benutzt werden muß, sind Sie gehalten das Geleise zu entfernen.« Dieses schöne, aber abgelegene Grundstück bringt jedoch weitere Schwierigkeiten mit sich, die vertraglich mit dem Eigentümer der Villa Schönberg zu regeln waren. Ein persönliches Gesuch von Christian Drenk an Alfred Heuser, dem bereits erwähnten Erbauer des ca. 500 m unterhalb gelegenen Hauses Schönberg und nächster Nachbar am Assessorenweg, auf Anzapfen der Wasserleitung wird mit einem Brief vom 29. Januar 1928 aus Aachen zunächst abschlägig beschieden: »Ein solcher Anschluß bedeutet einen viel tieferen Eingriff in unser Besitzrecht, als Sie annehmen. Gerne möchte ich Ihnen nachbarlich entgegenkommen …, aber die Erfahrungen eines langen Lebens haben mich gelehrt, gerade in Wasserleitungsangelegenheiten außerordentlich vorsichtig zu sein.«
Dennoch kommt es am 1. Mai 1928 zu einer Einigung, verhandelt »zu Sinzig auf der Amtsstube des Notars. Vor mir Adolf Moll, Notar, erschienen mir von Person bekannt:
- Frau Rentner Alfred Heuser, Mathilde geborene Erckens, ohne Geschäft in Sinzig, jetzt in Aachen, Hindenburgstraße 92, handelnd als Bevollmächtigte ihres Sohnes Herrn Georg Heuser, Ministerialrat in Berlin,
- Herr Christian Drenk, Kaufmann in Sinzig.« Nun wird der Anschluß an die Wasserleitung des Hauses Schönberg bewilligt, jedoch »auf jederzeitigen Widerruf und ohne hierdurch eine Grunddienstbarkeit zu begründen«.
Ähnliche Auflagen beinhaltet die am 12. November 1928 unter der Reg.Nr. 1340 vom gleichen Notariat getroffene Formulierung für den Stromanschluß des Neubaus an das Haus Schönberg. Darüber hinaus wurde »Herr Drenk verpflichtet dafür Sorge zu tragen, daß der Schönberg’sche Besitz in keiner Weise durch die Anlage von Masten und Leitungsdrähten beeinträchtigt wird.«
Auch die Sinziger zeigten wenig Verständnis für den Hausbau weit außerhalb der Stadt am oberen Ende eines Feldweges. Aber der Bauherr als ehemaliger Pionier verstand es, einen kleinen befestigten Fußweg entlang des Assessorenweges hinauf zum »Schlammberg« anzubringen. Dennoch war dieser ungewöhnliche Entschluß Anlaß für ein Motiv mit Wagen im Sinziger Carnevals-Zug des Jahres 1928: Ein überdimensionaler Wanderschuh mit dem Schriftzug »Früh am Morgen steigt der Christ (= Christian Drenk) auf den Schlornberg«.
Baugebiet Assesorenweg
Mit dem Ende der 50er Jahre endet das ursprüngliche, verträumte Dasein des Assessorenweges: Es wurde Bebauungsgebiet. 1959 begannen die ersten Ausschachtungsarbeiten am Neubau des Ehepaares Herbst (Nr. 51), wenig später schlössen sich weitere Bauten auf der Westseite des Assessorenweges an. Zum gleichen Zeitpunkt bgann auch die Erstellung der in Eigenhilfe hochgezogenen Siedlungsbauten durch die »Gemeinnützige Wohnungsbau-Gesellschaft« an der auf der Höhe abzweigenden Vogelsangstraße; dabei sah eine – inoffizielle – Planung vor, die Einmündung der Vogelsangstraße um rund 100 m in Richtung Sinzig zu verschieben, was jedoch durch den schon genehmigten Baubeginn der oben erwähnten Häuser nicht mehr durchführbar war.
1967 wurde der Assessorenweg in den rechtsverbindlichen Bebauungsplan der Stadt Sinzig einbeschlossen unter gleichzeitiger Baulandumlegung: 1969 setzte die Bebauung auf der Ostseite ein: Die Firma AGROB hatte, wie bereits erwähnt, das Haus Schönberg erworben und trat die am Assessorenweg gelegenen Grundstücke nach der Aufgliederung in Parzellen an Werksangehörige auf der Basis von Erbpacht über 99 Jahre ab.
Von da an wurde die weitere Bebauung zu beiden Seiten des Assessorenweges kontinuierlich fortgeführt. Der bisherige »Feldweg« wurde mit Beginn der 80er Jahre mit einer leichten, provisorischen Teerdecke überzogen, um den Ansprüchen der Anlieger einigermaßen gerecht zu werden. Heute sind nur noch wenige Grundstücke unbebaut. Der Assessorenweg ist auf Grund seiner günstigen Lage zur Sinziger Innenstadt und wegen seiner im oberen Teil noch immer einmaligen Aussicht zum Rheintal zu einem gesuchten Baugebiet geworden. Die Geschichte dieser Straße, die mit dem mittelalterlichen Weg zum »Vinea in Slafenberg« begann und als ursprünglicher Zugang zu den Weinbergen und späteren Obstfeldern konzipiert war, ist heute in das Straßenausbauprogramm der Stadt Sinzig einbezogen: Unter Leitung des Stadtplanungs- und Ingenieursbüros Dr. Sprengnetter – Dr. Fritz wird der Assessorenweg derzeit als Wohnstraße ausgebaut und beendet damit das Provisorium zwischen altem Feldweg und neuem Wohngebiet.
Der Eifel-Verein hat dieser Veränderung schon vor Jahren Rechnung getragen: Der ursprünglich hier entlang führende Rheinhöhenweg wurde nach Westen auf die Hellenenbergstraße verlegt; nur einige übermalte »R« erinnern noch an die Zeiten des Wanderweges und den jahrhundertlangen Dornröschenschlaf des Assessorenweges.
Anmerkungen
1) Broicher, S. 20
2) Sinzig, S. 165
3) Broicher, S. 20
4) Sinzig, S. 242
5) aus: Rheinischer Antiquarius 33 – 34, nach: Bruchhäuser. S. 217
6) Kunstdenkmaler Rheinprovinz, S. 620
7) Sinzig, S. 87
8) Kunstdenkmäler Rheinprovinz, S. 632
9) Sinzig. S. 87
10) ebda, S. 87
11) mdl. Aussage Frau Anstock geb. Meurer, Sinzig
12) Kunstdenkmäler Rheinprovinz, S. 632
Literatur
1. Broicher, F.: Flurnamen der Goldenen Meile – Gemarkung Sinzig; o.J.; Stadtarchiv Sinzig
2. Bruchhäuser, K.: Heimatbuch der Stadt Sinzig; Sinzig 1953
3. Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz; Hrsg.: Clemen, P.; Düsseldorf 1938
4. Protokollbuch der Stadt Sinzig (1870-1891, 1892-1900, 1901 ff); handschriftl. Expl. Im Stadtarchiv Sinzig
5. Sinzig und seine Stadtteile – gestern und heute; Hrsg.: Haffke, J. und Koll, B.; Sinzig 1983