Zum Geleit
Liebe Leserinnen und Leser,seit einigen Jahren sind in unserem Lande zwei Entwicklungen zu beobachten, die Menschen ganz offensichtlich bewegen und die sich wahrscheinlich auch gegenseitig bedingen. Auf der einen Seite steht eine weltweite Offenheit mit einer umfassenden Informationsmöglichkeit des Bürgers durch alle Medien. Neben dem Gefühl, bei allem Wichtigen unmittelbar dabei zu sein, schleichen sich aber auch Empfindungen von Verlorenheit, geringer eigener Bedeutung und Übermacht der Medien ein.Auf der anderen Seite kehrt man heute immer mehr in den überschaubaren Raum der Familie, der Nachbarschaft, des Vereins, der eigenen Gemeinde und Stadt zurück. Begriffe wie Heimat, eigener Lebensraum, natürliche und historische Umgebung, Nachbarschaft nehmen an Bedeutung zu. Also kurz gefaßt: Einerseits Weltoffenheit durch die Medien, andererseits Rückzug in die überschaubare private Sphäre.Das Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler, dessen 45. Jahrgang nunmehr vorliegt, vermittelt auf diesem Hintergrund Wissen und Erkenntnisse über unseren heimatlichen Raum. Dabei orientiert sich das Heimatjahrbuch an einem offenen Heimatbegriff, der sich nicht in lokaler und regionaler Abgrenzung versteht.Der neue Band 1988 berichtet, wie in Jahrzehnten vorher, über die Menschen und Lebensverhältnisse im Landkreis Ahrweiler in Vergangenheit und Gegenwart.Fortgesetzt wird die Veröffentlichung von historischen Forschungsergebnissen zur NS-Zeit im Kreis Ahrweiler mit einem Beitrag über das Schicksal der jüdischen Mitbürger in den Jahren 1933 -1938.Aktuelle Berichte über das Geschehen im Kreis Ahrweiler und seinen Gemeinden während des zu Ende gehenden Jahres sowie Darstellungen über die vielfältige Landschaft des Kreisgebietes geben dem Heimatjahrbuch auch einen aktuellen Bezug.
Dem Heimatjahrbuch 1988 wünsche ich eine große Leserschaft bei den Bürgern und Freunden des Landkreises Ahrweiler. Alle Autoren, die zum Gelingen des neuen Buches beigetragen haben, danke ich verbindlichst.
Dr. Egon Plümer Landrat des Kreises Ahrweiler