An die Heimat
Westpreußen, liebes Heimatland,
Dir send‘ ich Grüße zu,
So nahe meinem Herzen stand
Kein and’res Land wie Du.
So manches Land, das hold und schön,
Sah‘ ich im Zeitenlauf,
Doch nie, als wenn ich dich gesehn,
Ging so das Herz mir auf.
Du, mein geliebtes Vaterhaus,
Dich seh ich vor mir stehn
Und mal mir all die Räume aus,
Wie ich sie einst gesehn.
Dort auf dem Hof — ein solches Bild
Wie hält’s die Seele fest,
Seh‘ ich da, wo ein Brünnlein quillt,
Die Schwalben bau’n ihr Nest.
Ich seh manch liebes Angesicht,
einst mir so wohlvertraut,
das längst nicht mehr das Sonnenlicht
noch Frühlingsblumen schaut.
Im Heimatgrund ruh’n ihrer viel,
die ich gesehn so gern.
Und andere kamen an ihr Ziel,
der lieben Heimat fern.
O liebes Land, von mir schon lang
getrennt durch weiten Raum,
ich höre deiner Glocken Klang
noch wachend und im Traum.
Mir blieb dein Bild, das nie entschwand
dem Herzen, noch verblich;
Westpreußen, liebes Heimatland,
Dich segnend grüß ich Dich!
Johannes Trojan