T O T E N M A A R

Dein Wissen um die Wiederkehr der Dinge,
Die Sträflingsrunde, um die Planetenringe
Spricht allzu weh aus Deinem alten Blick.
Du weißt, warum die Güter dieses Lebens
Den einen dienstbar, anderen vergebens
Geliehen sind auf Unheil oder Glück.

Du liegst, ein Waisenkind von ewiger Dauer,
Mit deinem Nerzen immer auf der Lauer
Nach einem Stern, der unerreichbar flirrt.
Du weißt den Riß, der Gottes Schöpfung spaltet,
Wie leicht der Zufall Gut und Bös gestaltet,
Und wie der Irdische unschuldig schuldig wird.

Mir ist’s, wenn ich den Blick in Deinen senke,
Als ob ich in Jahrtausenden ertränke,
Und willig Kunde gäben Stern und Kern.
Das Unerträgliche wird leicht zu tragen,
Das überhaupt beschwichtigt alle Fragen,
Mal rückt das Ferne und das Nahe fern.

J. KREUTZBERG