Kartoffelfeuer fern verweht . . .

Von Alfons Hayduk

Kartoffelfeuer, fern verweht
wie leichte Schleier
einer fremden Frau, die spät
vom Friedhof heimwärts geht
und sich verliert
im Dunkelgrund der Nacht —

Ach, als Kartoffelfeuer
süß und warm noch glommen,
und wir hineingeträumt
in glühende Knisterpracht
mit großen kinderfrommen
Augen, daß wir nimmer
einsam froren,
in den verlass’nen Abend
dicht am Herz der Welt
verloren.

Kartoffelfeuer, fern, doch nie
verlöscht, und nimmer
nur Trauer und Melancholie —
du holder Schimmer
verklärter Jugendpoesie,
du aller Herbste Herzensherd,
der uns mit herber Sehnsucht
glutend hat genährt
und Wind in jene Flamme warf,
die unversehrt
noch heute währt.