Waldwinter
WALDWINTERHelmut Schmelmer | |
Es ragen kahl und steiferstarrt beschneite Zweige übern Zaun. der Biß des Eises würgt sie hart. Wer glaubt noch an den Hauch des Faun?Weiß einen Hort für diese Zeit, wo nichts den weißen Schlummer stört, und züngelnd um das Fichtenscheit die Flamme meine Träume nährt.Der Riegel fest, die Scheiben blind – kein Ruf. Es knarrt vielleicht ein Ast, und winterdicke Amseln sind vorm Hüttenfenster kurz zu Gast. | Ein Tisch, darauf ein Brot, ein Krug, ein Lager für die Müdigkeit – und Bücher, das ist schon genug. Angst und Kalkül sind zugeschneit.Gelassen harre ich der Nacht, die meine Kate sanft umwallt: um mich des Waldes Schweigewacht, bin ich so jung. wird mir nicht kalt.Und nur solang der Eiswind weht, ist Einsamkeit mein Elixier. Ist es noch früh? Ist es schon spät? Die Zeit blieb draußen vor der Tür. |