Von Nonnenwerth nach Rom –
Schwester Angela Betzing zur Generaloberin gewählt
VON HERMANN COMES
Das war für die Inselfamilie ein großes Ereignis: Schwester Angela Betzing, Insel Nonnenwerth, wurde für die nächsten sechs Jahre zur Generaloberin der Kongregation der Franziskanerinnen Heythuysen-Nonnenwerth gewählt. Ihr Amtssitz ist in der Ewigen Stadt.
Das Generalkapitel berief sie in dieses verantwortungsvolle Amt. Vom Generalat in Rom aus werden die zehn Ordensprovinzen verwaltet und betreut: zwei in Deutschland, eine in Holland, drei in Nordamerika, zwei in Brasilien, eine in Polen und eine in Indonesien. Den zehn Ordensprovinzen gehören rund 3 800 Schwestern an, die in allen Bereichen der sozialen Fürsorge, der Krankenpflege, der Jugenderziehung und schulischen Ausbildung der Jugend tätig sind. Als das Neusprachliche Gymnasium auf der Insel Nonnenwerth nach dem Krieg seine Pforten wieder öffnete, gehörte Schwester Angela dem ersten Kollegium an und wirkte bis 1959 hier als Lehrerin. Von Nonnenwerth aus wurde sie als Direktorin des vom Orden geleiteten Gymnasiums nach Berlin-Schöneberg berufen. Dort wirkte sie zwölf Jahre, um dann nach Nonnenwerth, das ihre zweite Heimat geworden war, zurückzukehren. Hier wurde sie 1971 zur Provinzoberin gewählt.
Generaloberin Schwester Angela Betzing
Verantwortungsvoll ist ihr neues Amt als Generaloberin. Doch Schwester Angela ist darob keineswegs bedrückt. Sie ist eine Frohnatur und hat die Aufgaben, die ihr gestellt wurden, bisher immer mit Optimismus angepackt und bewältigt. Das Leitwort der Stifterin, Mutter Magdalena Daemen, „Gott wird sorgen“, bestimmt auch ihr Leben als Ordensfrau, gleich welche Aufgaben es zu bewältigen gibt.
In einem Gespräch sagte sie: „In der Zuversicht des Herzens können wir die Unsicherheit unserer Zeit bestehen und überwinden.“ Und weiter noch: „Wenn wir helfen dürfen, die Menschen auf den Weg zu Gott zu führen, dann ist unsere Aufgabe erfüllt.“ Eines darf nicht vergessen werden: Schwester Angela war und ist heute noch ein Freund der Jugend. Sie hatte immer Verständnis für die zeitbedingten Probleme der jungen Menschen, vielen stand sie als Ordensfrau mit Rat und Tat bei. Schwester Angela wußte immer den Weg, der Hilfe aus einer oft fast ausweglosen Situation brachte. Ihr frohes Wesen, ihre Bescheidenheit und ihre Zielstrebigkeit, gepaart mit einem im tiefen Glauben begründeten Verantwortungsbewußtsein, lassen sie jetzt auch an die neuen Aufgaben herangehen. Die reichen Erfahrungen ihres Ordenslebens kommen
ihr dabei zugute. Da diese Zeilen geschrieben werden, ist Schwester Angela auf ihrer ersten großen Visitationsreise, die sie nach Brasilien und Nordamerika führt. Auch hier wird ihr das Eiland unter dem Rolandsbogen immer vor Augen sein; denn von Nonnenwerth aus gingen die Schwestern nach Brasilien, wie auch nach Nordamerika und nach Polen.
Vom Rhein aus, aus dem Ahrkreis, gehen die besten Wünsche nach Rom: sie gelten Schwester Angela in ihrem neuen, großen Wirkungsbereich, der Ordensprovinzen der Kongregation der Franziskanerinnen von Heythuysen-Nonnenwerth in der ganzen Welt umfaßt.