Sommertag auf der Bengener Heide
Blau strahlt der Himmel über Heid‘ und Schwertsel,
und roter Mohn in’s satte Grün gestreut
blüht flammend auf den Hängen und den Hügeln,
Kamillenduft strömt mir entgegen weit.
Und träumend schreite ich vertraute Pfade,
vom Alltag losgelöst und ohne Rast.
Im nahen Klee verwundert lugt der Hase,
die Birne reifend sackt am schweren Ast.
Zart kämmt der Wind die langen Wiesenhalme, –
wo sich die gold’ne Ährenluft verlor,
die Lerche unablässig ihre Psalme
im Äther singt, die Rade neigt das Ohr.
Vom Bengener Wald her höre ich die Schreie
des Hähers, und das Wildhühn ruft im Feld. –
Ein Tag des Segens und voll stiller Weihe
läßt mich genießen Gottes schöne Welt.
Paula Gerhards