Schneegestöber
Ein Federntanz aus Himmelshöhen vermummt die Dämmerstunde mit Schleiern, die sich fallend blähen in furioser Runde. Sanft senkt sich eine kühle Schwinge herab für eine Weile auf unser Treiben – und die Dinge verlieren ihre Eile. In Weiß gehüllt schweigt das Getöse der alten Stundenmühle, als ob ein Zauberhauch uns löse von allem üblen Spiele. Da wirbeln weiche Ballerinen in kühnen Pirouetten wie toll vor Fenstern und Gardinen, als ob sie Hochzeit hätten. | Doch uns, geschäftig in Geschäften, verschlossen das Gesicht rührt in umfriedeten Gehöften ihr kurzes Freien nicht. Während wir unsre Güter hüten, sinkt ihre zarte Pracht auf alles Tun und alles Wüten – Geschenk für eine Nacht. Denn frühes ungestümes Licht verzehrt die kühlen Bräute. Wer keinen Bund mit ihnen flicht, bleibt ewig – und er weiß es nicht – des lauten Tages Beute. |