reizeitzentrum Nürburgring
Rainer Mertel
Nürburgring, Start und Ziel: ein neues und doch vertrautes Bild.
Noch bis in die 70er Jahre hinein genügte es, mehrmals im Jahr großen Rennsport zu bieten, um die Zuschauermassen zum Nürburgring zu locken. Seitdem hat sich jedoch das Freizeitverhalten der Menschen grundlegend geändert. Erwartet wird heute ein vielfältiges Angebot. Passives Zuschauen allein befriedigt nicht mehr die Wünsche einer Generation, die es gewohnt ist, auch im Freizeitbereich aktiv zu werden. Diesen neuen Anforderungen stellt sich die Nürburgring GmbH. »Freizeitzentrum Nürburgring« heißt das Ziel, auf das in den nächsten Monaten und Jahren hingearbeitet werden muß.
Die Nürburgring GmbH bemüht sich, in Zusammenarbeit mit den Veranstaltern der internationalen Rennen ein Programm zu erarbeiten, das den geänderten Anforderungen gerecht wird. Dabei wird an Strukturen gerührt, die über Jahrzehnte Gültigkeit hatten. Übereinstimmung in diesem Bereich zu erreichen, erfordert hohe Kompromißbereitschaft und den Mut der Beteiligten.
Die Nürburgring GmbH hat die ersten Schritte auf ein »Freizeitzentrum« hin bereits getan. Seit Oktober diesen Jahres bietet das Rennsportmuseum Nürburgring die Möglichkeit, Rennfahrzeuge in Ruhe aus der Nähe zu betrachten. Legendäre Wagen und Motorräder, wie etwa Wagen des Nürburgring-Eröffnungsrennens und »Silberpfeile« sind dabei. Mit den ebenfalls ausgestellten Fahrzeugen der jüngeren Generation läßt sich ein vorzüglicher Überblick über die Entwicklung der Rennsporttechnik gewinnen. Details, wie Motoren, Reifen und andere technische Leckerbissen ergänzen das Programm. Natürlich kommt auch die Geschichte des Nürburgrings nicht zu kurz. Bilder und Plakate längst vergangener großer Renntage lassen die Tradition des alten Nürburgrings lebendig werden. Es wird angestrebt, auch dem Museumsbesucher die Möglichkeit zu aktiver Betätigung zu geben. Fahrsimulatoren und andere elektronische Gerätschaften ^werden dem Publikum das »Anfassen und Mitmachen« ermöglichen. »Aktiv dabeisein«, das ist der Wunsch fast aller Nürburgring-Besucher. Selbst einmal ein Fahrzeug unter Rennbedingungen zu fahren, war bisher den wenigsten möglich. Auch hier kann das »Freizeitzentrum Nürburgring« in Zukunft eine Angebotslücke schließen. Es gibt nämlich den »Ring im Ring«, die neue Kart-Bahn zwischen Fahrerlager und Hatzenbach-Bogen. Dieser eigenständige, rund 1,3 km lange Kurs wird von dem bekannten Rennwagen-Konstrukteur Erich Zakowski betreut. Auf Leihkarts kann hier jedermann die ersten Gehversuche als Rennfahrer unternehmen. Für die Inhaber eigener Karts wird es Übungsstunden geben. Natürlich werden auch Wettbewerbe bis hin zur Kart-Weltmeisterschaft ausgetragen. Eine seit jeher beliebte Art der aktiven Betätigung bietet der Nürburgring natürlich auch weiterhin, die Rundfahrt mit dem eigenen Fahrzeug. Sowohl die fahrerisch wie landschaftlich besonders reizvolle Nordschleife als auch die hochmoderne neue Grand-Prix-Strecke können an vielen Tagen des Jahres mit Pkw, Motorrad oder Bus befahren werden. Auf den Spuren der Großen des Rennsports zu wandeln ist für fast alle Besucher des Nürburgrings ein Erlebnis besonderer Art. Darüber hinaus besteht für jedermann Gelegenheit, an einem der vielfältigen Sicherheits- und Trainingslehrgänge teilzunehmen, um sein Fahrverhalten im alltäglichen Straßenverkehr zu verbessern.
Erster Grand-Prix der Formel 1 auf dem neuen Ring: Faszination des Rennsports
Rennsportmuseum Nürburgring: Rennfahrzeuge aus der Nähe erleben.
Fotos: Kreisbildstelle
Zu diesen im Jahr 1984 bereits voll nutzbaren Attraktionen werden künftig weitere hinzukommen. Gute Campingplätze in Müllenbach und Nürburg zählen ebenso dazu wie der angestrebte Hotelneubau.
Dies alles wird dazu beitragen, den Nürburgring und seine Umgebung nicht nur zu einem Mekka der Rennfans zu machen, sondern zu einer Freizeiteinrichtung, die die Wünsche breiter Bevölkerungsschichten abdeckt.