Neues Schrifttum über den Kreis Ahrweiler
Ausgewählte Neuerscheinungen und Besprechungen
I. Ausgewählte Neuerscheinungen
In der folgenden Aufstellung sind heimatkundlich interessante Titel aufgeführt, welche seit 1980 erschienen sind und die den Gewährsleuten für die einzelnen Städte und Gemeinden des Kreisgebietes bekannt wurden. Für das kommende Heimat-Jahrbuch soll die Liste um Schriften, die zwischen 1970 und 1979 erschienen sind, ergänzt werden. Natürlich wird dann auch auf übersehene Titel der Jahre 1980 bis 1984 und auf neue Schriften hingewiesen werden. Als Gewährsleute fungierten freundlicherweise: Herr Bös (Bad Neuenahr-Ahrweiler), Herr Görtz (Altenahr), Herr Hommen (Bad Breisig), Herr Dr. Koll (Sinzig), Herr Kürten (Remagen), Herr Prothmann (Grafschaft), Herr Reuter (Adenau), Verbandsgemeindeverwaltung Brohltal. Die Zusammenfassung übernahm Herr Haffke.
Kreis Ahrweiler/Eifel
- Das Ahrtal. Rheinpreußen. Nach der Natur gezeichnet und lithographiert von N. Ponsart, Malmedy. Neu herausgegeben von Helmut Poppelreuter und Manfred van Rey. Bad Neuenahr-Ahrweiler 1982.-
- Rolf Dettmann/Matthias Weber: Eifeler Bräuche. Köln 1981.-
- Bernhard Gondorf: Die Burgen der Eifel und ihrer Randgebiete. Ein Lexikon der festen Häuser. 1984.
- Klaus Kemp: Die Ahrtalbahnen. Freiburg 1983. –
- Kreisverwaltung Ahrweiler: Bericht der Verwaltung 1977 -1983. Bad Neuenahr-Ahrweiler 1984. –
- Die Kunstdenkmäler des Kreises Ahrweiler, bearbeitet von Joachim Gerhardt, Heinrich Neu, Edmund Renard, Albert Verbeek, Düsseldorf 1938. Unveränderter Nachdruck in 2 Halbbänden. 1984.
- Die Kunstdenkmäler des Kreises Mayen. l. Halbband: Die Ämter Andernach, Burgbrohl, Kelberg, Kempenich, Virneburg. Bearbeitet von Jos. Busley u. Heinrich Neu. Düsseldorf 1941. Unveränderter Nachdruck. 1983. –
- Wilhelm Meyer: Geologischer Wanderführer: Eifel. Ein Reiseführer für Naturfreunde. Stuttgart 1983 –
- Naumann: Ahrhöhenwege – Ahrtalwege. (DETA-Kompaß-Wanderführer). 1981.-
- Walter Pippke/lda Pallhuber: Die Eifel. Entdeckungsreisen durch Landschaft, Geschichte, Kultur und Kunst. (Dumont Kunstreiseführer). Köln 1984.
- Rheinische Landschaften. Schriftenreihe für Naturschutz und Landschaftspflege. H. 20: Knut Haarmann/Peter Pretscher: Naturschutzgebiete in den Regierungsbezirken Koblenz und Trier sowie im Saarland. 1981. – H. 22: Hans Altmeyer/Martin Woike: Rheingerölle und ihre Herkunft. 1981. -H. 23: Bruno P. Kremer/Norbert Caspars: Das Ahrtal. 1982.-
- Josef Ruland: Streifzüge im Ahrtal. Einblicke-Aussichten. Fotos von Wolfgang Heinen. – 1983. –
- Hans-Josef Schmitz/Wilfried Murk: Die Eifel. 103 Farbfotos und eine Karte mit einem Text von Walter Pippke. 1983. –
- Sagen und Legenden der Eifel. Gesammelt und bearbeitet von Hans-Peter Pracht. 1983. –
- Trude u. Veronika Stein: Das Kochbuch aus der Eifel. Münster 1981.-
Verbandsgemeinde Adenau
- Gesammelte Beiträge aus der Geschichte von Adenau. Aufgezeichnet von Maria Lehmann, geb. Schneider. Nachdruck der Veröfftl. 1913/14. 1982.
- Werner Bornheim gen. Schilling: Ruine Nürburg. Führer der Verwaltung der staatlichen Schlösser Rheinland-Pfalz. H. 14. Mainz 1983-
- Festschriften Heimatfest Adenau 1981, 1982, 1983, 1984.-
- H. J. Koch: Die Pfarrkirche in Wirft-Kirmutscheid bei Adenau und ihre Filialkapellen. Rhein. Kunststätten. 1983.-
- Wolfgang Pantenburg: Adenau. Bildband 1983. –
- Matthias Reuter: Die alte Wallfahrtskapelle Müllanwirft. 1980. –
- Matthias Reuter: Wimbach – Geschichte, Landschaft und Brauchtum. 1981. –
- Matthias Reuter: Die St.-Antonius-Kapelle zu Kottenborn. 1983. –
- Luki Scheuer: Nürburgring-Tradition und Fortschritt. Koblenz 1984.-
- Winfried Schubert: Nürburg, Burg, Ort und Ring. 1981.-
- Peter Weber/Peter Weber jun.: Wershofen und seine Umgebung in alten Ansichten. Zaltbommel 1983.-
- Wolfgang Vahl: Es steht eine Mühle. Die alte Mühle am Hahnsteiner Berg in einem stillen Seitental der Ahr. 1984.-
Verbandsgemeinde Altenahr
- Brommer: Inventar des herzoglich arenbergischen Archivs in Edingen/Enghien (Belgien). Teil 1: Akten und Amtsbücher der deutschen Besitzungen. Koblenz 1984.-
- Festschrift: 100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Altenahr. 1981.-
- Festschrift zum 60jährigen Jubiläum des SV »Blau-Gelb« Dernau. 1982. –
- 900 Jahre Henningen (Ahr): Chronik zur 900-Jahr-Feier. 1984.-
- Peter Neu: Altenahr. (Rhein. Städteatlas Lfg. VII Nr. 37). Köln/Bonn 1982.-
Verbandsgemeinde Bad Breisig
- Josef Klerings: Die Kirche »St. Marien« in Bad Breisig. 1984. –
- Yehuda T. Radday/Carl Bertram Hommen: Die Grabmale von Burg Rheineck. Zur Geschichte des ehem. Ländchens Breisig und der früheren Herrschaft Rheineck. 1982. –
Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler
- Ahrweiler Bilderbogen. 1981. –
- Festschriften:
1980:60 Jahre Hockey- und Tennisclub Bad Neuenahr 1920 e. V. – 60 Jahre Ahrweiler Ballspielclub – 60 Jahre Fußball in Ahrweiler. – 75 Jahre Junggesellenverein Eintracht Kirchdaun e. V. – 60jähriges Stiftungsfest des Club der Köche. – 20 Jahre St. Sebastianus-Schützenbruderschaft Heppingen. –1981: Berufsbildende Schulen Bad Neuenahr-Ahrweiler. – 75 Jahre Turnverein 1906 Bad Neuenahr e. V. – 50 Jahre Freiwillige Feuerwehr Kirchdaun. – 875 Jahre Hemmessen. – 70 Jahre Sportverein »Germania« Bachem. –
1982: Materialamt des Heeres. – FS zur Einweihung des Neubaues. – Landes Lehr- und Versuchsanstalt für Landwirtschaft, Weinbau und Gartenbau 1902 -1982. – Golfclub »Köhlerhof«. – 25 Jahre Luftsportverein Bad Neuenahr-Ahrweiler. – 75 Jahre Sportclub 07 Bad Neuenahr. –1983: 25 Jahre SG Landskrone. – 180 Jahre Chor der St. Laurentius-Kirche Ahrweiler. – 125 Jahre Bad Neuenahr 1858-1983.-
- Gerhard Knoll: Das Erzbergwerk bei Kirchdaun und die Geschichte des Bergbaus im unteren Ahrtal 1739 -1793. Ein Beitrag zur Wirtschaftsgeschichte des heutigen Stadtgebietes Bad Neuenahr-Ahrweiler. 1981.-
- Hans Warnecke: Die Ahrweiler Synagoge. Ein Beispiel jüdisch-deutscher Geschichte im 19. und 20. Jahrhundert. 1983. –
Verbandsgemeinde Brohltal
- Hans-Peter Pracht: Burg Olbrück und das Zissener Ländchen. Köln 1981.-
Gemeinde Grafschaft
- Ottmar Prothmann: Landleben in der Voreifel. Oeverich um 1910. Köln 1982. –
- 50 Jahre Freiwillige Feuerwehr Grafschaft-Gels-dorf. 1980.-
- Zehn Jahre Studienhaus St. Lambert – Aus der Gemeinde- Für die Gemeinde 1972 -1982.1982.
- 10 Jahre Gemeinde Grafschaft. Höhr-Grenzhau-sen. 1984. –
Stadt Remagen
- Charles B. Mac Donald: A Rhine Bridge at Remagen. 1980. –
- Festschriften:
1980:25 Jahre Musikkorps der Stadtsoldaten Remagen. –
1981: 25 Jahre Judo in Remagen. – 50 Jahre BSC Unkelbach. – 10 Jahre FC Bandorf. – 100 Jahre Männerchor Remagen. – Gymnasium Nonnenwerth. 1982: 100 Jahre MGV »Cäcilia« Gedingen. – Reitsportgemeinschaft Hubertushof e. V.. – 125 Jahre Junggesellenverein-Freundschaftsbund Kripp e. V. -Karneval in Remagen. – Bahnhof Rolandseck. Besuch des Dalai Lama. –1983: Sportwoche in Gedingen. –1984:75 Jahre MGV »Liederkranz« Oberwinter. – 30 Jahre Tambour- und Fanfarencorps »Blau-Weiß« Unkelbach e. V. – 10 Jahre DLRG Remagen. –
- Hans-Peter Kürten: Chronik von Kripp. 1982. –
- Zeitschrift des Vereins »Friedensmuseum Brücke von Remagen e. V.«, hrsg. von Hans-Peter Kürten. (2x jährt.). –
- Manfred Michler: Die verhexte Brücke. Würzburg 1981.-
- Peter Paul Pauly: St. Peter und Paul Remagen/ Rhein. München/Zürich. 1983.-
- B. Resmini u. a.: Inventar des Archivs der Stadt Remagen. Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz 1983.-
Bahnhof Rolandseck. Die Idee vom Künstlerbahnhof im Laufe der vergangenen ein, zwei Jahre. 1980.-
Stadt Sinzig
- Sinzig und seine Stadtteile – gestern und heute. Herausgegeben von Jürgen Haffke und Bernhard Koll. 1983.-
- Sinzig in alten Ansichten. Hrsg. von Bernhard Koll. Zaltbommel 1982. –
- Peter Paul Pauly: St. Peter, Sinzig/Rhein, München/ Zürich. 1981. –
- 300 Jahre St.-Sebastianus-Bruderschaft 1681 e. V. Bad Bodendorf. Festbuch mit Beiträgen zur Heimatkunde von Bad Bodendorf. Hrsg. von Karl August Seel/Jürgen Haffke. 1981. –
- 100 Jahre Kapelle von Franken. 1981. –
II. Besprechungen
Klaus Kemp: Die Ahrtalbahnen. Verlag Eisenbahn-Kurier, Freiburg 1983. 296 Seiten, 253 Abbildungen. Nachdem der Autor schon bei seinem Beitrag anläßlich des 100jährigen Bestehens der Ahrtalbahn im Heimat-Jahrbuch 1980 eine ausführliche Darstellung der Eisenbahngeschichte der Ahrgegend angekündigt hatte, durfte man auf dieses Werk gespannt sein. Um es vorweg zu sagen, das Warten hat sich gelohnt. In 15 Kapiteln reicht das Spektrum von Kemps Forschungen von den Anfängen der Planungen im 19. Jahrhundert über eine an der Chronologie orientierte Darstellung des Eisenbahnverkehrs mit seinen Begleiterscheinungen bis zu Betrachtungen über »Unfälle« und »Die Konkurrenz der Ahrtalbahn«. Der zunächst überraschend erscheinende Titel seines Buches »Die Ahrtalbahnen« statt des aus heutiger Sicht eher zu erwartenden Titels »Die Ahrtalbahn« weist zu Recht auf mehrere Projekte im Verlauf der Geschichte hin, die entweder im Planungsstadium oder in der Ausführung unvollendet blieben wie etwa die Linie Liblar-Ringen-Rech mit ihren Verzweigungen. Eingebettet in den Verbund der Eifelbahnen wird die Bedeutung der Ahrstrecke für jede Zeit überzeugend herausgearbeitet. Dabei imponiert nicht nur die Fülle und Vielfalt rein technik- und baugeschichtlicher Informationen, sondern auch die Schilderungen des Eisenbahnbetriebes in den Jahren der Weltkriege und Zwischenkriegszeit liefern jedem heimatgeschichtlich Interessierten viele Hinweise auf die damaligen Lebensverhältnisse. Stellt also schon der Text dieses Werkes einen wichtigen Beitrag zur Geschichtsforschung im Kreisgebiet dar, so wird der Wert des Buches durch die Zusammenstellung der Photos und Dokumente aus 100 Jahren Eisenbahngeschichte im Kreis Ahrweiler noch mehr gesteigert. Kemp hat hier mit großem Sammlerfleiß eine Bilddokumentation zusammengetragen, um die man vielerorts unseren Heimatkreis beneiden wird: Lokomotiven, Züge, Bahnhöfe, Brücken, Tunnelportale, Szenen von Bauarbeiten und andere Motive aus allen Phasen der Geschichte dieser Eisenbahnstrecke.
Der insgesamt positive Eindruck, den dieses Buch inhaltlich und auch von seiner Aufmachung her macht, sei durch die folgenden Anmerkungen nicht geschmälert. Wünschenswert wäre eine größere Drucktype für den Text gewesen, was wahrscheinlich der verlegerischen Kalkulation entgegenstand. Bedauerlicher als dieser optische Mangel erscheint jedoch das Fehlen von Quellenbelegen im Text. Die im Literaturverzeichnis aufgeführten Fundstellen sind gerade bezüglich der Archivalien unzureichend. Wer intensiver in die Erforschung der Heimatgeschichte einsteigen will, hätte hier leicht wesentliche Hilfen erhalten können. Besonders hinsichtlich der Planungsphase der Ahrtalbahn im vergangenen Jahrhundert erscheint die Kritik von Kleinpass berechtigt, der seine eigene Darstellung weitgehend auf die Ausschöpfung von Archivalien aus dem Lan-deshauptarchiv Koblenz aufbaut – ein Archiv, welches Kemp überraschenderweise nicht benutzt zu haben scheint, wenn man seinem Literaturverzeichnis glauben darf (Hans Kleinpass: Sinzig von 1815 bis zur Gebietsreform 1969. In: Sinzig und seine Stadtteile – gestern und heute. Sinzig 1983. S. 257-261 und S. 325/ 326 Anm. 58-88).
Wie bei vielen Themen der Geschichte ist wohl auch hier der Umfang der Quellen, die noch nicht ausgeschöpft sind, überwältigend; die meisten Forscher, die landeskundlich orientiert arbeiten, können dies aber lediglich als Hobby betreiben. Um so respektabler bleibt die Leistung von Klaus Kemp mit seinem lesenswerten und zum Anschauen reizenden Buch »Die Ahrtalbahnen«.
Jürgen Haffke
Sinzig und seine Stadtteile -gestern und heute. Sinzig 1983. Mit dem Heimatbuch »Sinzig und seine Stadtteile – gestern und heute« erschien im Dezember 1983 ein geschichtliches Sammelwerk, das nicht nur bei heimatgeschichtlich interessierten Lesern große Anerkennung und Zuspruch findet, sondern auch durch seine ansprechende und gekonnte Aufmachung das Interesse an Sinzigs Vergangenheit bei vielen Bürgern überhaupt erst zu wecken vermag. Daß ein solch voluminöses Heimatbuch (785 Seiten im Großformat) entstehen konnte, verdankt die Stadt Sinzig als Herausgeber den beiden Herren Haffke und Koll, von denen die Initiative zu einer Neubearbeitung der Stadtgeschichte Sinzigs ausgegangen war und die in mühevoller Kleinarbeit die Aufgaben der Koordination und Schriftleitung übernommen hatten. Außer den Genannten haben weitere 16 Mitarbeiter, meist Bürger dGr Stadt, die Beiträge für dieses Buch geliefert. Einem einleitenden Kapitel über die geologischen, vegetations- und klimageographischen Bedingungen des Sinziger Raumes und einem Abriß der Vor- und Frühgeschichte folgen Beiträge zur Stadtgeschichte Sinzigs bis zum Jahre 1969, sowie die Geschichte der Stadtteile Bad Bodendorf, Franken, Koisdorf, Löhndorf und Westum. Die Entwicklung Sinzigs nach der Eingemeindung der genannten Stadtteile, ausführlich dargestellt von dem langjährigen Bürgermeister der Stadt, Herrn Holstein, bildet den Abschluß. Im Anhang finden sich Statistiken, Quellen- und Literaturverzeichnis sowie eine Kartentasche mit interessantem Kartenmaterial und einer Luftbildaufnahme. Die einzelnen Kapitel sind gut und übersichtlich gegliedert und bieten zum Teil noch nicht veröffentlichtes Material über politische, wirtschaftliche, besitzrechtliche und kulturelle Zusammenhänge. Die zahlreichen Anmerkungen lassen erkennen, daß mit wissenschaftlicher Sorgfalt gearbeitet wurde. Mit besonderem Interesse wird der Leser die Darstellungen der Entwicklung in der noch greifbaren Vergangenheit verfolgen, haben hier doch die Autoren eine Fülle von interessantem Fotomaterial zusammengetragen, das bisher kaum bekannt war, und damit dem Buch ein buntes Kolorit gegeben.
Wenn die Zielvorgabe dieses Buches lautet, »dem interessierten Leser Ereignisse, Persönlichkeiten und Bauwerke Sinzigs von der Vor-und Frühgeschichte bis zur Gegenwart in verständlicher Form« zu schildern, dann ist dies den Autoren voll und ganz gelungen.
Gerd Fritzdorf
Wichtige Quellen zur Geschichte der Eifel erschlossen
Als 1971 im Kapuzinerkloster Edingen/Enghien in Belgien die seit dem 1. Weltkrieg verschollenen Archivalien des herzoglich arenbergischen Archivs entdeckt wurden, war klar, daß es sich hierbei um den sicherlich bedeutendsten Fund zur Geschichte der Eifel handelte. In einer Gemeinschaftsarbeit des Landeshauptarchivs Koblenz und des Hauptstaatsarchivs Düsseldorf wurden dank des großzügigen Einverständnisses des Prinzen von Arenberg die Akten und Amtsbücher über die deutschen Besitzungen des Herzogtums Arenberg in einem übersichtlichen Inventar (samt Personen- und Ortsindex) erschlossen und für die Benutzung zugänglich gemacht. Hier sind nun die wertvollen Archivalien zum Herzogtum Arenberg selbst sowie zu den Grafschaften Virneburg und Mander-scheid, Schieiden, Kerpen und Kasselburg, zu den Herrschaften Saffenburg, Fleringen, Kommern, Gelsdorf, Winterburg, Reichenstein, Harzheim und Mechernich, zur Vogtei Gillenfeld, zum Amt Nürburg, zum Vest Recklinghausen und zum Herzogtum Meppen verzeichnet, die die einschlägigen Bestände in den Archiven zu Brüssel, Düsseldorf, Koblenz, Osnabrück und Recklinghausen ergänzen. Diese sowohl für die wissenschaftliche Forschung als auch für die Heimatgeschichte so überaus reichhaltigen Archivalien bieten bislang nicht benutztes Material zur Reichs- und Landesgeschichte, zur Wirtschaftsgeschichte (vor allem Bergbau), zur Kulturgeschichte, zur Rechtsgeschichte, zur Genealogie usw. In einem weiteren Band sollen die Urkunden erschlossen werden. Das preiswerte Buch ist durch den Buchhandel oder das Landeshauptarchiv Koblenz (Karmeliterstraße 1/3, 5400 Koblenz) zu beziehen: Inventar des herzoglich arenbergischen Archivs in Edingen/Enghien (Belgien) Teil 1: Akten und Amtsbücher der deutschen Besitzungen, bearb. von Peter Brommer, Wolf-Rüdiger Schleid-gen und Theresia Zimmer (Veröffentlichungen der Landesarchiwerwaltung Rheinland-Pfalz Bd. 36), Koblenz 1984, XXIV u. 410 Seiten.
J. N. Ponsart, Souvenirs de la Prusse Rhenane – Erinnerungen aus Rheinpreußen. 1984. 146 Seiten mit 50 Abbildungen. Nach dem fast vergriffenen, 1982 erschienenen Band »La vallee de l’Ahr – Das Ahrtal« legte nun der Verlag Warlich eine zweite Folge von Lithographien des Wallonen Ponsart vor.
In 50 originalgetreuen Faksimile-Wiedergaben mit Tondruck werden Orte und Landschaften der Rheinprovinz um 1830/1835 vorgestellt. Ein Vorwort von H. Poppelreuter und eine Einführung von M. van Rey vermitteln Einblicke in die Zeit der Entstehung und in das Leben von Jean-Nicolas Ponsart, der höchste Wertschätzung für seine Arbeit erfuhr und — vergessen wurde.
Vorgeschaltet ist eine Karte der Rheinprpvinz aus dem Jahre 1841, in der zur besseren Übersicht die dargestellten Orte und Landschaften markiert sind.
Dieser neue Band besticht durch die exakte, tongerechte Wiedergabe der Lithographien, sicher das Ergebnis der drucktechnischen Erfahrungen, die mit der Herausgabe des ersten Bandes gemacht wurden.
IgnazGörtz