„Jugendkultur heißt Selbermachen“
„Jugendkultur heißt Selbermachen“
Dr. Alexander Saftig
Jugendkultur heißt Selbermachen, dies ist der Ansatz, den die Jugendkulturtage auch im Jahre 1995 hatten. Hierdurch konnte erreicht werde, daß zahlreiche Jugendliche und Kinder erneut die Möglichkeit einer breiten Basis der Darstellung bzw. Selbstdarstellung ihrer Lebenswelten und Kulturen hatten.
Die Jugendpflege des Kreises hatte bei diesem Gestaltungsprozeß der Jugendkulturtage wie in den vergangenen Jahren Koordinationsfunktionen übernommen. 1995 konnten in den Monaten Mai und Juni insgesamt 30 Veranstaltungen durchgeführt werden, an denen mehr als 4.000 Kinder und Jugendliche aus dem ganzen Kreisgebiet teilnahmen.
Die Bandbreite kultureller Aktivitäten für und mit Kindern/Jugendlichen reichte vom mobilen Kreativangebot „De Traktor kütt!“ im Brohltal über einen „Internationalen Jugendtag“ im Haus der Jugend in Bad Neuenahr-Ahrweiler, Rockkonzerte an verschiedenen Orten bis hin zu Theaterveranstaltungen in Adenau und Mayschoß sowie einer langen Filmnacht auf dem Sinziger Kirchplatz. Von selten der Kreisjugendpflege wurde eigens eine Broschüre für die Jugendkulturtage erstellt und in 10.000facher Auflage kreisweit verteilt.
Erfolgsgaranten für die Jugendkulturtage waren drei Gesichtspunkte. Zum einen der dezentrale Ansatz, d. h. es wurde in allen Teilen des Kreises aktiv an den Jugendkulturtagen mitgearbeitet.
Zum zweiten war es der Aspekt, daß das Programm von Jugendlichen für Kinder und Jugendliche gestaltet worden ist. Hierbei wurde berücksichtigt, daß junge Kultur anders ist als etablierte Kultur. Jugendkultur wurde hierbei als „Kreativsein“ verstanden.
Schließlich eng verbunden mit den beiden anderen Aspekten war der dritte, nämlich der Aspekt des Selbermachens und des Mitmachens. „Konsumkultur“ spielt heutzutage eine nicht unerhebliche Rolle; bei den Jugendkulturtagen ist sie jedoch ergänzt worden durch den Aspekt des Mitwirkens und Mitmachens.
Jugendkultur wäre jedoch nicht finanzierbar gewesen, wenn nicht Geldgeber, sogenannte Sponsoren, zur Verfügung gestanden hätten. Neben den öffentlichen Geldern des Kreises Ahrweiler in Höhe von 13.500 DM standen eine Spende der Jugendstiftung der Kreissparkasse in Höhe von 10.000 DM sowie eine Förderung des Landes in Höhe von 10.000 DM zur Verfügung.
Die Förderung des Landes ist auch deshalb so hoch ausgefallen, da dieser Veranstaltungsreihe ein besonders innovativer Charakter zugesprochen wurde. Darüber hinaus konnten auf Sponsorenmittel des Sinziger Brunnens sowie der Werbegemeinschaft Quellenhof zurückgegriffen werden. Die Werbegemeinschaft Quellenhof hatte sich in einer Art und Weise beteiligt, die bei den Jugendkulturtagen 1995 einen neuen Höhepunkt darstellte, sie hat erstmals einen Jugendkulturpreis gestiftet.
Einen kleinen Eindruck von der Vielfalt der Jugendkultur sollen ausgewählte Bilder aus Veranstaltungen von der und für die Jugend im Kreis Ahrweiler vermitteln.