Hoch und herrlich
Es müssen nicht immer die Alpen sein: Ein Wintertag in der Eifel
Rolf Niemeyer
Nach den Weihnachtsfeiertagen und insbesondere am letzten Wochenende des Jahres 2020 hatte es auf den Höhen gut geschneit. Die Wiesen und Hänge um die Hohe Acht waren mit 15 Zentimeter Neuschnee bedeckt.
Da wir im Rheintal in diesem Winter bisher keinen Schnee hatten und an Wintersport in den Alpen aufgrund der Corona-Pandemie nicht zu denken war, fuhren meine Frau und ich kurzentschlossen zur Hohen Acht. Es ging uns eigentlich nur darum, gegen Mittag in einem abgelegenen Waldstück durch den Schnee zu gehen. Schließlich war heute Dienstag und an den Wochentagen war dort oben viel weniger Betrieb als an einem Sonntag. Es war eine andere Welt. Alles war weiß. Auf dem Weg herrschte viel Betrieb. Viele Familien waren unterwegs. Wir erreichten den Kaiser-Wilhelm-Turm, den der damalige Kreis Adenau zu Ehren des Deutschen Kaisers Wilhelm II. 1909 errichten ließ. Im oberen Bereich fotografierte ich durch die Eisenstäbe in Richtung Nürburg. Die Öffnung war an den Wänden rundherum vereist.
Der Ausblick war überwältigend. Hier oben befanden wir uns in einer anderen Welt. Am Ende des Turm-Besuchs standen mir die Finger der rechten Hand vor lauter Kälte ab. Aber das war in diesem Moment egal. Von hier aus war auch die abgezogene Wolkendecke, die sich nun über dem Westerwald erstreckte, noch gut zu sehen. Es war ein schönes Wintererlebnis.
Blick aus dem vereisten Lichteinlass des Kaiser-Wilhelm-Turms auf der Hohen Acht in Richtung Nürburg