Herbststimmung auf der Bengener Heide
Schreite träumend jene Wege,
die ich gold’nen Sommers ging;
durch das Laub im Waldgehege,
wo sich oft mein Fuß verfing.
Tiefes Schweigen liegt gebreitet
auf dem öden Heideland,
über Kraut und Distel gleitet
nun des Herbstwind’s kühle Hand.
Noch der Landmann ernst, gemessen,
erntet letzten, kargen Klee;
doch die Birke, halb vergessen,
wittert schauernd erstes Weh‘.
Wie die Blätter leise fallen,
lautlos, wie vom Himmel her, —
lausche still vergebens allen
Vogelstimmen, die nicht mehr.
Fern der Turmuhr dumpfes Schlagen
tönt als einz’ger lauter Hall,
der vom Sturme hochgetragen
auf in das bestirnte All.
PAULA GERHARDS