Fast 40.000 Mitglieder in Sportvereinen im Kreis Ahrweiler – Sport und Ehrenamt
Mitgliederzahlen
Der Sportkreis Ahrweiler im Sportbund Rheinland feierte 1997 seinen 44. Geburtstag. Er wurde 1953 durch Peter Hoff gegründet und kontinuierlich auf- und ausgebaut. Zur Zeit treiben in 192 Turn- und Sportvereinen (Mitglieder im Sportbund Rheinland) im Kreis Ahrweiler mehr als 39 000 Personen Sport. Mit riesen Schritten strebt der Sportkreis Ahrweiler der Mitgliedermarke von 40 000 entgegen. Damit haben die Sportvereine nach wie vor mit weitem Abstand die höchste Mitgliederzahl in unserem Kreis.
An erster Stelle steht in der Reihenfolge der häufigsten Sportarten Fußball in 77 Vereinen/ Abteilungen, gefolgt vom Turnen (40 Vereine/ Abt.), 3. Tischtennis (32 Vereine/Abt.), 4. Leichtathletik (22 Vereine/Abt.), 5. Tennis (22 Vereine/Abt.), 6. Volleyball (15 Vereine/AbtI.). Koro-narsport wird in 2 Vereinen angeboten, Tauchsport in einem. In den meisten Vereinen werden jeweils 1 – 2 Sportarten ausgeübt. Die größten Vereine im Kreis sind:
1. TV 06 Bad Neuenahr (2 170 Mitglieder), 2. TUWI Adenau (1 377 Mitglieder), 3. Postsportverein Remagen (1 341 Mitglieder), 4. TuS Ahrweiler (1 127 Mitglieder), 5. SV Blau-Gelb Dernau (825 Mitglieder).
Nachfolgend werde ich das Thema Sport und Ehrenamt im Rahmen der gesamten Sport- und gesellschaftspolitischen Aufgabenstellungen beleuchten.
Die Fakten über die Mitgliederzahlen signalisieren unmißverständlich, daß der Sport sich in seiner bildungs-, gesundheits- und sozialpolitischen Bedeutung sowie in seinem Unterhaltungswert geradezu sensationell entwickelt hat. Aus der ehemals „schönsten Nebensache“ ist längst eine der Hauptsachen im gesellschaftlichen Leben geworden. Das beinhaltet Chancen, aber auch Risiken gleichermaßen.
Wer in der Sportentwicklung Verantwortung trägt – und der Deutsche Sportbund (DSB) bekennt sich ausdrücklich dazu, dersollte auch die Chancen nutzen und die Risiken ausschalten oder möglichst klein halten. Vertrauensvolle Partnerschaften können dabei sehr hilfreich sein. Notwendig und unverzichtbar ist beispielsweise die Partnerschaft mit der Politik auf allen Ebenen. Sie schafft dem organisierten und gemeinnützigen Sport die Voraussetzungen durch die Installierung von vernünftigen Rahmenbedingungen. Aber auch andere Partnerschaften werden immer wichtiger. Ich glaube, daß sich hier einiges in der Zusammenarbeit mit großen Firmen und gesellschaftlichen Institutionen tut.
Fußball führt nach wie vor die Beliebtheitsskala der Sportarten an. Vorreiter des Damenfußballs in
Deutschland waren die erfolgreichen Spielerinnen des SC 07 Bad Neuenahr.
Sport und Ehrenamt
Auch im Sport ist das Ehrenamt eines der zentralen Themen. Ohne ehrenamtliches Engagement von Betreuern, Trainern, Helfern und Vorstandsmitgliedern wäre das breite Sportangebot nicht möglich.
Der Sport in unserer Region bekennt sich zum Leistungs- und Breitensport. Leistungs- und Spitzensport regen insbesondere Jugendliche nach wie vor zum Sporttreiben an. Sie wollen ihren „Vorbildern“ in den unterschiedlichsten Disziplinen nacheifern.
Die Entwicklung des Breiten- und Freizeitsports macht Mut, aber dieser wird auch zunehmend auf harte Proben gestellt. Leider fehlen oft Übungsleiter, und die Hallenkapazitäten sind nicht immerausreichend. Dennoch ist der Sport im Verein kein Auslaufmodell.
Die Turn- und Sportvereine stehen grundsätzlich für alle Gruppen in unserem Kreis offen, gleichgültig weichen Alters, Geschlechts, Einkommens, welcher Nationalität und Leistungsfähigkeit sie auch sind. Die sportliche Betätigung trägt in vielfältigen Formen zur persönlichen Erfüllung und sozialen Integration bei. Hierdurch setzt der Sport bedeutende Akzente im sozialen und gesellschaftlichen Leben im Kreis Ahrweiler.
Besonderes Gewicht hat er für Kinder und Jugendliche; er ist für sie die am meisten bevorzugte Freizeitaktivität. Knapp 50 Prozent aller Jugendlichen sind in Sportvereinen organisiert. Dies ist in einer Zeit veränderter Erziehungsleitbilder, erschwerter Sinnfindung, sozialer Probleme wie Drogenkonsum, Gewaltzunahme und Jugendarbeitslosigkeit von beispielhafter und konkurrenzloser gesellschaftspolitischer Bedeutung. Auf einen kurzen Nenner gebracht wage ich die Behauptung, daß der Sport inzwischen unverzichtbar geworden ist und zwar in seinen gesellschaftlichen Funktionen für die Daseinsvorsorge ebenso wie für Erziehung und Bildung, für die soziale Integration und für das Erlernen von sozialen Verhaltensweisen.
Das Ehrenamt ist nicht mehr unbegrenzt belastbar. Die Bereitschaft, sich für das Gemeinwohl in einem Sportverein zu engagieren, läßt bereits auch bei uns nach. Und der berüchtigte Rotstift, der die öffentlichen Haushalte mehr denn je traktiert, sticht natürlich auch mitten hinein ins pulsierende Sportleben. Die Sportbasis mit Gebührenordnungen zur Kasse zu bitten, wäre jedoch die denkbar schlechteste Geldquelle für die öffentliche Hand. Und eine Motivation für das Ehrenamt wäre dies schon gar nicht.
Tischtennis – Sportart für jung und alt.
Vereinsmitglieder nach Geschlecht und Alter (1996/1997) | ||||||||
bis 6 | 7- 14 | 15- 18 | 19-26 | 27-40 | 41 -60 | 61 u. ä. | gesamt | |
männlich | 1.025 | 4.343 | 1.933 | 2.547 | 5.438 | 6.891 | 2.247 | 24.424 |
weiblich | S24 | 2.974 | 1.168 | 1.457 | 3.823 | 3.458 | 963 | 14.667 |
zusammen | 1.849 | 7.317 | 3.101 | 4004 | 9.261 | 10.349 | 3.210 | 39.091 |
Die Gemeinnützigkeit der Arbeit des organisierten Sports muß auf Dauer durch kostenlose Nutzung kommunaler Sportstätten oder sonstiger öffentlicher Anlagen belohnt werden.
Denn genau das sind – gemessen an der Breite und vor allem an der Wirkung des sportlichen Angebots und mit Blick auf die positive Resonanz in der Bevölkerung – sinnvolle Zukunftsinvestitionen.
Sport ist auf lange Sicht auf breiter Basis nur möglich, weil sich immer wieder Frauen und Männer ehrenamtlich in den Dienst des Sports stellen. Ihnen gilt Dank und Anerkennung in der Hoffnung, daß das Ehrenamt auch künftig Rückgrat und Impuls für die Arbeit im Sportkreis Ahrweiler sein möge.