Eifelwald
Spechtgeklopfe, Häherkrächzen,
Uhuschrei und Kuckucksruf, —
Laute, die das Herz mir öffnen
und wie sie der Wald nur schuf ,
Eifelwald, im Heimatdorfe
uralt und geheimnisschwer;
wie berauschend ist dein Atem,
wenn du ganz dich gibst mir her.
Braust im Herbst die Sturmesorgel,
peitscht und wütet, faucht und bebt,
bist du Wesen, das mich stählet,
Kraft, die aus sich selber lebt.
Küßt in Sommerabendstunde
noch die Sonne deinen Saum,
stehst du zwischen Erd‘ und Himmel
wie ein golddurchflammter Zaun.
Und ich schreite durch die Bäume,
die wie starke Säulen sind,
weiter, hoher Tempelräume
und bin selig wie ein Kind.
Schwinden fühl‘ ich Kummer,
Ängste, alles Leid und Lust und Tand.
Still und andachtsvoll ich wand’re
tief hinein, in heilig Land.
Paula Gerhards
Ein Waldrand wie ein Urwald
Foto: Julius Eigner