Eifelmaar
EifelmaarEin wissend Auge, tränenlos, in grünumflorter Höhle liegt unter mir im Hügelschoß des Landes scheue Seele. Im Blau spiralt ein Bussardpaar, in tiefer Schale blaut das Maar wie Lichtglanz im Juwele,Die Schwester Wolke spiegelt sich, der Mond in seiner Blanke; die Winde kommen abendlich bei ihm zur Wassertränke. Und selber trinkt’s den Sternenschein bis in das Herz der Tiefe ein, da wachsen Perlenbänke. | Die Stille stillt, mütterlich Weib, das Herz und alle Dinge. Es ist, als ob der Erde Leib den heilgen Geist empfinge. Ich will der Gnade gern vertraun, am Ufer ein grün‘ Zelt erbaun, mitwachsend Ring im Ringe.Das wilde Toben des Vulkans vergor zur heiteren Ruhe. Es leuchtet nun der milde Glang wie von altgoldner Truhe. Mein Inneres war so wild wie seins, jetzt bin ich mit der Gottheit eins und löse meine Schuhe.JOSEF KREUTZBERG |