Don Giuseppes letzte Reise

Ein Gedenkblatt für f Pfarrer i. R. Josef Savelsberg

VON HERMANN DAUER

Am 13. Juli 1965 wurde der Plan Wirklichkeit. Was niemand für möglich gehalten hätte, begann Tatsache zu werden. Wir starteten mit der Lufthansa vom Rhein-Main-Flughafen zu Pfarrer Savelsbergs letzten Reise nach Rom. Es war seine 40. Reise nach Italien, seine 39. nach der ewigen Stadt.

Ich lernte Pfarrer Josef Savelsberg kennen, als ich Assistent im Alumnat St. Michael in Boppard wurde, wo er seit 1915 als Direktor wirkte. Wir begegneten uns Ostern 1926, und im Sommer des gleichen Jahres machte ich mit ihm meine erste Reise nach Italien. Seit dieser Zeit weiß ich, daß die Geschichte der Schlüssel für die Gegenwart ist, daß Architektur ein Bekenntnis, Ruinen Zeugen sind, die zu schauen, zu hören und zu deuten Josef Savelberg verstand. Die Wurzeln dazu lagen in seiner Jugend.

Die Eifelberge hatten es ihm angetan, damals, als er die Bürgerschule in Mayen besuchte, und später, als er von Trier in die Ferien kam. Es muß eine Zeit unbeschwerter Jugendromantik gewesen sein, als er mit seinen Freunden Josef Rausch (später Dechant in Ahrweiler) und dem Dritten der „Josefsbruderschaft“, dem nachmaligen Pfarrer Josef Martin die Lehrerhäuser in der Eifel entdeckte. Er selbst muß hervorragende Lehrer im Friedrich-Wilhelm-Gymnasium gehabt haben, aber auch ein aufnahmebereiter Schüler gewesen sein, daß besonders die alten und neuen Sprachen, Philosophen und Dichter der Antike, klassische und moderne Literatur, vor allem Geschichte, aber auch Mathematik und besonders die Naturwissenschaften so in ihm Gestalt gefunden haben. Mit diesem Rüstzeug schritt er ins Priestertum. Zunächst war er Kaplan in Neuwied. Schon als Kaplaii begann er, sich die weite Welt .zu erobern, die Kunstschätze fremder Länder zu entdecken, die Sprache des Volkes zu erlernen und mit dem Volk zu sprechen, und er hatte ein feines Gefühl, die Menschen zu finden, die dem Land und seiner Kultur eine Sinndeutung geben konnten. Denn es war ihm eigen, ohne hinauf- oder herabsteigen zu müssen, immer so zu sprechen, wie er verstanden werden wollte.

In diesem Geist formte er als Direktor die ihm anvertrauten Schüler. In eine sinnvolle Hausordnung streute er den Wechsel der Jahreszeiten, den Rhythmus des Kirchenjahres, die Höhepunkte des Schullebens, die Gedenktage der Hausfamilie,. immer wieder Gaben der Freude.

Ein liturgischer Frühling lebte m diesem Hause, ob er die Missa recitata, zum Volke gewandt, zelebrierte, ob die Choralmesse erklang, ob samstags die Complet im Stile der Laacher Mönche gesungen oder an Festtagen das Benedicite den Mittagstisch einrahmte. Fastenzeit, und Advent hatten besonderes Gepräge. Das Haus war ein Leuchtturm, von dem ein besonderer Missionsauftrag ausstrahlte. Groß war die Zahl der jungen Menschen, die er zum Berufe des Priesters und Lehrers führte, groß die Zahl derer, die ihr Leben in dem von ihm geformten Geist führten. Das beweist die Zeitung des Hauses „Der Freundekreis“, der alle erfaßte, die jemals mit dem Hause Kontakt hatten, und dessen Blätter ein fortwährendes Geben und Nehmen zeigten. Hier fanden die Wanderungen in die Berge und Wälder der Umgebung ihren Niederschlag, hier las mau die Fahrten nach Franken und Bayern, nach Italien und Sizilien, hier nahm man aber auch teil an den Bierabenden der Primaner, den Heimabenden der Jugendbewegten, den Theaterabenden der Hausgemeinschaft. Wer kann jemals die akademische Feierstunde vergessen, die die Alumnen und die Ehemaligen mit der Prominenz der Schulstadt Boppard im Josefssaal vereinigte Mir Feier des Silberjubiläums vom Alumnat St. Michael? Wer macht ihm das nach?: Ein Primaner hielt die lateinische Rede über die „Treue zur Familie“, ein anderer eine griechische über die „Erziehungsgemeinschaft“.

Beide Reden rahmten Sprechchöre aus Horaz und Simonides ein. Ein anderer sprach über „Treue zur Schule und Wissenschaft“ in französisch.

Die Gavotte von Francois Gossec leitete zur englischen Rede „Die. Treue zur Pflicht“ über.

Sie wurde mit der Militärsymphonie von Haydn abgeschlossen. Eine hebräische Stelle aus dem Alten Testament verkündete die „Treue zur Väterart“. Er selbst sprach in italienisch über die „Treue zur Religion“. „Die Treue zur Nation“ hörten wir in spanischer Sprache, vorgetragen von einem Teilnehmer des spanischen Sprachkursus, den ein Italiener spanischer Abstammung leitete. Ich hielt die Schlußrede in deutscher Sprache über „Die Treue zum Ideal“. Warum ich dies alles wie einen Zeitungsbericht wiedergebe?

Weil sich nie besser zeigt, in weichern Geist dieses Haus geleitet wurde, weil sich kaum besser dokumentieren läßt, wes Geistes Kind der Direktor war. Über aller Erziehung stand die Freiheit, die Freiheit, die er seinen Mitarbeitern gewährte, die Freiheit, die er seinen Schülern im selbstverständlichen Rahmen der Hausgemeinschaft schenkte, vor allen Dingen die Freiheit im Religiösen. Es brauchte bei ihm keiner zu heucheln, er stellte keine Gewissensfragen, wenn nicht das Gewissen selbst um sein Vertrauen bat.

In kleinen Dingen reagierte er konsequent, in großen, schweren Fällen — und ich erinnere mich eine: solchen — war er ruhig, fast unheimlich ruhig und gütig, fast zu gütig. Auf meine diesbezügliche Frage antwortete er mir, gleichzeitig als Testament für meinen künftigen Beruf in der Volksschule: „Wer kleine Dinge übertritt, ist in Gefahr, seinen guten Charakter zu gefährden, wer im großen fällt, bedarf der echten christlichen Liebe.“

Als Fünfzigjähriger legte er sein Amt in die Hände eines jungen Freundes, der sein Schüler war, und folgte dem Ruf eines anderen Schülers, der damals als Kaplan in Heimersheim an der Ahr wirkte. Jetzt lagen Vergangenheit und Zukunft in einer Linie. So selbstverständlich er aus dem Vollen schöpfte bei der Formung der künftigen Akademiker, so selbstverständlich wirkte er im Kreise der Heimersheimer Winzer. Keine Unterrichtsstunde an den Schulen der Pfarrei gab er ohne sorgfältige Vorbereitung, keine Predigt hielt er, ohne sie durchdacht und schriftlich fixiert zu haben. Die Einzelseelsorge der körperlich und seelisch Kranken nahm er sehr ernst. In den ruhigen Stunden, die er sehr pflegte, und die auch seine besten Freunde nicht stören durften, durchlitt er das Leid der ihm Anvertrauten. Vielleicht ging er dann mit sich hart ins Gericht. Was wirklich in ihm vorging, wenn er lange schwieg, hat er als sein Geheimnis mit ins Grab genommen.

Kam aber die Stunde der Fröhlichkeit, dargeboten in Haus und Garten, war er fröhlich und ausgelassen wie ein Kind, oder er gestaltete ein Gespräch, das bis in die Wurzeln von Religion und Kultur reichte.

Auch zu den einfachen Menschen fand er das richtige Wort. Seine geistreichen Witze verband er mit verschmitztem Lächeln. Die Türen des Pfarrhauses waren weit auf, den Zuträgern waren sie verschlossen; der Ortsklatsch drang nicht an sein Ohr. Klugheit war eine der Haupttugenden, mit der er seines Amtes waltete. Mit Menschenkenntnis und Fingerspitzengefühl ließ er den Laien mitarbeiten. In der Schule war er ein Lehrer unter Lehrern, im Kirchenchor ein Mitglied. Gerade mit ihm formte er den liturgischen Gottesdienst, wie er ihm vorschwebte. Er fügte die gesunde Volksfrömmigkeit organisch in das liturgische Geschehen ein; dem Kitsch gab er keine Chance. Unvergessen bleibt die Osterfeier. Das Kriegsgeschehen gab ihm die Möglichkeit, die Feier der Eucharistie in den frühen Abendstunden zu halten. Er behielt diesen Brauch für die Karsamstagliturgie bei und verlegte sie später in die Mitternachtsstunde. Schon in der Zeit des noch alten liturgischen Textes verband er die Taufwasserweihe mit der Erneuerung des Taufgelübdes, und in gesteigerter Freude rief er seiner Gemeinde den altchristlichen Ostergruß zu: „Christus ist auferstanden, Alleluja“ und frohe Antwort scholl ihm entgegen: „Er ist wahrhaft auferstanden, Alleluja.“

Seine Altardiener brachten am Ostersonntag das geweihte Wasser als seinen Ostergruß in jedes Haus, nachdem er nach dem feierlichen Hochamt der Osternacht mit dem neuen Osterwasser nach allen vier Himmelsrichtungen der Gemeinde den Segen gespendet hatte. Ein lebendiges Denkmal hat er sich in der Dankwallfahrt nach der Landskrone gesetzt. Alles deutete in den letzten Kriegstagen darauf hin, daß die Fronten am Rhein zum Stillstand kamen und die Städte und Dörfer beiderseits des Rheins Kriegsschauplatz würden. Wie ein Prophet im Alten Testament hob er die Arme zum Himmel, daß die Vernunft über den Wahnsinn siege. „Hebe deine Augen auf zu den Bergen, von welchem dir Hilfe kommt“. Und die Hilfe kam. Seit dem Jahre 1946 steigen am l. Mai die Gläubigen von Heimersheim und Heppingen hinauf zur Landskrone und danken für die Errettung aus schwerster Not.

Als schwere Arthrose und Arthritis iri den Knien ihn in der Beweglichkeit, die Voraussetzung seiner Arbeit war, hemmte, gab er das Amt seinem Bischof zurück, und erhielt „Geha’uch-nis“ bei seinem früheren Kaplan, der inzwischen Pfarrer von Liebfrauen in Koblenz geworden war. Im strengen, fast klösterlichen Rhythmus, pflegte er Zwiesprache mit Gott und den Menschen, half im freudigen Dienen in der Seelsorge, gab Anregungen aus dem reichen Schatz der Erfahrung, und wurde, ohne es zu wollen, der gute Geist des Pfarrhauses.

Von hier aus fuhr ich mit ihm 1959 zur Feier seines Goldenen Priesterjubiläums nach Rom. Am frühen Morgen seines Festtages holte uns Pater Rosenbaum (aus Altenahr) zur Fahrt nach San Sebastiano ab.

Auf dem Petersplatz

Alois Schrandt, ehemals Lehrer in Heimersheim und jetzt in Bad Neuenahr, hatten wir am Ostersonntag nach der Feier der Auferstehung in der Peterskirche getroffen. Er folgte gemeinsam mit uns gern der Einladung, Gott für den Gnadenerweis eines fünfzigjährigen Priestertums zu danken. Keine Feier mit Fahnen und Trompeten hätte würdiger sein können. In seiner Ansprache an uns vier — schriftlich vorbereitet und Wort für Wort abgewogen — dankte er vom Altar der Oberkirche allen, die ihm die Treue geschenkt und gehalten haben. Niemanden vergaß er, der sein Leben mitgestaltete, angefangen von der frühesten Kindheit bis zu diesem feierlichen Augenblick, den wir trotz äußerster Schlichtheit intuitiv zu einer Feststunde gestalteten. Vor allem dankte er dafür, daß alle ihn in seiner ihm eigenen Art ertrügen. Er wußte um diese Augenblicke und Stunden der Abgeschlossenheit von der Umwelt, und er wußte auch, daß alle, die ihn wirklich kannten, diese Stunden respektierten. Er, der so sehr die Menschen seiner Begegnung bereicherte, blieb demütig im Rückblick auf die fünfzig Jahre und war froh, daß das Goldjubiläum so ganz in seinem Sinne verlief. Denn stolz war unser Freund Don Giuseppe — das war die Anrede im Kreise seiner Freunde — nur in einer Sache: Er kannte Rom „besser als die Taxifahrer von Rom, die römischen Würdenträger, die berufsmäßigen Reiseführer“. Rom war seine große Liebe, und Rom zeigte sich ihm dafür dankbar, indem es ihn beglückte. Er trug diese Liebe immer in sich, und sie verließ ihn nicht, als sich schon in Heimersheim, bald aber in den ersten Jahren des Ruhestandes, spürbar aber im Januar J964, ein schweres Leiden ankündigte.

Scholl seine vorletzte Reise, die er mit brüderlicher Unterstützung des damaligen Direktors vom Bopparder Alumnat machte, war eine Strapaze, und sie schien die letzte zu sein. Immer mehr zeigte sich der körperliche Verfall, und Tage und Wochen bangten wir um sein Leben.

Im Frühsommer 1964, als er bereits aus seiner Zeitlichkeit nach der Ewigkeit griff, versprach ich ihm wiederum eine Reise nach Rom. Mir schien, daß er dieses Versprechen gar nicht wahrgenommen hätte und — um ehrlich zu sein — ich hatte auch niemals daran gedacht, dieses Versprechen zu halten. Ich wollte lediglich das Bild der ewigen Stadt mit dem himmlischen Jerusalem — ihm zum Tröste — vereinen.

Doch er wollte anders, und die Gnade half ihm dabei. Er kam zusehends wieder zu Kräften.

Zwar hielten ihn die Knie schlecht, aber im Prozeß des an sich unheilbaren Leidens trat nicht nur ein Stillstand, sondern eine spürbare Besserung ein, sodaß der Hausarzt meinte, daß man der Gnade hier nicht mehr entgegenwirken dürfe.

Als wir am 13. Juli 1965 in Rom landeten, schienen die Schmerzen von einem einzigen Schein des Glückes überstrahlt. Wir wohnten in der Casa Pallotti, alle kannten ihn, und alle freuten sich, diesen frohen und ganz glücklichen Menschen wiederzusehen. Nach alter Tradition war sein erster Gang nach Sankt Peter. Doch hier hatte er seine Kräfte überschätzt. Nach einigen hundert Metern sank er an der Tibermauer in sich zusammen, seine kranken Knie versagten. Mit Hilfe eines römischen Verkehrspolizisten fuhr uns ein Privatwagen zum Hospital. Doch im freundlichsten Italienisch, dessen er mächtig war, erklärte er, daß er nicht zum Hospital, daß er nach Sankt Peter wollte. Ein bezauberndes „Grazie“ dankte dem freundlichen und hilfsbereiten Fahrer, und an den Kolonnaden nahm er seinen Stock in die Rechte, sich auf meinen Arm stützend, schritten wir langsam die Stufen hinauf zum Grabe des heiligen Petrus. Es war ein beschwerlicher Aufstieg, und mir schien, daß wir diese Reise nicht zu Ende führen könnten. Ich war auch innerlich darauf vorbereitet, daß seine große Liebe auch seine letzte Heimat werden würde. Doch die Erinnerung an diese Strapaze schüttelte er bald ab. Die nächsten Tage brachten uns zum Museo Borghese. Vor manchem Kunstwerk, das ihm wieder begegnete — und er kannte sie fast alle, die Meister und ihre Werke —, konnte er lange in Verzückung verharren.

Wo immer wir hinkamen, fanden wir liebe, helfende Menschen. Es war nicht nur das Mitleid mit ihm, er hatte die Gabe, die Herzen der Menschen, ihre Kammern und Rumpelkammern zu öffnen. In Rom gab es etwas, das er noch nicht kannte, und er wollte Rom nicht eher verlassen, bis er auch da war. In der Nähe der Porta Maggiore ist den Archäologen ein seltener Fund vorchristlicher Kunst in der Basilica Sotterranea geglückt. Das Bauwerk war von außen kaum erkenntlich. Als uns ein Verkehrsschutzmann sicheres Geleit gab, war das Museum bereits geschlossen; doch ihm öffneten sich die Tore, und wir standen staunend in den tiefen, eiskalten Räumen, die Stuckarbeiten aus der römischen Kaiserzeit bewundernd. Ich war froh, daß sein beharrliches Suchen solche Krönung erfuhr. Unvergeßlich ist mir sein Abschied von St. Paul. Da saß er vor einer der kleinen Säulen im Kreuzgang; ich zunächst neben ihm, dann ließ ich ihn ganz allein. So hatte ich ihn nie gekannt. Als ob er von jeder einzelnen Säule persönlich Abschied nehmen wolle, als ob er von jedem der Kapitelle eine Antwort erwartete auf all die vielen Fragen! Ich weiß heute nicht mehr, wie lange er da gesessen in stiller Schau. Mir war es feierlich und unheimlich zugleich. Der vorgesehene Besuch aller sieben Hauptkirchen ist nur teilweise geglückt. Die Ruhezeiten wurden länger und die Fahrten durch Rom immer seltener. Dann kam nochmals ein Höhepunkt. Wir erhielten eine Einladung zur Fahrt nach Neapel. Von der Autostraße strebten wir sofort zum Hafen nach Santa Lucia und schauten auf das weite Meer. Bald waren wir umringt von lireheischenden Raggazzis. In den Hamstertaschen ihrer Backen verstauten sie den Erlös. Dann wagten sie wieder ihre kühnen Sprünge ins Meer, indes die Sänger die ganze Melancholie dieser Stunde in ihren Liedern ausströmten. Die Rückfahrt führte uns nach Monte Cassino, der Wiege des benediktinischen Mönchtums. Auf der Strada del Sole erlebten wir den paradiesischen Reiz dieser Landschaft, schlürften köstlichen Frascati in den Albanerbergen und nahmen dann in Sankt Peter Abschied von Rom. Am Gardasee erholten wir uns noch eine Woche. Die tägliche Messe wurde immer anstrengender, doch verzichtete er nur in besonderen Fällen darauf. Als das Stehen ihm immer beschwerlicher wurde, entwickelten wir für den ersten Teil, den Wortgottesdienst, in sinngemäßer Auslegung der Liturgieerneuerung, eine für ihn neue Form, und er freute sich, daß das, was er von Jugend auf erstrebte, in seinem Alter durch das Konzil die Krönung fand. Die letzte Messe in Italien war ein Bittopfer für seinen Begleiter, die letzte, die ich ihm in München ministrierte, ein Dank für den guten Verlauf der Reise.

Noch etwa 14 Tage lebte er von den letzten Eindrücken in Rom und ließ alle seine Freunde und Hausgenossen teilhaben an einer Reise, die auch mit Anekdoten reich gewürzt war.

Dann legte er sich hin zu einem langen, langen Sterben. Seine beiden letzten Kapläne von früher wichen nicht von seiner Seite, bis er das Abendopfer seines Lebens in den Morgenstunden des 21. Dezember 1965 vollendete.

Sein erster Kaplan erwartete ihn in der Ewigkeit. Am Vigiltag des Weihnachtsfestes bereitete ihm Heimersheim einen dankbaren, triumphalen Empfang.

Der alte Kellermeister flüsterte mir schweren Herzens am Grabe zu: „Er war minge Frünnd.“