Die Ahr
Viel Töchter hat der Vater Rhein Im Land, da er regieret, Mit Topas und Karfunkelstein Sind sie gar reich gezieret. Und tragen Kronen, hoch und hehr, Wenn sie zo Hofe schreiten, Den Vater=König bis zum Meer Gefolgsam zu hegleiten.Doch ein Kind hat der Vater Rhein, Bar jeder Etikette: Es tänzelt über Stock und Stein, Springt über Zaun und Kette. Sein Spitzenröckchen blitzt dabei Weiß schäumend auf der Welle; Die Bunte Kuh, die alte Ley, Schielt böse auf das Helle,Der munt’re Sprühling vom Gebirg, Mit keiner List zu fangen, Trägt stolz in seinem Haargewirk Burgunderrote Spangen. Wie kämen all‘ die Freier her, Die Schöne heimzuführen, Wenn nicht die Ahr ein Backfisch war‘ Mit sonnigen Allüren.J. KREUTZBERG |