Der Vogt von Olbrück

Hast du den schwarzen Fuchs gesehen
Um die Ruinen schleichen?
Ich hab‘ den schwarzen Fuchs gesehen
Und nehm’s als schlimmes Zeichen.

Der schwarze Fuchs zur Lebenszeit
Hart plagte Land und Leute,
Zur Strafe schleicht im schwarzen Kleid
Er um die Burg noch heute.

Von Olbrück es der Burgvogt war,
Anstatt das Volk zu schirmen,
Ließ manchen Mann er Tag und Jahr
Verschmachten er in Türmen.

Sein Herr war weit im Kriege fort.
Er sollt‘ des Rechtes walten;
Doch tat er wie ein Henker dort
Und wie ein Räuber schalten.

Ein Ritter sah des Volkes Not.
Er hat ihn abgefangen.
Der Vogt ist nun seit seinem Tod
Als schwarzer Fuchs gegangen.

Oft kommt er gar am lichten Tag
Gespensterisch zu schleichen,
Und der, dem er begegnen mag,
Nimmt es als schlechtes Zeichen.

STEINBACH