Der Alpenverein Koblenz an der Teufelsley *)

VON KONRAD SPECHT

Im Herbst 1961 erwarb der Alpenverein, Sektion Koblenz, ein fünf Morgen großes Grundstück am Ostabhang der Teufelsley (Katasterbezeichnung: Gemarkung Dümpelfeld Flur 10 Nr. 19, groß 1,2940 ha). Der Kaufpreis betrug rund 4800 DM. Nachträglich (1964) konnten noch 1,1157 ha (R 10 Nr. 16) für 2500 DM hinzuerworben werden, so daß für die Zwecke des Alpenvereins jetzt ein Areal von fast 10 Morgen verfügbar ist.

Alpenvereinshütte an der Teufelsley
Foto: H.Esch

Eine schmucke Hütte mit einem Tagesraum für etwa 24 Besucher und 4 Schlafkojen für 12 Mann erstand. Zur Beleuchtung dient Propangas. Ein Grudeofen liefert Wärme und Kochgelegenheit. Trinkwasser wird in Kanistern mitgebracht; zum Waschen und Spülen wird das Regenwasser aufgefangen. Aufbau und Einrichtung wurden überwiegend von der AV-Jugend in freiwilliger Arbeit unter Leitung von Alfred Schmitt, Adenau, geleistet, der auch der umsichtige Betreuer der Hütte ist. Die Materialkosten beliefen sich auf 3200 DM, die wie auch der Grundstückserwerb durch eine Sonderumlage bei allen Sektionsmitgliedern aufgebracht wurden.

Rund um die Teufelsley, die seit langem als Naturschutzgebiet erklärt wurde, finden wir dichten jungen Eichenwald, anschließend vereinzelte Kiefern und viel Gestrüpp. Der Alpenverein hat auf seinem Grundstück bereits 500 Fichten und in einzelnen Gruppen verschiedene Laubhölzer angepflanzt, die als Windschutz und zur Verschönerung des Gebietes dienen. Vor 1936 wurden die Flächen trotz der Kargheit des Bodens landwirtschaftlich genutzt, dann bildeten sie den westlichen Rand des ehemaligen Luftwaffen-Übungsplatzes Ahrbrück. Hier fuhren die Batterien auf, die Übungsschießen auf den von einem Flugzeug gezogenen Luftsack durchführten. Für die Batteriestellungen baute die Luftwaffe aus dem Ahrtal durch die Ommelbach bis nördlich der Teufelsley eine feste Straße, die auch heute noch für den Besuch des Felsens und seiner schönen Umgebung wertvoll ist.

Warum ist nun der Alpenverein Koblenz so stark an der Teufelsley interessiert? Jede rührige Sektion hat auch eine Jugend- und Klettergruppe. Das alpine Klettern in den Felswänden hat sich stark verbreitet und vervollkommnet. Hierzu gehört aber Ausbildung und Vorbereitung in der Heimat, damit die kurze Urlaubszeit im Hochgebirge um so gründlicher ausgenutzt werden kann. Aber der bröckelige Schieferfels an den rheinischen Höhen ist dazu nicht geeignet, um so besser ist der feste und griffige Quarzitfelsen der Teufelsley mit seinen mannigfachen Klettermöglichkeiten: dem. Senkrechtaufstieg, dem Kamindurchstieg, dem Überhängenden, den Quergängen und der Gratwanderung mit den Felstürmen. Er ist kein himmelragender Fels, aber zur Schulung vorzüglich geeignet. Unter sachkundiger Anleitung werden hier die Kletterregeln vermittelt, der Seilgebrauch und die Anwendung der Mauerhaken geübt. Die Seilschaften können sich aufeinander einspielen.

Seit langem hatte die Sektion Koblenz die Teufelsley zum Üben benutzt und erprobt. Willkommen war ihr daher das günstige Angebot, dort ein Fleckchen Erde zu erwerben und damit durch die Erbauung der Unterkunftshütte einen soliden Stützpunkt zu schaffen. Er hat sich bereits in den vier verflossenen Jahren bewährt. Jedes Wochenende, ob Sommer oder Winter, erfreuen sich die jungen und auch die älteren AV-Mitglieder ihres weit und breit nicht zu findenden schulischen Kletterfelsens mit seiner so weiten Fernsicht, mit den Bergen und Tälern, den einsamen Wäldern und dem Frieden der Eifellandschaft. Zielwanderungen zur Teufelsley gehören jetzt zum Standardprogramm der Sektion Koblenz. Aber auch die Sektionen von Nordrhein und Westfalen entsenden ihre Jugend- und Klettergruppen gerne hierhin. In den Sommermonaten reicht die Hütte bei weitem nicht aus; dann ist das 10 Morgen große Gelände der Sektion mit Zelten bestanden; munteres Leben herrscht; alles wird gut geleitet und von den Beauftragten der Sektion beaufsichtigt. Gern gesehene Gäste sind auch die Mitglieder der belgischen Sektion Flandern, mit denen sich ein gutes Freundschaftsverhältnis entwickelt hat. Gegenbesuche führen die Koblenzer Gruppe ins Maastal bei Namur, wo die Sektion Flandern ihre heimatlichen Kletterfelsen hat.

Möge die Teufelsley recht lange ihre hehre Aufgabe erfüllen, jungen begnügsamen Menschen den Weg zu den großen Werken Gottes in der Natur und in der Bergwelt eröffnen, ihnen Festigkeit und Stärke für den Alltag geben und ein Leben des Frohseins und der Aufgeschlossenheit für alles Gute und Edle schenken!

*) Vergleiche die geologische Abhandlung über die Teufelsley im Jahrbuch 1961, Seite 101.

Aufstieg und Abseilen an der Teufelsley
Foto: H. Esch

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