Dem Winter zu
DEMWINTER ZU | Von den Bergen herab Steigt mit grauen Heulenden Hunden der Herbst, Der wilde Jäger. Die letzten blassen Blumen zertritt er Und reißt den ächzenden, Stöhnenden Bäumen Das letzte Gold noch Aus den Gezweigen. Jagt weiter und höhnt Und pfeift, Bricht erbarmungslos Alles, was morsch Und verdorrt. Rüttelt die Pforten der Häuser, Klopft an den Fenstern Und reißt gar die Ziegel Und Schindeln Mit frecher Hand von den Dächern. So jagt er dem Winter entgegen Und freut sich zu siegen im Kampf Dieser Gott der Zerstörung, Brecher der Schilde, Zerstörer, Vernichter, Friedloser Jäger, Du wirst nicht lange Mehr wüten; Des Winters Eis Zerbricht deine Speere, Des Winters Schnee Wird begraben Dich und deine heulende Meute. Und alles, was du gefällt Und zertreten, Was du in grausamer Willkür entstellt, Wird er mit marmorner Pracht Wieder schmücken.Heinrichjosef Sattler |