Das Mädchen und die Kuckucksuhr
(Melodie: Es zogen drei Burschen wohl über den Rhein)
Der Kuckucksuhrkuckuck im Kuckucksuhrhaus,
:,: der flitzt wie der Blitz durch die Tür ein und aus. :,:
Das Mädchen, das sieht ihn und liebt ihn sogleich:
:,: „Ach Kuckuck, ach Kuckuck, wie groß ist dein Reich? :,
Sie wollte ihn streicheln, den Kuckuckskuckuck.
:,: Der Kuckuck entschlüpfte ins Häuschen im Nu. :,:
„Ach Kuckuck, ach Kuckuck, ich steh‘ hier und frier.
:,: Ach laß mich doch, bitte, ins Häuschen zu dir!“ :,:
„Nein, nein!“ sagt der Kuckuck, „das kann ja nicht sein!
:,: Ich schlafe doch immer im Häuschen allein.“ :,:
„Nein, nein!“ sagt der Kuckuck. „Ich brauch‘ meine Ruh‘.
:,: Drum schlag‘ ich das Türchen gleich hinter mir zu.“ :,:
Wohl jubelt er immer von neuem ihr zu;
:,: Doch stets auch entwischt er ins Häuschen im Nu. :,:
Sie kann ihn nicht fangen. Sie holt ihn nicht ein.
:,: Sie darf auch nicht zu ihm ins Häuschen hinein! :,:
Wohl bringt uns das Leben manch‘ schöne Illusion.
:,: O greif nicht zu fest, sonst entwischt sie dir schon! :,:
Der Kuckucksuhrkuckuck ist Hagestolz.
:,: Die Stimme zwar hat er, doch sonst ist er Holz! :,:
Drum höre nur froh auf des Kuckuckus Ruf
:,: und danke dem Mann, der die Kuckucksuhr schuf. :,:
Sein Kuckuck, der ruft uns den Frühling ins Haus;
:,: Da fliegen die Sorgen zum Schornstein hinaus.
Ob wir es ihm danken? —Erfragt nicht danach:
:,: Sein Ruf dringt als Freude in jedweden Tag. :,:
Den Spendern der Kuckucksuhr herzlichen Dank:
:,: Nun ruft uns der Kuckuck das Leben lang. :,:
JAKOB DAUM