Bau-Boom für Bildung – das Schulbauprogramm des Kreises Ahrweiler 2000 – 2005

Kreis investiert in die Zukunft unserer Kinder – Schülerzahlen und Raumbedarf steigen

Landrat Dr. Jürgen Pföhler 

Unsere Schulen genießen absolute Priorität. Der Kreis Ahrweiler hat ein Schulbauprogramm aufgelegt, das alle elf Schulen in seiner Trägerschaft umfasst. Dabei handelt es sich um das größte Investitionsvorhaben in der Geschichte des Kreises für einen bestimmten Sektor: Bis 2005 sind 30 Millionen Euro für die kreiseigenen Schulen fest eingeplant. Weitere 6,3 Millionen Euro kommen hinzu, die der Kreis in den Jahren 2000 bis 2004 für die Schulen in privater und kommunaler Trägerschaft, beispielsweise für die Grund-, Haupt- und Regionalen Schulen, aufgewendet hat. Der Startschuss für das Schulbauprogramm fiel im Jahr 2000. Mit dem Abschluss der Bauarbeiten ist im Schuljahr 2005/2006 zu rechnen. Bei einigen Schulen sind die Handwerker bereits weitgehend oder komplett fertig – an anderen Schulen laufen die Arbeiten noch. 

„John F. Kennedy
hat es auf den Punkt gebracht:’
Es gibt nur eins, das auf Dauer teurer ist
als Bildung. Keine Bildung.’“Landrat Dr. Pföhler
in seiner Haushaltsrede 2001

Grundlage des Millionen schweren Investitionsprogramms, um das uns andere Regionen beneiden, war erstens eine detaillierte Baubestandsanalyse. Diese hat gezeigt, an und in welchen Gebäuden Renovierungsbedarf bestand. Zweitens lieferte eine professionelle Schülerprognose fundierte Zahlen, an welchen Schularten und Standorten mit welchen Schülerentwicklungen künftig zu rechnen ist. Dadurch bestätigte sich der Trend: Die Schülerzahlen steigen. Auf dieser Basis habe ich dem Kreistag des Kreises Ahrweiler im Juni 2001 das Schulbauprogramm vorgelegt. Bis 2005 werden die Schulen im Überkreuzverfahren durch neue Gebäude erweitert und in den bestehenden Gebäuden modernisiert. 

„Bill Gates stellte vorausschauend fest: 
‚Ich beneide die Kinder von morgen. 
Kinder, die in 20 Jahren aufwachsen, 
werden weit bessere Bildungschancen 
haben, als ich sie je hatte.’“ Landrat Dr. Pföhler in einer Rede 2002 

Zudem hat der Kreis das eminent wichtige Zukunfts- und Bildungsthema „Neue Medien und Schulen“ voran getrieben. In den Jahren 2000 bis 2004 haben wir insgesamt über 2,2 Millionen Euro für die Schul-EDV, die Verkabelung und den Bau von Computerräumen an unseren Schulen ausgegeben. Als erster Kreis in Rheinland-Pfalz haben wir einen Systemkoordinator für die Schulen eingestellt. Dieser leitet die technischen Voraussetzungen für die Nutzung der Neuen Medien und vor allem des Internets in die Wege. Die Zahl der vernetzten PCs in den elf Kreis-Schulen stieg von rund 300 im Jahr 2000 auf 650 im Sommer 2004, die Zahl der speziellen Klassenräume für den Computerunterricht im gleichen Zeitraum von zehn auf 24. 

Die meisten der fast 400 Klassenräume sind vernetzt und damit Internet-tauglich. Verfügten 2001 die Schulen über herkömmliche ISDN-Anschlüsse, sind heute alle Schulen an das „Turbo-Internet“ T-DSL mit der vielfach höheren Datenübertragungsgeschwindigkeit angeschlossen. Auf meine Initiative hin hat die Telekom T-DSL in Teilen des Kreises, wo es technisch machbar ist, freigeschaltet. Mit diesen weitreichenden Investitionen schaf-fen wir die besten räumlichen und technischen Voraussetzungen, um unsere Schulen und damit auch unsere Schülerinnen und Schüler fit für die Anforderungen von morgen zu machen. Zwar ist das Schulbauprogramm organisatorisch und vor allem finanziell eine Herkulesaufgabe, die der Kreis schultern muss. Dennoch: Im Interesse unserer Schulen und der Zukunft unserer Kinder ist dies unverzichtbar. 

Die Schülerprognose zeigt:
Die Schülerzahlen im Kreis Ahrweiler
steigen.

Wie wichtig das Schulbauprogramm für unsere Schulen und für den Kreis Ahrweiler ist, belegt die Entwicklung der Schülerzahlen. Sie steigen seit Jahren – und sind an den weiterführenden Schulen auch im laufenden Schuljahr 2004/2005 im Vergleich zum Vorjahr um weitere 2,3 Prozent angestiegen. Insgesamt besuchten im September 2004 10.303 Schülerinnen und Schüler unsere weiterführenden Schulen. Dabei stellte sich die Verteilung auf die Schularten im einzelnen wie folgt dar: An den sechs Gymnasien im Kreis Ahrweiler wurden zu Beginn des Schuljahres 2004/2005 4.788 Schülerinnen und Schüler unterrichtet.

Stand: September 2004 

 Dies sind 21,6 Prozent mehr als noch im Schuljahr 1998/1999 (3.938 Schüler). Dabei handelt es sich um vier Schulen in Trägerschaft des AW-Kreises (Peter-Joerres-Gymnasium Ahrweiler, Rhein-Gymnasium Sinzig, Are-Gymnasium Bad Neuenahr und Erich-Klausener-Gymnasium Adenau) sowie um zwei private Schulen (Gymnasium der Ursulinen am Calvarienberg in Ahrweiler und Gymnasium der Franziskanerinnen auf Nonnenwerth). Einen großen Boom verbuchten auch die Realschulen, nämlich ein Plus von 14,9 Prozent zwischen 1998/99 (2.021 Schüler) und 2004/05 (2.323 Schüler). Von den kreisweit vier Realschulen befindet sich eine in Kreisträgerschaft (Realschule Ahrweiler) und drei in kommunaler bzw. privater Trägerschaft (Adenau, Remagen, Calvarienberg). Die größte Schule im gesamten Kreis ist die kreiseigene Berufsbildende Schule in Bad Neuenahr-Ahrweiler mit 2.669 Schülern. Gegenüber dem Schuljahr 1998/1999 (2.396 Schüler) bedeutet das einen Anstieg von 11,4 Prozent. Den größten relativen Zuwachs verzeichnete der zahlenmäßig kleinste Schulzweig: die kreiseigenen Förderschulen (Burgweg-Schule Burgbrohl, Don-Bosco-Schule Bad Neuenahr-Ahrweiler, Janusz-Korczak-Schule Sinzig, Levana-Schule Bad Neuenahr-Ahrweiler, Nürburgring-Schule Wimbach). Die 523 Jungen und Mädchen machen ein Plus von 24,8 Prozent im Vergleich zum Schuljahr 1998/1999 (419 Schüler) aus. Dieser Trend wird sich auch in Zukunft fortsetzen. Nach der Schülerprognose wird der Höhepunkt im Schuljahr 2008/2009 erreicht sein. Im Schuljahr 2013/2014 wird die Schüler-Gesamtzahl nach wie vor deutlich über dem Level von 2000/2001 liegen, jenem Schuljahr, in dem die derzeit gültige Langzeitprognose erstellt wurde. Diese Entwicklung beweist eindeutig: Das Schulbauprogramm des Kreises Ahrweiler kam zum richtigen Zeitpunkt, es verfolgt die richtige Strategie und es gibt den Schulen klare Perspektiven und Planungssicherheit.

Man darf an allem sparen, nur nicht
 an der Zukunft unserer Kinder. 

Die politischen Gremien des Kreises Ahrweiler stehen parteiübergreifend voll hinter unseren Schulen. Dafür gebührt ihnen Dank. Auch dem Land Rheinland-Pfalz sind wir zu Dank verpflichtet, das unserem Vorhaben mit Zuschüssen unter die Arme greift. Auch in Zukunft werden wir weiter in unsere Schulen und in das Thema „Neue Medien und Schulen“ investieren. Dies ist eine Daueraufgabe, der wir uns auch weiterhin stellen werden. Denn einhellige Meinung ist: Man darf an allem sparen, nur nicht an der Zukunft unserer Kinder. 

Schüler genießen im Kreis Ahrweiler absolute Priorität. Die politische Spitze des Kreises mit Landrat Dr. Pföhler (Mitte) und den Vorsitzenden der Kreistagsfraktionen Karl-Heinz Sundheimer (CDU, 4.v.l.), Dirk Banze (SPD, 5.v.l.), Ulrich van Bebber (FDP, 2.v.l.), Rolf Deißler (FWG, 7.v.r.)sowie Wolfgang Schlagwein (Bündnis 90/ DIE GRÜNEN, 2.v.r.) am Are-Gymnasium.