Bad Neuenahr
Kein Zweifel: Bad Neuenahr, das schöne Heilbad im Ahrtal, bildet als Fremdenverkehrsstadt die Metropole des Ahrkreises. Nicht allein wegen der Anzahl von Kurgästen und Passanten, die es alljährlich in seinen Hotels und Pensionen beherbergt, in seines Cafes und Gaststätten bewirtet. Mehr noch gebührt ihm der Ruf wegen seiner großartigen Anlagen im Dienste des Fremdenverkehrs. Diese Anlagen, Kurhaus, Kurgarten mit dem seltenen Geysir „Der Große Sprudel“ und dem Glaspalast der Trinkhalle, Lennepark, Kaiser-Wilhelm-Park mit dem Schwanenteich, Augusta-Viktoria-Park, die Promenaden und Spazierwege, das moderne Gartenschwimmbad, all das ist nach dem Kriege wie mit Zauberhand in kurzer Zeit wieder in schönster Vollendung aus den Kriegsverwüstungen erstanden dank der Umsicht der Stadtverwaltung, der Kurdirektion und der Casino K.G. Mit ihnen wetteiferten die Inhaber der Hotels, Pensionen und Gaststätten, um aus eigener Kraft ihre Betriebe wieder in Stand zu setzen. Die Geschäfte des Einzelhandels können mit jeder großen Stadt konkurrieren. Kein Wunder, daß Bad Neuenahr von Jahr zu Jahr eine wachsende Anzahl Kurgäste nicht nur aus Deutschland, sondern aus der ganzen Welt in ihren Bann zieht. Heute steht Bad Neuenahr wieder in der ersten Reihe internationaler Kurorte.
Ihrer Verpflichtung, ihren Gästen auch einen angenehmen Aufenthalt zu bieten, sind sich alle Interessenten des Fremdenverkehrs bewußt. Neben den täglich mehrmaligen Konzerten des Kurorchesters, im Sommer Kräfte der Rheinischen Philharmonie, bildet ein Reigen von Symphoniekonzerten, Solistenkonzerten und Schauspielen, Kabaretts, wissenschaftlicher Vorträge usw. eine ständig anregende Unterhaltung edelsten Charakters. Ergänzt werden sie durch gesellige Vergnügungen, Tanztees und Abendgesellschaften, die ihre Krönung im Silvesterball finden, der eine erlesene Gesellschaft von nah und fern vereinigt. Eine starke Anziehungskraft entwickeln die jährlichen Veranstaltungen: Internationale Tennisturniere, das Automobil-Turnier des Westens und vor allem die große Blumenschau „Tag der Dahlie“ mit einem großen Blumenkorso, der, in diesem Jahre zum ersten Male veranstaltet, sich durch eine großartige Pracht so attraktiv erwies, daß er jedes Jahr veranstaltet wird. Auch als Kongreßstadt hat Bad Neuenahr den besten Klang. Alljährlich tagen hier Verbände und Korporationen, oft mit mehreren hundert Teilnehmern. Das alles hebt nicht nur die Grundlagen des Wirtschaftslebens der Stadt, der ganze Ahrkreis ist daran beteiligt, der wiederum mit seinem Wein und seinem herrlichen Rebengelände, seinen Felsen und idyllischen Weindörfern den schönen Rahmen für das Leben der Kurstadt abgibt.
Wie stark aufwärts sich der Fremdenverkehr entwickelt, dafür mögen einige Zahlen als Beweis dienen. Im Jahre 1949 betrug die Zahl der Fremden in Hotels und Pensionen rd. 25 000 mit rd. 175 000 Übernachtungen, im Jahre 1952 schon 36 000 mit 340 000 Übernachtungen. Das Jahr 1953 wird eine noch größere Frequenz aufweisen. Diese Zahlen bilden einen ganz bedeutenden Prozentsatz des Fremdenverkehrs im Gebiete Eifel-Ahr und der 20 Kurorte von Rheinland-Pfalz, wie sich aus der Statistik des Statistischen Amtes ergibt.
Die Besucher der Kurstadt, die mit der Bundesbahn, Omnibussen oder eigenen Wagen zu einem Tagesausflug oder zum Wochenende Bad Neuenahr besuchen, ist nicht festzustellen.
Wer das schöne Ahrtal besucht, wird gewiß nicht verfehlen, auch die Kurstadt Bad Neuenahr mit all ihren Annehmlichkeiten und Schönheiten kennen zu lernen, und wer in Bad Neuenahr weilt, wird sich sicher nicht entgehen lassen, das romantische Ahrtal auf Ausflügen und Spazierwegen aufzusuchen. So ergibt sich eine beglückende Harmonie zwischen der Kurstadt und dem Ahrtal.
Kr. Kr.