Anmerkungen zu dem Gedicht Ahrweiler
AHRWEILER von Sitok Srengenge – dies ist kein einfaches Gedicht, das sich wie uns vertraute Poesie erschließt; hier wird keine Geschichte in Reimform erzählt. Vielmehr spielt der Dichter mit Bildern und Vorstellungen, mit Worten, mit Rhythmen und sammelt so seine Eindrücke einer für ihn fremden Umgebung. Er gibt seinen Gefühlen Ausdruck. Direkt nachvollziehen kann man die Zeilen vielleicht nicht – man kann seiner Phantasie jedoch freien Lauf lassen, kann assoziieren, kann sich ein eigenes Bild von dem Ort, den Menschen machen. Sitok (1965 in Zentraljava geboren) zählt in Indonesien zu den anerkannten jungen Lyrikern und Schriftstellern, die häufig öffentlich auftreten. Dort in Süd-Ost-Asien gibt es eine ganz andere Tradition mündlich überlieferter und vorgetragener Dichtung. Bei einzelnen Veranstaltungen sammeln sich Tausende, um Gedichtvortägen zu folgen. Und diese Rezitationen leben unter anderem von dem lautmalerischen Vortrag, von der Inszenierung. Sitok ist von dem bekanntesten zeitgenössischen Theatermacher und Dichter Indonesiens – Rendra – beeinflusst, in dessen Werkstatt-Theater er lange Jahre gelebt und gearbeitet hat.
Das Gedicht AHRWEILER ist nicht nur schon in Indonesien veröffentlicht, im Februar 1997 hat Sitok es auch in Den Haag anlässlich der ‘Indonesischen Winternacht’ vorgetragen, wobei es auch in Holländisch vorgelegt wurde.
Fast beiläufig erfährt der Name unserer Heimatstadt auf diesem Wege eine internationale Verbreitung und Anerkennung – und durch die Veröffentlichung schließt sich der Kreis, in dem hier nun nachzulesen und nachzuempfinden ist, was einem alles zu Ahrweiler einfallen kann…
„Und aus den Wiesen steiget / Der weiße Nebel wunderbar.“
Morgenstimmung in der Ahraue bei Bad Bodendorf.