Ahrweiler

AhrweilerSitok Srengenge
Bevor der Atem zu Nebel und der Nebel zu Schnee
und in den Weidenzweigen der Schnee zu Tränen wird
gehört der Fuchs, der am verwilderten Weg liegt
schon nicht dem stillen Recht des Eichenwaldes

Im Ahrtal werden Gedanken zu Stein
und Steine zu einem alten Mantel um die Stadt
der die Wunden verbirgt
und die Wunden werden zu offenen Feldern
wo die zerschmolzenen Adern
sich erheben und Weinranken werden,
Kinder ranken sich mit bebenden Lippen:
„Wie kalt ist es hier: Öffne die Tür.
Lass uns nicht vereisen.“

Vögel mit strahlenden Flügeln
entflammen die Sterne
und ihr Strahlen wirft verborgene Stimme zurück:
Kling! Klingelingeling…
wie Seufzer unerahnbarer Zeit
der das Ohr der Menschen nicht anrührt
die sich am Feuer wärmen

Des Winters Windturbine verbreitet sich
bis zum Altar
und die Kinder ballen sich zusammen wie zu tropischen Inseln
doch sie gehören nicht der Mutter die weinend das Meer erschafft

Wie ein unergründlicher Traum
der in stiller Nacht tappen macht
komme ich von den Inseln
aber gehöre euch nicht

(Übersetzung aus dem Indonesischen von Helga Blazy)