Ahrlied
Wie lieb‘ ich dich, du wilde Ahr,
Du feurig Kind im dunklen Haar,
Im grünen Kranz der Reben,
Mit deinem dunklen Flammenwein,
Mit deinem goldnen Sonnenschein
Und deinem frohen Leben!
O wie wunderbar, o wie wunderbar
Ist das Wandern an der Ahr!
In deiner Krone, Vater Rhein,
Mag der Smaragd der Mosel sein
In goldig’grünem Glänze,
Des Ahrtals roter Feuerwein
Strahlt purpurn wie Rubinenschein
Aus deinem Traubenkranzel
O wie wunderbar, o wie wunderbar
Ist der Wein doch an der Ahr!
Da sprudelt eine Quelle heiß,
Die wunderbare Heilung weiß,
Und wer an ihr gesundet,
Den sieht man froh durch Rebengrün
Zu einem Becher Ahrwein zieh’n,
Der allen Wand’rern mundet.
O wie wunderbar, o wie wunderbar
Sind die Quellen an der Ahr!
Da klingt Musik und schallt Gesang
Das ganze liebe Tal entlang
So dankbar und zufrieden,
Kein Wunder, daß in alter Zeit
Schon lockte all die Herrlichkeit
Die Römer aus dem Süden!
O wie wunderbar, o wie wunderbar
Ist das Leben an der Ahr!
Nun zieh‘ dahin, du liebe Ahr,
Durch Deutschland noch Vieltausend lahr
Im Rauschen froher Wellen,
Und seinen Segen läute drein
Der Himmel über deinen Wein
Aus Kirchen und Kapellen‘,
O wie wunderbar, o wie wunderbar
Ist das Wandern an der Ahr!
MAX BEWER