Adel des Heimatbauern
Aufrecht der Gang und derb das Gesicht,
den Acker bestellend mit Zuversicht.
Das Feld zu bebauen in Arbeit und Schweiß,
die Früchte der Erde, der schönste Preis!
Sehnig der Arm, der den Traktor bedient,
auf der Scholle um Gottes Gaben sich müht,
für’s Brot aus der Garben goldener Schwere
der Erde Dank, des Bauern Ehre!
Dem Wetter trotzend und herb seine Art,
gottesfürchtig bis zum Grab!
Säend am Morgen bis spät in die Nacht,
er kennt auch die Sorge, das Glück nicht nur lacht.
Zäh die Gestalt vom edlen Geblüt,
immer ein ehrliches gutes Gemüt,
Sein ist die Erde und sein ist der Pflug.
Sein ist der Segen, und das ist genug.
Voll Schwielen die Hand, die den Pflugschwanz umspannt,
frei ist der schöne Bauernstand!
Frei auf seiner Scholle und niemals Knecht,
das ist des Bauern ewiges Recht!
Nährer für alle in Not und Gefahr,
naturverbunden schon immer er war.
Schlicht das Gewand, das Herz ohne Tadel,
das ist der schönste Bauernadel.
CHRISTIAN MERTENS