Wenn die Ähren reifen
Ährenfelder rechts und links
wo ich geh‘ auf grünem Pfade.
Wild und üppig blühen rings
Mohn, Blaufingerhut und Rade.
Überall die Stille träumt
und ich hör‘ die Falter schweifen;
doch tief innen quillt und schäumt
schon der heiße Drang zum Reifen.
Jede Faser ist gestrafft;
jede Frucht ist voller Schwere
und der ganzen Schöpfung Kraft
ist gepreßt in jede Ähre.
Hoch vom blauen Himmel loh’n
heiß der Sonne gold’ne Brände.
Sommer steht vor Gottes Thron,
und er faltet fromm die Hände.
Paula Gerhards