Aus demhistorischen Geschehendes Aremberges
Augenzeugen berichten
Zusammengestellt VON HEINZ ZIMMERMANN
Unbekannt (1794)
Am 13. Oktober 1794 sah man zur allgemeinen Bestürzung einen Jäger zu Pferd, den ersten Franzosen, den wir bis dahin in diesem Lande gesehen hatten, herankommen. Er kündigte an, daß ein General, ein Kommissar und mehrere Offiziere sich auf Schloß (Aremberg) einlogieren würden. Ihr Appetit, besonders der des Kommissars, war groß, bereit alles zu verschlingen. Sie gingen weg, nachdem sie 70 Flaschen Wein des Herzogs und seinen Lebensmittelvorrat für eine ganze Woche verzehrt hatten. Kurz nachher legte eine ganze Truppe Hand auf eine Menge von Gegenständen.
Herzog Ludwig Engelbert von Aremberg
(1796)
. . . Im übrigen gibt es nur Elend und Schwierigkeiten auf dem Berge (Aremberg). Die Einquartierungen, die das Aussehen des Hauses mit sich bringt, und das Fehlen jeglicher Einnahmen seit mehr als zwei Jahren haben uns in einen Zustand der Armseligkeit versetzt, den wir noch niemals erlebt haben.
Gottfried Kinkel (1849)
Aremberg
Foto: Kreisbildstelle
Schloß Aremberg: Durch den öden Garten tritt man auf das Ruinenfeld. Der erst vor wenigen Jahrzehnten zerstörte Bau macht einen unbeschreiblich wehmütigen Eindruck: Man sieht es diesen Trümmern an, daß nicht ein kleines Raubnest, sondern ein Prachtpalast hier stand .. . In diesem palastähnlichen Schlosse residierte bis zur Auflösung des deutschen Reiches ein mächtiger souveräner Herzog . . . Frage, wen du willst von Leuten über 30 Jahre; jeder wird dir von der Pracht dieses Baues erzählen und von seinem Schmerz, als er mit ganz unbegreiflicher Rohheit abgebrochen wurde. Ein Symbol der gebrochenen väterlichen Herrschaft des Fürstenhauses, das in diese öden Berge einst seinen Glanz warf. Manche berichten noch, wie sie als Kinder sich Tapetenfetzen und Porzellanplattierungen aus dem abgerissenen Gemäuer zusammengesucht haben, und andere erinnern sich des wehmütigen Tages, an dem der letzte selbständige Herrscher dieses Randes seinen Untertanen Lebewohl sagte.
„Ming Frau gefällt me net“
Anekdote aus dem Wershofener Land
Em Fleuschtich sing Frau wor krank. Erst wollte Fleuschtich se selvst jesond mache; met Klatschkäs und Kamilletee. Ävve alles notzte nichts. Dat Fever stieg, und nachts dät die Frau durcheinander rede. Am andere Morge kracht de Fleuschtich Angst, et wor Höchste Zit, die Frau nom Dokter ze bringe. Ävve die könnt jo janet jon. Fleuschtich leef also selvst in Richtung Dokter.
Singe Frönd Fritz wor schon en de Jrompere (Kartoffeln), als Fleuschtich an ihm vorbeileef. Un wie Fritz dat soh, reef er dem Hastigen zu: „Wat es los, Fleuschtich, wo rennst de so schnell hin?“ „Bei de Dokter“, reef Fleuschtich kurz zoröck, „ming Frau gefällt me net!“ „Dann wat es bissje“, reef de Fritz und schmeß singe Kasch (Karst) in die Furche, „wat, ich loofe met, ming gefällt me och net!“