Mein Adenau
Mein Adenau! Wie könnt ich dich vergessen,
wo ich die Kindheit, Jugend hab‘ verlebt.
Wo ich so vieles Schöne hab‘ besessen,
das nun vorbei und niemals wiederkehrt.
Du Stadt der Hoffnung, der Erinnerungen,
noch führen gold’ne Brücken zu dir hin;
wo ich auf „Breiter Heide“ froh gesungen,
auch heut‘ noch leichtbeschwingt und glücklich bin.
Wie tollte ich um’s alte Bergwerk gerne.
Der Schwallenberg war wohl der schönste hier,
denn von der Näsbach grüßten aus der Ferne
die Hohe Acht, die Nürburg her zu mir.
Der Hirzenstein,, der Pferdemarkt, die Mühle,
Marktplatz, die Ex, ach Namen so vertraut.
Sie zaubern Bilder, steigern die Gefühle
für alte Klänge, für den Heimatlaut.
Und blühte Eifelgold an allen Hängen,
die Beere reifte sommers süß im Hag,
das Saitenspiel ließ ich im Arme hängen
und wanderte hinaus, — das war ein Tag!
Wie schnell sind doch die Jahre hingegangen
und jener Stunden volle Blütenpracht;
da von der Mutter selig noch umfangen,
auch schon die Jugendliebe leis erwacht.
Heut‘ will ich spiegeln mich in jenen Tagen,
die wie ein loses Blatt im Wind entfloh’n,
und hab‘ die hohe Saite angeschlagen,
die süß, doch’zitternd gab den ersten Ton,
Blick vom Rastplatz Adenau zur Nürburg
Foto: Esch
Der weiterklingt in meinem ganzen Leben,
wird mir zum Lied, das freudig mich erregt,
daß alle Unrast fühle ich verbeben,
weil das Vergangene mich tief bewegt.
Mein fernes Adenau! O sei gepriesen,
du jetzt am Nürburgring bekannte Stadt.
So grünbekränzt mit deinen Wäldern, Wiesen,
alt, lieb‘ und traut, du meine Heimatstadt!
Paula Gerhards