Straßenbau im Kreise Ahrweiler um die Mitte des 19. Jahrhunderts
Dr. Hans Frick +
Das Heimat-Jahrbuch 1963 brachte eine Biographie des Landrates Wilhelm Freiherr von Hö-vel und schilderte einige bemerkenswerte Ereignisse seiner Amtszeit (4. Dezember 1849 -27. Februar 1859), Über den Straßenbau im Kreis Ahrweiler während dieses Zeitraumes berichtet folgender Beitrag aus der umfangreichen Arbeit des verdienten Heimatforschers Dr. Hans Frick +.
Es erscheint selbstverständlich, daß der junge Landratsverwalter Freiherr von Hövel, nachdem sein Vorgänger, Landrat Schraut, im November 1849 abgelöst worden war, von Anfang an denjenigen Fragen besondere Aufmerksamkeit widmete, die in der Vergangenheit nach dem Urteil der vorgesetzten Behörde zuwenig vorangetrieben worden waren. Hierzu gehörte vor allem der Bau klassifizierter Straßen. Daher war von Hövel sofort bestrebt, seine Kreisstadt vermittels einer über Gelsdorf durch die Grafschaft führende Bezirksstraße, d. h., einer vom Staat übernommenen und dauernd zu unterhaltenden wetterharten Fahrstraße, mit Aachen, Bonn, Köln und dem anschließenden Niederrhein besser zu verbinden. So setzte er sich vorerst zur Erreichung seines großen Zieles dort vorbereitend ein, wo Schraut steckengeblieben war. Er bemühte sich um die Verbesserung solcher vorhandener Gemeindewege, die später Bestandteil der vorgesehenen Bezirksstraße werden konnten.
Bezirksstraße Hemmessen – Rheinbach
Schon im März 1850 verlangte von Hövel bis zum 1. April vom zuständigen Bürgermeister Clotten in Ahrweiler eine nach vorgelegtem Muster ausgefüllte Übersicht über Zustand und aufgewandte Kosten des innerhalb der Gemeinde Wadenheim (= Bad Neuenahr) oberhalb von Hemmessen abzuzweigenden Weges in Richtung Lantershofen. Die Benutzung eines Schemas sowie auch die Begleitantwort Clottens läßt vermuten, daß auch der Bürgermeister von Gelsdorf für seine Gemeinde eine entsprechende Aufforderung erhielt. Nach der Übersicht war die ganze Wadenhei-mer Strecke als »fertiggestellt« anzusehen, nachdem in letzter Zeit dafür aus Staatsmitteln 191 Taler und aus der Gemeindekasse 100 Taler aufgebracht worden waren. Doch schrieb Clotten dazu, indem er das Schema für »ungeeignet« erklärte, die Strecke im Wadenheimer Bann sei »keinesfalls als gebaut« zu betrachten. Allerdings habe der Weg »nicht die geringste Bedeutung für Wadenheim, aber eine große Bedeutung für die Orte auf der Grafschaft. Es ist ihr Verbindungsweg nach dem Rhein«.
Augenblicklich sei die Straße den Verpflichtungen der Gemeinde entsprechend »in polizeilich fahrbarem Zustand«. Um die Strecke aber dauerhaft zu machen, brauche man 790 Taler. Davon könne die Gemeinde höchstens 150 Taler aufbringen. Seine Forderung von 640 Talern sei zwar hoch, doch zur Dauerhaftigkeit des Weges unumgänglich.
Noch im gleichen Monat berichtete von Hövel nach Koblenz, er habe dem Wegaufseher Baecker zu Gelsdorf die »technischen Vorarbeiten« übertragen, da in Wadenheim »weder nach einem gehörigen Nivellement gearbeitet, noch für gehörige Sicherung und Gleichmäßigkeit der Packlage gesorgt worden« sei. Nachdem die Regierung im Oktober 100 Taler als Beihilfe in Aussicht gestellt hatte, erhielt Clotten im Februar 1851 die von Baecker ausgearbeiteten Pläne samt dessen Kostenanschlag. Daher konnte der Bürgermeister im September an von Hövel schreiben, die 190 Ruten lange Strecke von der Lantershofener Grenze bis zum Eintritt des Weges in die »Ebene des Ahrtals« sei unter (Ober-)Leitung von Baecker und unter Leitung des Wegebauaufsehers Morbach von Niederbreisig »vollkommen hergestellt«. Die »bisherigen bedeutenden Steigungen« seien abgetragen und der Weg nach »kunstgerechter Ausführung der Erdarbeiten« mit 63 Schachtruten Ahrkies überschüttet worden. Er bitte daher um Auszahlung der Beihilfe. Es ist verständlich, daß die arme Gemeinde Wadenheim nach der Verbesserung gerade dieser schwierigen Straßenstrecke glaubte, für die Verbindung mit der Grafschaft genug getan zu haben. Zählte sie doch nach einem Clottenschen Bericht vom Dez. 1848, »ungefähr 20 Leute, die, wie man zu sagen pflegt, sich in etwa helfen können; der andere Teil der Einwohner besteht aus armen, durchaus verschuldeten Leuten, die sichtlich jährlich mehr verarmen«. Das erste aktive Eingreifen von Hövels in die Bezirksstraßenfrage ist im Nov. 1851 erkennbar, nachdem dieser erfahren hatte, die interimistische Provinzialvertretung habe auf die ihr »von den Beteiligten wegen Ausbau einer Bezirksstraße von Düren überZülpich, Rheinbach ins Ahrtal vorgelegten Gesuche« zweierlei beschlossen:
- Die Kommunalstraße von Düren überZülpich bis an die Bezirksstraße, die von Kommern (Krs. Euskirchen) über Euskirchen, Essig nach Bonn führe, unter die Bezirksstraßen aufzunehmen.
- Höheren Ortes zu beantragen, daß für den Ausbau einer bei Essig abzweigenden, über Rheinbach, Gelsdorf bis zur Ahrstraße verlaufenden Strecke, den von dieser Straße berührten Gemeinden eine Prämie von 1 000 Talern je Meile sowie die Konzession zur »Chausseegelderhebung« bewilligt werde.
Alsbald bat der Landratsverwalter die Regierung, jene Anträge wegen der Wichtigkeit, die eine Straße von Düren bis zur Ahr für den Kreis Ahrweiler besitze, zu unterstützen. Anschließend wünschte er eine Belehrung über die von den Gemeinden zu erfüllenden Bedingungen. Die Regierung antwortete, ihr sei von jenen Beschlüssen der Provinzialstände noch nichts bekannt. Für den Empfang einer Bauprämie aus der Staatskasse sei es Bedingung, daß die Gemeinden sich verpflichteten, den Weg gegen Gewährung einer noch näher festzusetzenden Prämie chausseemäßig auszubauen und bei Bewilligung des gewöhnlichen Chausseegeldes chausseemäßig zu unterhalten. Da der Weg von Hemmessen nach Gelsdorf zwei Chausseen — gemeint sind damit die Ahrstraße und die Bonn-Trierer-Straße, die, von Altenahr kommend, über Gelsdorf, Meckenheim nach Bonn führte — miteinander verbinde, werde sie seinen Ausbau als »Prämienstraße« in Berlin befürworten; sie bemerke jedoch dazu, daß nach der bisherigen Übung eine höhere Durchschnittsprämie als 4 000 Taler je Meile nicht zu erwarten sei. Die Höhe hänge allerdings auch vom Kostenanschlag ab. Die Regierung schließt: »Es wird uns freuen, wenn Sie diese Angelegenheit bald zu Ende führen«. Darauf finden wir von Hövel im Lauf des Aprils 1852 erfolgreich bemüht, durch persönliche Anwesenheit und empfehlenden Vortrag in besonders einberufenen Gemeinderatsversammlungen in Gelsdorf, Vettelhoven, Ringen und Lantershofen zu erreichen, daß sich die Gemeinden verpflichteten, innerhalb ihrer Gemarkungen die in Betracht kommenden Kommunalwege entsprechend auszubauen, sofern ihnen eine Prämie von 6 000 Taler je Meile zugestanden werde. Bei der Zustimmung sprachen sie die Erwartung aus, daß die Prämienstraße nach ihrer Fertigstellung zur Bezirksstraße erhoben werde. Wegen der Linienführung vertraten sie in ihren Beschlüssen noch ihre besonderen Wünsche, so Gelsdorf, daß die Strecke Rheinbach-Gelsdorf nicht (auf dem Umweg) über Meckenheim, sondern über Wormersdorf, Großaltendorf geführt werde. In einer Sitzung vom 22. April konnte daher von Hövel dem Gemeinderat von Wadenheim in Anwesenheit von Bürgermeister Clotten vorstellen, daß es zur Ausführung der Beschlüsse jener Gemeinden erforderlich sei, auch die in den Wadenheimer Bann fallende Strecke von der Lantershofener Grenze bis Hemmessen chausseemäßig auszubauen. Um der Gemeinde, die naturgemäß wegen der weitab von den Ortsteilen Wadenheim und Beul geplanten Einmündung oberhalb des Ortsteiles Hemmessen weit weniger interessiert war als die Kreisstadt Ahrweiler, den Straßenbau schmackhaft zu machen und sie finanziell zu schonen, empfahl er den Abschluß eines Vertrages mit Ahrweiler, in dem sich dieser verpflichtete, gegen Bezug der auf Wadenheim entfallenden Staatsprämie und gegen Zusage eines durch diese Gemeinde in Raten zu zahlenden mäßigen Zuschusses den Ausbau und die Unterhaltung der Straße an Stelle von Wadenheim zu übernehmen. Der Gemeinderat billigte den Vorschlag mit dem Angebot, daß die Gemeinde 10 Jahre lang 50 Taler an die Gemeindekasse Ahrweiler abführen wolle. Außerdem solle der Stadt das Chausseegeld, das nach dem Ausbau der Straße bis zu ihrer Übernahme als Bezirksstraße zu erwarten sei, überlassen werden. Noch am gleichen Tage wurde Bürgermeister Clotten durch den Ahrweiler Gemeinderat beauftragt, einen entsprechenden Vertrag mit Wadenheim abzuschließen. Damit hatte von Hövel einen großen Erfolg erzielt. Jedoch waren die weiteren Schwierigkeiten noch recht beträchtlich.
Straßenverhältnisse der »Grafschaft« von 1848, Ausschnitt aus Topogr. Karte 1 : 80 000, Blatt Bonn
Im Januar 1853 ging vom Oberpräsidenten von Kleist-Retzow die Nachricht ein, der Handelsminister habe beim König sowohl für die Gemeindechaussee von Essig (über Rheinbach, Mek-kenheim, Adendorf, Berkum) nach Mehlem wie für die Verbindungsstraße von Rheinbach (über Wormersdorf, Gelsdorf) nach Hemmessen eine Prämie von 6 000 Taler je Meile und außerdem die Verleihung des Enteignungs- und des Chausseegelderhebungsrechtes beantragt. In einem weiteren Januarschreiben an die Regierung erhob der Oberpräsident Einwendungen wegen der Steigung bei Lantershofen und wünschte eine unmittelbare Verbindung zwischen Lantershofen und Bölingen unter Umgehung der Ortschaft Ringen. Als von Hövel im Mai durch einen Kommissar der Regierung davon erfuhr, teilte er diesem seine Stellungnahme dazu mit:
Die Gemeinde Ringen sei unter diesen Umständen nicht zum Ausbau zu bewegen, da sie naturgemäß bestrebt sei, für sich selbst gute Verbindungswege zu schaffen. Der große Verkehr interessiere sie wenig. Seitdem der frühere Oberpräsident von Bodelschwingh am 30. September 1837 entschieden habe, daß die schon damals viel besprochene Straße von Aachen nach Sinzig nicht bei Bodendorf, sondern bei Hemmessen ins Ahrtal zu führen sei, habe niemals Zweifel darüber bestanden, daß sie durch Ringen gehen werde. Auch sei eine direkte Linienführung von Lantershofen aus durch das sogenannte »Tüschenthal«, das sich in zwei Arme teile, unmöglich. Ein von der Regierung mit der Prüfung der Angelegenheit beauftragter sachverständiger Beamter namens Ulich bemerkte dazu, die Straße habe immerhin einen 440 Fuß (= 138 m) hohen Bergaufgang zu überwinden. Es lasse sich nicht vermeiden, daß auch Ahrweiler, das doch eigentlich wegen der von dort aus in Aussicht genommenen Straße nach Mayen das Hauptziel der von Rheinbach kommenden Straße sei, nur mittels eines beträchtlichen Umweges über Hemmessen erreicht werde, demgegenüber derjenige über Ringen ganz verschwinde. Im Juli teilte das Handelsministerium mit, die Überprüfung des Straßenprojektes Gelsdorf -Hemmessen habe keine Einwendungen erbracht, so daß mit der Ausführung begonnen werden könne. Da die Länge der auf den Regierungsbezirk Koblenz entfallenden sechs Straßenabschnitte 2619 1/2 Ruten (= 9,864 km) betrage, stelle sich die Prämie auf insgesamt 7 558 Reichstaler 15 Silbergroschen. Im August empfing von Hövel durch die Regierung Pläne und Kostenanschläge mit dem Auftrag, wegen der erforderlichen Anordnungen, zu denen auch die Wahl eines Sachverständigen zur Beaufsichtigung und Leitung der Bauten sowie der notwendige Grunderwerb gehörten, mit den Bürgermeistern von Ahrweiler und Gelsdorf zusammenzutreten. Vom Oktober 1853 kennen wir eine Aufforderung von Hövels an Bürgermeister Clotten, in der Gemeinde Wadenheim wegen des erforderlichen Erwerbs von Grundeigentum Verhandlungen einzuleiten. Er schlug dazu vor, in jedem Falle drei unparteiische, gerichtlich vereidigte Sachverständige wählen zu lassen, und zwar einen durch den bisherigen Eigentümer, den zweiten durch die Gemeinde, den dritten durch ihn, den Landrat. Im Januar 1854 erhielt von Hövel die Nachricht, höheren Ortes sei nunmehr auch das Projekt der Gemeindechaussee von Rheinbach bis zur Bezirksgrenze bei Gelsdorf genehmigt worden. Es sei daher zweckmäßig, die technische Leitung beider Baustrecken dem gleichen Bauführer zu übertragen. Der Landrat möge sich daher unter Hinzuziehung der lokalen Behörden mit dem Landrat von Rheinbach über die Wahl eines geeigneten Bauführers einigen. Nachdem darauf die Vorarbeiten in einzelnen Gemeinden bereits in Gang gekommen waren, traten verschiedene Schwierigkeiten auf. So sträubte sich Lantershofen Ende März gegen eine vom Bauaufseher Baecker vorgeschlagene Richtung der Straße und wünschte eine andere Führung, die 60 Ruten kürzer sei und 650 Taler weniger koste. Ringen wollte Anfang Mai den »sogenannten Hohlweg zwischen Ringen und Bölingen« zum Ausbau der Straße verwendet sehen.
Am 16. September beantwortete der Oberpräsident eine Eingabe des Ringener Gemeindevorstehers, den Wegebau durch Naturaldienste der Einwohner ausführen zu dürfen, abschlägig, da bei diesem Verfahren die Vollendung der Straße um mindestens drei Jahre hinausgeschoben würde. Die Gemeinde sei so gestellt, daß sie die Umlage von 1 800 Talern ohne Druck aufbringen könne, falls sie es nicht vorziehe, das Geld durch eine Anleihe zu beschaffen. Gelsdorf wünschte Anfang Oktober den Bau der zweiten Straßenstrecke in seinem Bann »entgegen den Einwirkungen des Landrates« bis ins nächste Jahr 1855 zu verschieben. Hier führten die Beschwerden beim Oberpräsidenten wegen eingeleiteter Zwangsmaßnahmen zu einem umfangreichen Briefwechsel. Trotz aller Schwierigkeiten und Verzögerungen war 1854 für diese Straße doch das wichtigste Baujahr. Dies lassen auch die zweimonatigen Zeitungsberichte des Landrates erkennen, die erstmalig in diesem Jahr den Bau der Straße verzeichnen, und zwar ziemlich häufig. Die betreffenden Angaben entstammen — bis auf eine Ausnahme — den entsprechenden Berichten, die ihm der rührige Bürgermeister Humpertz von Gelsdorf erstattete. 1. Februar 1854:
»In den Gemeinden Gelsdorf und Vettelhoven ist man mit dem Brechen der Steine zum Bau der Prämienstraße beschäftigt«. In Gelsdorf hat man »bereits mit der Anfuhr des Steinmaterials sowohl zur Pack- als zur Decklage für die in diesem Jahre auszubauende Strecke begonnen«.
1. Juni 1854:
»Der Bau der Prämienstraße von Hemmessen nach Gelsdorf hat in sämtlichen Gemeinden des hiesigen Kreises mit Ausnahme von Lantersho-fen begonnen, und zwar hier deshalb nicht, weil infolge der Wahl einer anderen Wegerichtung die Verhandlungen mit den Grundeigentümern noch nicht zum Ziele geführt haben. Es wird das Grundbett in einzelnen Gemeinden bald fertig sein«.
2. August 1854:
»Der Ausbau der Prämienstraße von der Grenze des Kreises Rheinbach nach dem Ahrtal schreitet in den diesseitigen (= zur Bürgermeisterei Gelsdorf gehörenden) baubeteiligten Gemeinden ziemlich fort. Die in Angriff genommenen Erd- und Maurerarbeiten sind zum größten Teil vollendet und wird in der jüngsten Zeit mit der Ausführung der Steinarbeiten begonnen werden, wozu jetzt das erforderliche Material an die betreffenden Baustellen angefahren wird«. 4. Oktober 1854:
Man ist »jetzt mit der Anfertigung der Steinbahn in den Gemeinden Gelsdorf, Vettelhoven und Karweiler beschäftigt, und ist dieselbe in der letzteren Gemeinde schon beinahe fertig«. In Ringen »noch nicht begonnen«, da »erforderliche Steinquantität noch nicht vorhanden«. Die Brückenbauten sind auf dieser Straße außer der in Ringen, welche gegenwärtig in der Ausführung begriffen ist, vollendet. 2. Dezember 1854:
In der Bürgermeisterei Gelsdorf »durch nasse Witterung . . . schlechte Fortschritte«. Offenbar war der Straßenbau im Wadenheimer Bann am weitesten vorangekommen. Denn am 30. Januar 1855 bat Ahrweiler um seine Prämie von 788 Talern, da es bisher 1 500 Taler für die Straße ausgegeben hatte und nunmehr ca. 700 Taler an die Grundeigentümer zahlen mußte. Für die Jahre 1855 und 1856 liegen keinerlei Angaben über einzelne straßenbauliche Fortschritte in den Gemeinden vor. Immerhin lassen die in den Akten genannten Vorgänge organisatorischer Art gut erkennen, daß die Arbeiten fleißig fortgesetzt wurden. So beendigte Ende November 1855 der damals in Gelsdorf wohnende Bauführer Schmitz nach Ablauf seines Vertrages mit den Landräten von Ahrweiler und Rheinbach seine bisherige Aufsichtstätigkeit. Im Mai d. J. hatte er es übernommen, die Arbeiten längs der ganzen Straßenstrecke Rheinbach-Hemmessen achtmal monatlich zu überprüfen und die Bauaufseher entsprechend anzuweisen. Auch ist im Mai von verschiedenen Enteignungsverfahren die Rede, mit denen sich die Gemeinden unter Mitwirkung des Landrates von Hövel gegen »übertriebene Forderungen« zur Wehr setzten.
Das Jahr 1856 stand bereits ganz im Zeichen der Nachprüfungen, die die Regierung durch höhere Baubeamte vornehmen ließ, bevor sie die Auszahlung der Prämien an die einzelnen Gemeinden empfehlen konnte. Am 10. Mai untersuchte daher der als vielseitiger Baufachmann bekannt gewordene Leiter der Rheinstrombauverwaltung in Koblenz, Strombaudirektor Nobiling, im Beisein des Landrates, des Bürgermeisters von Gelsdorf, des Kreisbaumeisters Nell aus Linz und des Bauführers Neumann aus Meckenheim »den baulichen Zustand der im Ausbau befindlichen Prämienstraße von Gelsdorf nach Hemmessen« und traf an Ort und Stelle diejenigen »Anordnungen«, die ihm »zum gedeihlichen Fortschritt der Arbeiten nötig erschienen«. Beispielsweise war in der Gemarkung Wadenheim die Straßendecke von der Grenze mit Lantershofen bis zur Ahrstraße »vollständig ausgebaut, aber noch nicht abgewalzt« . Fünf Tage später teilte er der Regierung seinen Befund, in 15 Punkten gegliedert, schriftlich mit.
Unmittelbar nach dieser Besichtigung reichte Nell als der für den »Baubezirk Ahrweiler« zuständige höhere Baubeamte der Regierung für die Gemeinde Wadenheim bzw. Ahrweiler das für die Auszahlung der Prämie erforderliche »Attest« über den Fertigkeitszustand der auf sie entfallenden Straßenstrecke ein. Für die Gemeinden Gelsdorf, Karweiler, Lantershofen und Ringen konnte er dies erst im Oktober tun, freilich noch mit der Einschränkung, daß Lantershofen eigentlich noch keinen Anspruch habe; Vettelhoven war erst im März 1857 so weit, daß er die Auszahlung beantragen konnte. In seinem Zeitungsbericht meldete der Landrat vom 30. März 1857:
»Die Prämienstraße ist in sämtlichen Gemeinden außer der Baumpflanzung und Regulierung der Gräben und Böschungen fertig«, und zwei Monate später, am 27. Mai: »Die Prämienstraße von Hemmessen nach Rheinbach ist nunmehr im Kreise Ahrweiler gänzlich durchgeführt«. Dementsprechend hatte er schon am 7. Mai die Regierung um Verhaltungsmaßregeln gebeten: Er habe sich durch eine soeben vorgenommene Bereisung »von der vollständigen Fahrbarkeit überzeugt«. Daher könne mit der Wegegelderhebung begonnen werden, wie sie schon im Regierungsbezirk Köln (also auch im Kreis Rheinbach) eingeführt sei. Die Strecke von der Ahrstraße bis zur Kreisgrenze mit Rheinbach betrage 2 597,57 Ruten, also eineinviertel Meile, so daß die Berechtigung bestehe, bis zur Übernahme als Bezirksstraße ein Wegegeld für eineinhalb Meilen erheben zu lassen. Beste Hebestelle sei unstreitig das in der Mitte gelegene Ringen. Ein Umfahren der Stelle sei dort nicht zu befürchten.
Die auf diesen Antrag genehmigte Wegegelderhebung begann am 27. Juli. Einnehmer wurde Gemeindevorsteher Wolff in Ringen, dem 15 v. H. der Einnahmen zugestanden wurden. Bis Weihnachten d. J. kamen bei ihm 180 Taler 1 Silbergroschen 3 Pfennig ein. Nachdem der König 1858 kurz zuvor die über die Provinzial-stände beantragte Übernahme der Prämienstraße in die Reihe der Bezirksstraßen grundsätzlich genehmigt hatte, beauftragte die Regierung am 2. April d. J. den Leiter des neugeschaffenen Kreisbauamtes in Ahrweiler, Clotten, mit einer entsprechenden Überprüfung der Straße. Seine »Superrevision« fand im August statt.
Sein Onkel, der Bürgermeister Clotten von Ahrweiler, schrieb hierzu am 10. September hinsichtlich der von Ahrweiler gebauten Wadenheimer Strecke, die Beanstandungen des Kreisbaumeisters überstiegen »alles erträgliche Maß«. Im Dezember erfolgte noch eine zweite Revision durch den Regierungs- und Baurat Junker aus Koblenz. Dieser ordnete unter Vermittlung des Landrates an, »daß zur Beurteilung der Konstruktion der Steinbahn etwa alle 100 Ruten zuvor Löcher eingehauen werden sollen, in welche das Material während der Revision sogleich wieder einzubauen ist«. Nachdem Junker die Straße als »in einem zur Abnahme als Bezirksstraße geeigneten Zustand befunden« hatte, beauftragte die Regierung ihren Referenten am 10. Mai 1859, die diesbezüglichen Verträge mit den Gemeinden abzuschließen. Am 25. Mai fand die endgültige Übernahme durch den Regierungskommissar Ulich statt. Leider erlebte Landrat von Hövel dieses lang erstrebte Ziel nicht mehr. Die endgültige Prämienabrechnung für den Kreis Ahrweiler ergab einen Gesamtbetrag von 7 789 Talern 27 Silbergroschen. Und zwar erhielt Ahrweiler an Stelle von Wadenheim 1110 Taler 9 Silbergroschen, Lantershofen 1 060 Taler, Karweiler 270 Taler, Ringen 2 225 Taler 21 Silbergroschen, Vettelhoven 1 423 Taler 27 Silbergroschen, Gelsdorf 1 680 Taler. Hingegen hatten diese Gemeinden über die erwartete Prämie hinaus zusammen schon bis zum 11. September 1856 21 955 Taler aufgebracht, und zwar Ahrweiler 2 900 Taler, Lantershofen 3612 Taler, Karweiler 300 Taler, Ringen 7 720 Taler, Vettelhoven 3 800 Taler, Gelsdorf 3 623 Taler.
Die endgültigen Ausgaben waren jedoch mindestens zum Teil noch erheblich höher, da ja seither noch manche Beanstandung zu beseitigen war und die Straßenränder alle mit Bäumen bepflanzt werden mußten. Dazu hatte die Regierung im Januar 1857 angeordnet, daß statt Pappeln weniger Schatten werfende Bäume, namentlich Obstbäume, zu pflanzen seien, um die Weinberge nicht zu schädigen. Etwa um die gleiche Zeit wurde auch die Abrundung der rechtwinkligen Mündung bei Hemmessen verlangt. Ein Jahr später erwies es sich, daß der im Wadenheimer Bann zur Decklage verwandte Basalt zu kalkhaltig war und Verschlammungen verursachte und daß daher die Straße unverzüglich eine »Überschüttung« mit gutem »Basaltkleinschlag« erhalten mußte. Zudem fehlte auch hier noch eine Anzahl Ulmen. Kein Wunder also, daß Bürgermeister Clotten im September des gleichen Jahres, durch die schon erwähnten neuen Beanstandungen seines Neffen stark verärgert, darüber klagte, daß Ahrweiler für eine andere Gemeinde so große Opfer bringen müsse.
Das Straßenprojekt Ahrweiler-Mayen
Es ist verständlich, daß sich der preußische Staat und auch die Stadt Ahrweiler für die Herstellung einer guten Straße zwischen den Kreisstädten Ahrweiler und Mayen seit dem Augenblick besonders interessierten, als der Land-ratsamtsverwalter von Hövel die Frage einer Bezirksstraße Rheinbach-Hemmessen (-Ahrweiler) durch seinen Schritt bei der Regierung in Koblenz ins Rollen brachte. War doch die Fortsetzung dieser Bezirksstraße über Mayen nach Koblenz damals sowohl ein wirtschaftliches wie ein strategisches Anliegen. Zu diesem Zeitpunkt, nämlich im November 1851, forderte die Regierung die Stadt Ahrweiler über den Landrat zu einem Gutachten über die Linienführung einer solchen Eifelstraße auf. Dementsprechend legte eine vom dortigen Gemeinderat ernannte Kommission diesem im Februar 1852 ihre ausführliche Stellungnahme zur Billigung und Weiterleitung durch den Bürgermeister vor.
Dabei gab der Ausschuß, indem er sich auf seine gute Kenntnis der »Ortschaften, Gebirge und Bodenbeschaffenheiten« berief, der Richtung von Ahrweiler »über Ramersbach, westlich dem Berge Mauchert vorbei, über Hannebach, Engeln, den Bergrücken Gänsehals, Ettringen nach Mayen« den Vorzug.
Im Juli 1854, als der Bau der Straße nach Rheinbach allenthalben begonnen hatte, kamen die staatlichen Bestrebungen, auch eine Prämienstraße Ahrweiler – Mayen durch beteiligte Gemeinden bauen zu lassen, noch stärker zum Ausdruck, als das Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten in Berlin zur Aufstellung eines Projektes für diese Straße einstweilen 600 Taler bewilligte mit der Bemerkung, daß gegebenenfalls mehr Geld dafür angefordert werden könne. Auf Vorschlag des Strombaudirektors Nobiling wurde der bisher bei den Rheinbauten beschäftigt gewesene und von ihm für geeignet gehaltene Baumeister Clotten mit der Ausarbeitung beauftragt. Auch der bekannte Berghauptmann von Dechen aus Bonn wurde wegen Berücksichtigung der wirtschaftlichen Interessen der Gemeinden Weibern, Bell und Hannebach (Steinindustrie) befragt.
Das umfangreiche erste Aktenstück über diese Angelegenheit schließt mit einer Antwort der Koblenzer Regierung vom September 1870 an den Minister auf dessen Frage nach der »Projektierungskasse« für diesen Straßenbau: »Das Projekt ist nicht zur Ausführung gekommen und wird auch in Zukunft nicht ausgeführt werden, weil nach dem Bau der linksrheinischen Eisenbahn (1858), welche zur Zeit der Aufstellung des Projektes noch nicht existierte, über Sinzig – Andernach eine bessere und schnellere Verbindung zwischen Mayen und Ahrweiler hergestellt worden ist, als es durch Ausführung des projektierten Straßenbaues heute geschehen könnte. Außerdem ist das Straßenprojekt an dem Widerstand einzelner Gemeinden, die sich nicht zum Bau verstehen wollten, gescheitert«.
— Bekanntlich ist heute, insbesonders seit dem Bau des Nürburgrings, das ganze Gebiet durch gute Straßen erschlossen. Aus diesem Aktenstück erfahren wir etwas über den dienstlichen Werdegang des Kreisbaumeisters Clotten. Die Bearbeitung des Projektes erlitt nämlich einige Verzögerungen durch dessen anderweitige dienstliche Beschäftigung.
1855 war er »kommunaler Kreisbaumeister« in St. Goar, d. h., kein staatlicher, sondern ein vom Kreise für eigene Belange eingestellter Baubeamter.
1856 wurde er königl. preuß. Kreisbaumeister in Olpe (Westfalen). Bis zu seiner Ernennung zum Kreisbaumeister für Ahrweiler und Adenau, die zum 1. April 1858 oder ganz kurz zuvor erfolgte, hatte der schon erwähnte Kreisbaumeister Nell in Linz die staatlichen Interessen im Kreis Ahrweiler zu vertreten. Der Kreisbaumeister Julius August Clotten, gebürtig zu Mayen, starb gemäß Beurkundung seines Oheims, des siebzigjährigen Bürgermeisters Josef Wilhelm Clotten von Ahrweiler, mit 43 Jahren im März 1870 in seinem Haus in Beul (= Bad Neuenahr), wo er seit 1865 wohnte. Sein amtliches und privates Wirken als Baumeister ist in der Geschichte von Bad Neuenahr mehrfach bezeugt, so auch 1862 beim Bau des zweiten Badehauses.
Sonstiger Straßenbau im Kreise Ahrweiler
Hierzu kann nur einiges mitgeteilt werden, das die Zeitungsberichte des Landrats aus den regelmäßigen Meldungen der Bürgermeister übernommen haben. Es handelt sich dabei um die bereits vorhandene Bezirksstraße Bonn -(Gelsdorf – Altenahr) – Trier und einige reine Kommunalstraßen:
3. Oktober 1853 (aus Altenahr): »Die Bonn-Trierer Bezirksstraße in der Roßbach wird im kommenden Monate fertig«. (aus Sinzig): »Nachdem auf der Kommunalstraße von Sinzig nach Franken eine Strecke von 190 Ruten in diesem Jahre kunstgemäß ausgebaut wurde, ist nunmehr die ganze Strecke aufgenommen worden, um ebenso ausgebaut zu werden«.
1. April 1854 (aus Gelsdorf): »Die Wegestrecke zwischen Leimersdorf und Nierendorf wurde »in Angriff genommen«.
Gegenwärtig ist man mit der Packlage beschäftigt.
4. Oktober 1854 (aus Altenahr): »Der Ausbau der Bonn-Trierer Bezirksstraße in Altenahr wird hoffentlich im nächsten Monat beendigt«.
2. Dezember 1854 (aus Sinzig): »Am Ausbau der Kommunalstraße von Sinzig nach Franken wurde ununterbrochen gearbeitet. Behufs Ausbaus der Wegestrecke von Westum nach Löhndorf in der Gemarkung von Westum hat der Bauaufseher Baecker von Gelsdorf die nötigen Aufnahmen gemacht und ist mit der Ausarbeitung des Projektes beschäftigt«.
Quellen:
Landeshauptarchiv Koblenz, Abt. 441, Nr. 1331 -1339,11591 und 11996Content-Disposition: form-data; name=“hjb1982.49.htm“; filename=“C:\Gaby\Heimatjahrbuch1982\hjb1982.49.htm“ Content-Type: text/html
Kreis Ahrweiler im Spiegel der Statistik
Kommunale Gliederung des Kreises (1.1. 1981)
Gebietseinheiten | Wohn- bevölkerung | Fläche in qkm | Bevölke- rungs- dichte | Anzahl der Gemeinden |
Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler | 26 141 | 63,19 | 414 | 1 |
Stadt Remagen | 14 248 | 33,07 | 431 | 1 |
Stadt Sinzig | 14 127 | 41,19 | 343 | 1 |
Gemeinde Grafschaft | 7 103 | 57,72 | 123 | 1 |
VG Adenau | 12 802 | 257,72 | 50 | 37 |
VG Altenahr | 10 504 | 153,81 | 68 | 12 |
VG Bad Breisig | 10 429 | 41,84 | 249 | 4 |
VG Brohltal | 15 306 | 138,81 | 110 | 17 |
Kreis Ahrweiler | 110 660 | 787,35 | 141 | 74 |
Straßen des überörtlichen Verkehrs (1980)
Autobahn 61 | 36,2 km |
Bundesstraßen 9, 257, 258, 266, 267, 273, 412 | 157,9 km |
Landesstraßen | 242,6 km |
Kreisstraßen | 245,1 km |
Straßen des überörtlichen Verkehrs | 681,8 km |
Gemeindestraßen (1976)
Innerortstraßen | 399,084 km |
Außerortstraßen | 22,721 km |
Insgesamt: | 421,805km |
Straßendichte pro 100 qkm: | 139,71km |
Eisenbahnen
Bundesbahn: | Köln – Koblenz – Frankfurt | 26,6 km |
Remagen – Adenau | 42,5 km | |
Brohltalbahn: | Brohl – Engeln | 19,6km |
Wasserstraße: | Rhein | 22,0 km |
Häfen: | Brohl, Oberwinter |
Zahl der zugelassenen Kraftfahrzeuge (1.1. 1981)
Kraftfahrzeuge insgesamt | 51 765 |
— Krafträder | 1 655 |
— Personenkraftwagen | 40 054 |
— Kombinationskraftwagen | 3 352 |
— Lastkraftwagen | 2 277 |
— Kraftomnibusse (einschl. Obusse) | 159 |
— Zugmaschinen | 3 926 |
— Sonderkraftfahrzeuge | 342 |
— Kraftfahrzeuganhänger | 2 399 |
Pkw und Kombi auf 1 000 Einwohner | 392 |
Gewässer l. und II. Ordnung
Rhein | 22,0 km |
Ahr | 68,7 km |
Adenauer Bach | 10,0 km |
Brohlbach | 12,0 km |
Nohner Bach | 3,5 km |
Trierbach | 12,0 km |
Laacher See | 3,5 qkm |
Nutzung der Bodenflächen (1979)
Gesamtfläche | 78 711 ha |
Gebäude- und Freifläche | 2 791 ha |
Betriebsfläche | 189 ha |
Erholungsfläche | 276 ha |
Verkehrsfläche | 4 306 ha |
Landwirtschaftsfläche | 31 335 ha |
Waldfläche | 38 374 ha |
Wasserfläche | 1 125 ha |
Flächen anderer Nutzung | 315 ha |
Landwirtschaft
Landwirtschaftliche Betriebe nach Betriebsgrößenklassen (1979)
Betriebe insgesamt | 2 256 |
davon mit einer landwirtschaftl. genutzten Fläche von | |
unter 1 ha | 269 |
1 – 2 ha | 329 |
2 – 5 ha | 499 |
5-10 ha | 488 |
10-20 ha | 341 |
20 – 25 ha | 87 |
25 – 50 ha | 205 |
50 ha und mehr | 38 |
Nutzviehhaltung (1980)
Rindviehhalter | 1 224 |
Schweinehalter | 640 |
Schafhalter | 220 |
Rindvieh | 22 539 |
Schweine | 10 569 |
Schafe | 5 843 |
Legehennen | 69 837 |
Weinanbau an der Ahr (1979)
Betriebe mit Weinbau insg. | 740 |
darunter | |
— reine Weinbaubetriebe | 651 |
— Weinbaubetriebe | |
mit Landwirtschaft | 21 |
bestockte Rebfläche | 409 ha |
gesamte Rebfläche | 470 ha |
Arbeitskräfte in Weinbau und Kellerwirtschaft | 2 479 |
Gäste und Übernachtungen im Fremdenverkehr (1980)
I. In Beherbergungsbetrieben (o. Campingplätze) | |
angekommene Gäste insgesamt | 320 580 |
— davon Ausländer | 52 866 |
Übernachtungen insgesamt | 1 412 356 |
— davon Ausländer | 149 293 |
II. Campingplätze | |
angekommene Gäste insgesamt | 34 124 |
— davon Ausländer | 17 717 |
Übernachtungen | 138 965 |
— davon Ausländer | 72 481 |
Industrie
Betriebe von Unternehmen mit 20 und mehr
Beschäftigten (Mai 1981)
Wirtschaftszweig | Betriebe | Beschäftigte |
Industrie insgesamt | 81 | 6 805 |
I. Bergbau, Grundstoff- u. Produktionsgütergewerbe | 16 | 612 |
davon: | ||
— Gewinnung u. Verarbeitung von Steinen u. Erden | 7 | 174 |
— Chemische Industrie | 6 | 318 |
— sonstige | 3 | 120 |
II. Investitionsgüterindustrie | 31 | 2 371 |
davon: | ||
— Maschinenbau u. Büromaschinen | 11 | 734 |
— Straßenfahrzeugbau u. Reparatur | 8 | 816 |
— Elektrotechnik u. Reparatur | 4 | 536 |
— sonstige | 8 | 285 |
III. Verbrauchsgüterindustrie | 24 | 2 282 |
davon: | ||
— Feinkeramik, Herst. u. Verarb. von Glas | 4 | 745 |
— Holzverarbeitung | 4 | 600 |
— Papier- u. Pappeverarbeitung, Druckerei | 5 | 498 |
— Herstellung von Kunststoffwaren, Ledererzeugung, Textilgewerbe | 5 | 224 |
— Bekleidungsgewerbe | 6 | 215 |
IV. Nahrungs- u. Genußmittelgewerbe | 10 | 1 540 |
Bruttoinlandsprodukt (1978)
insgesamt (in 1 000 DM) | 1 455 005 |
je Einwohner | 13 290 |
Anteil an der Bruttowerterschöpfung in % | |
Land- und Forstwirtschaft | 3,7 |
Produzierendes Gewerbe | 42,1 |
Handel und Verkehr | 14,1 |
Dienstleistungen | 40,1 |
Kindergärten
Zahl der Kindergärten | 37 |
Aufnahmekapazität | 2 756 Kinder |
Versorgungsgrad | 94,94 % |
Schulen (1980/81)
36 Grund- und Hauptschulen | mit 9 076 Schülern |
5 Sonderschulen (Bad Neuenahr-Ahrweiler, Sinzig Adenau (Wimbach, Burgbrohl) | mit 504 Schülern |
4 Realschulen (Bad Neuenahr-Ahrweiler (2), Adenau und Remagen) | mit 1 897 Schülern |
6 Gymnasien (Bad Neuenahr-Ahrweiler (3), Sinzig, Adenau, Insel Nonnenwerth) | mit 3 997 Schülern |
Berufsbildende Schulen Berufsschule | |
— gewerbliche, kaufmännische, hauswirtschaftliche Abteilung | mit 2 778 Schülern |
3 Berufsfachschulen | |
— für Wirtschaft — kaufm. Handelsschulen | |
— für Elektrotechnik und Metall | |
— für Hauswirtschaft und Sozialpflege | mit 303 Schülern |
2 Fachschulen bei der Landes-Lehr- und Versuchsanstalt für Weinbau, Gartenbau und Landwirtschaft (Bad Neuenahr-Ahrweiler) | mit 44 Schülern |
3 Berufsaufbauschulen | |
— für Technik — Teilzeitform | |
— für Wirtschaft — Teilzeitform | |
— für Hauswirtschaft und Sozialpflege — Vollzeitform | mit 147 Schülern |
2 Fachoberschulen | |
— für Wirtschaft | |
— für Technik | mit 48 Schülern |
2 Krankenpflegeschulen (Bad Neuenahr-Ahrweiler und Remagen) | mit 161 Schülern |
1 Pflegevorschule (Bad Neuenahr-Ahrweiler) |
Alteneinrichtungen (1. 2.1981)
Altenheime | 8 |
Altenwohnheime | 1 |
Altenpflegeheime | 4 |
mehrstufige Einrichtungen | 9 |
Alteneinrichtungen insgesamt | 22 |
Altenheimplätze | 430 |
Altenwohnheimplätze | 487 |
Altenpflegeplätze | 578 |
Platzbestand zusammen | 1 495 |
Medizinische Versorgung (1.1. 1980)
Zahl der Ärzte | 235 |
davon frei praktizierende | 108 |
Zahnärzte | 36 |
Apotheker | 41 |
Zahl der Krankenhäuser (1978)
Krankenhaus »Maria Hilf«(Bad Neuenahr-Ahrweiler) | 361 Betten |
Krankenhaus »Maria Stern« (Remagen) | 185 Betten |
Krankenhaus »St. Josef« (Adenau) | 150 Betten |
Krankenhaus »St. Josef« (Burgbrohl) | 83 Betten |
Krankenhausbetten insgesamt | 779 Betten |
Krankenhausbetten pro 10 000 Einwohner | 71,2 Betten |