Vom Wein zum Wasser
Aus dem Leben Georg Kreuzbergs VON DR. JOSEF KREUTZBERG |
Im freundlichen Kurpark von Bad Neuenahr steht das Denkmal von Georg Kreuzberg, dem Quellenentdecker und Begründer des Heilbades, Wer es nicht allzu eilig hat, verhält den Schritt und bleibt wohl eine Weile davor stehen. Wenn er auch gar nichts weiß von dem Manne, dessen Bronzebüste er betrachtet, so empfindet er doch, daß dieser Kopf nicht alltäglich ist. Das mächtige Antlitz, die straffen Muskelzüge von Gesicht und Hals, das erhobene Haupt mit dem in die Ferne gerichteten Blick, die kräftige Nase, der im Schweigen geschlossene Mund, das eckige Kinn verraten einen Mann der Tat. Er sieht vor sich einen Cäsarenkopf, geformt von souveränem Willen, Entschlossenheit und Wagemut. Dabei sind die Gesichtszüge edel und frei von imperatorischer Härte. Aber sicher war mit diesem Mann nicht gut Kirschen essen. Er war ein Unternehmer und königlicher Kaufherr.
Aus seiner Kindheit wird eine Episode berichtet: Als ein adliger Herr vierspännig durch seine Heimatstadt Ahrweiler fuhr, sagte der Knabe Georg, hingerissen von dem Pomp des Aufzuges und der Ehrfurcht grüßender Kleinstädter, zu seinem Begleiter: „Auch ich werde einmal vierspännig durch das Ahrtal fahren.“
Nach dem ideo=realen Gesetz von Carpenter hat jede Vorstellung, jedes Ideal das unbewußte Streben zur sachlichen Verwirklichung. Und so erklärt es sich, daß mancher, ohne es zu wissen, an, sein geheimstes Ziel kommt, Alle Kräfte des Geistes und der Seele, das Unterbewußtsein mit magnetischer Richtnadel, scheinbare Zufälle und widrige Umwege führen trotz allem mit sicherem Kurs das Lebensschiff am Ende in den Hafen, den sich eine jugendliche Vorstellungskraft einstmals erträumt und ersehnt hat. Die Idee ist stärker als der Wille. Der Weg zum Ziel ist nicht immer der kürzeste und geradlinige. Daher soll hier ein Kapitel aus dem Leben Georg Kreuzbergs, des Quellenentdeckers, der Vergangenheit entrissen werden.
Er wurde geboren am 22. März 1795 in Ahrweiler als Sohn einer angesehenen Familie, die dort begütert war, über Weinberge verfügte, der Stadt in Ehrenämtern diente und der Jahrhunderte alten Schützengesellschaft, die einen preußischen König, Kirchenfürsten und eine Elite hoher Persönlichkeiten zu ihren Mitgliedern zählte, viele Schützenkönige stellte. Von 1829 bis 1833 hat Georg Kreuzberg selbst das Königszepter getragen, und es ist sehr wahrscheinlich, daß unter seiner Ägide der damalige Kronprinz Friedrich Wilhelm im Jahre 1833 sich persönlich in das Buch der Gesellschaft eintrug.
Nach seinen Schul= und Lehrjahren hat Kreuzberg noch sehr jung am Befreiungskrieg der verbündeten Heere gegen Napoleon teilgenommen. Davon zeugt ein noch erhaltener Brief von seiner Hand aus dem Jahre 1815 aus St. Quentin in Frankreich. Im Frühjahr 1816 wurde er von der Festung Jülich aus in seine Heimat entlassen. Im Jahre 1823 machte sich Kreuzberg als Kaufmann („Krämery“) selbsständig. Nicht viel später firmiert er auf den ersten im Ahrtal gedruckten Rechnungsformularen als „Eisen= und Bordhändler“. Im Jahre 1844 ist er Inhaber der Weinhandlung Georg Kreuzberg & Co.
In diesem Jahre tobte an der Ahr ein heftiger Weinkrieg. Es ging um den Absatz des roten, oder besser gesagt des rosaroten Ahrweines und um die Not des Winzerstandes. Die Ahrwinzer führten Klage darüber, daß der ehemals so beliebte Ahr=bleichart — ein rose getönter Wein — in der Gunst des Publikums mehr und mehr an Boden verlor. Als Grund dafür wurde den Weinhändlern „Weinfabrikation“, d. h. eine Verschlechterung oder Verbesserung, je nach dem Standort der Streitenden, vorgeworfen. Zum Rufer in diesem Kampf machte sich ein Kölner Kaufmann, Franz Raueaux, ein Volkstribun, der den unzufriedenen Weinbauern nicht nur seine spitze Feder lieh, sondern auch sein Teil zur Verschärfung der Fehde beitrug. Der erste Angriff erfolgte von dieser Seite am 30. 8. 1844 im „Kölnischen Anzeiger“ und in der Beilage der „Kölnischen Zeitung.“ „. . . Die Verfälschung des Ahrweines, der vor zwanzig Jahren einen so großen Ruf hatte, daß er sogar Kranken als Medizin verordnet wurde, hat den großen Weinhandlungen im Rheinlande Veranlassung gegeben, ihre Einkäufe in anderen Gegenden zu machen, weil sie mit den Fabrikanten der Ahr, welche geringe Weine durch Zusätze von Farb= und Zuckerstoffen sowie spirituösen Beimischungen zu einem dem Ahrwein ähn= liehen Gemisch fabrizieren, nicht konkurrieren können. Als unmittelbare Folge hier« von bleibt den kleinen Winzern ihr unverfälschtes Produkt ohne Nachfrage und sehen die meisten von ihnen sich genötigt, zu Spottpreisen an die Fabrikanten zu verkaufen, die den ganzen Handel der Ahr in Händen haben.“
Zur selben Zeit war vom Oberpräsidenten der Rheinprovinz in Trarbach an der Mosel eine Kommission einberufen worden, die darüber beraten sollte, wie dem Notstande der Winzer abzuhelfen sei. „Möge Herr Kreuzberg, den die Auszeichnung getroffen hat, der Kommission in Trarbach beigesellt worden zu sein, dieses beherzigen, möge er alle seine Talente aufbieten, um seinen unglücklichen Landsleuten einen Dienst zu erzeigen, den die Menschlichkeit berufen ist, von ihm zu fordern. Dann werden ihm die Segenswünsche von Tausenden folgen und sein Werk wird goldene Früchte tragen und ihm den Dank und die Liebe von hundert und abermals hundert verarmten Familien sichern.“ Rührselige Demagogie!
Georg Kreuzberg, mit hinterhältiger Ansicht persönlich angesprochen, trat sofort ins Gefecht: Der verunglimpfende Artikel sei nicht vom Mitleid mit den Winzern, sondern vom Neid inspiriert und mit der Absicht veröffentlicht worden, den hiesigen Weinhandlungen, „die ja den ganzen Weinhandel an der Ahr in Händen haben“, zu schaden. Dabei fänden sich vom Jahrgang 1842 und 1843 keine zehn Fässer Wein mehr an der Ober= und Unterahr, und der Durchschnittspreis für dieses mittelmäßige Gewächs betrage 24 Thlr. pr. Ohm. Was die Weinverfälschung angeht: „… erbieten wir uns hiermit, demjenigen 1000 Thlr. baar auszuzahlen, der uns durch die strengste chemische Untersuchung aller unserer Weine den Beweis zu liefern im Stande sein wird. Die deßfallsige Untersuchung soll sich nicht allein auf wirkliche Weinverfälschung, sondern auf alle Beimischung von Farbstoffen und spirituösen Ingredienzien sowie auf jene von allen auswärtigen, als spanische und französische Weine, ausdehnen. Unsere Geschäftsfreunde, welche im Besitz von Weinen, die wir geliefert haben, sind, bitten wir, solche auf ähnliche Weise untersuchen zu lassen, um sich die Überzeugung zu verschaffen, ob jene Anklage gegründet sei oder nicht, vielmehr nur auf boshaftem Neide beruhe.“ Kein Zweifel: So konnte nur ein Mann mit reinem Gewissen sprechen. Was aber in aller Welt lag dieser ungeheuerlichen Verdächtigung der Weinfabrikation zugrunde?
Der französische Chemiker Jean Antoine Chaptal, geboren 1756, später Professor in Montpellier, hatte als einer der ersten die fortschrittlichen Erkenntnisse der jungen Chemie in den Dienst der Allgemeinheit gestellt und Fabriken für Soda, Alaun, Bleiweiß, Bleizucker u. a. in seinem Vaterlande errichtet. Er erfand auch ein Verfahren, das darin bestand, daß man saurem Most vor der Gärung kohlensauren Kalk und Zucker zusetzte und dadurch das Endprodukt, den Wein, qualitativ verbesserte. Diese Weinzuckerung, heute bei voraussichtlich kleinen Weinen noch im Gebrauch und auch gesetzlich bis zu einem gewissen Grade zulässig, war damals eine umwälzende Neuerung und wurde natürlich von vielen, wie jede neue Erfindung, als ein Einbruch in die gewohnte göttliche und menschliche Ordnung empfunden. Chaptal war sicher der letzte, der einer Weinverfälschung das Wort geredet hätte. Denn er wurde im Jahre 1800 Minister des Innern, und die Überwachung der Weingesetze gehörte zu seinem Ressort, 1811 wurde er Graf, 1816 Mitglied der Französischen Akademie, 1819 Pair. Freilich, „chaptalisierte Weine“ waren damals und sind auch heute noch der erprobten Weinzunge ein Ärgernis, und doch steht fest, daß verlorene Jahrgänge mit der Beisteuerung von Zucker zum Gärungsprozeß gerettet und trinkbar gemacht werden können. Der Konsumwein, an den man keine allzu hohen Anforderungen an Güte stellte, wurde dadurch mundgerecht, und sein Absatz in den breiten Volksschichten brauchte nicht zu leiden. Kein Geringerer als der berühmte Justus von Liebig, der durch seine Arbeiten über die .künstliche Düngung die ausgesaugte Heimaterde wieder ertragreich machte und damit den schier endlosen Zug deutscher Bauern nach Übersee abstoppte, dieser geniale Professor der Chemie in Gießen wurde als Kronzeuge im damaligen Kampf der Winzer und Weinhändler herbeizitiert: „Wir verbessern rational den an Glutbestandteilen reichen Most durch Zusatz von Zucker, der, was hier ganz gleichgültig ist, in dem Organismus einer anderen Pflanze erzeugt worden ist, oder wir setzen dem ausgepreßten Saft unserer unreifen Weintrauben die getrockneten, reifen Weintrauben südlicher Klimate zu. Im Wissenschaftlichen Sinne sind das wahre Verbesserungen, die in keiner Weise etwas Verfängliches an sich tragen.“ Denn „aller Zucker verschwindet“ bei der Gärung, der fertige Wein enthält eine „dem Zuckergehalt entsprechende Menge von Weingeist“. Das Wunder der Weingärung wurde erst einige Jahrzehnte später durch die Entdeckung der Funktion der Hefepilze von Louis Pasteur aufgeklärt. Genug, der Weinkrieg an der Ahr tobte den ganzen Herbst über in den Gazetten des Rheinlandes und darüber hinaus. Sachverständige hüben und drüben wurden bemüht.
Petitionen, behördliche Rundschreiben, Solidaritätserklärungen mit Hunderten von Unterschriften — überraschenderweise für die Weinhändler —, geharnischte, zuweilen mit bissigem Humor gewürzte Zeitungsartikel flogen hin und her. Georg Kreuzberg hatte sich schon frühzeitig aus dem unfruchtbaren Gezänk zurückgezogen. Man bot ihm auch keine Gelegenheit, seine ausgesetzten tausend Taler an den Mann zu bringen. Nur noch einmal, am 4. November 1844, ergreift er das Wort in der „Kölnischen Zeitung“, und dabei erhebt er sich hoch über den Interessenstreit der kleinen Geister. Klar sieht er die Wurzel des Übels. Lebenspraxis, Sozialpolitik scher Scharfblick, Güte des Herzens und gesunder Optimismus führen seine Feder. Der prägnante Stil läßt uns seine männlich fordernde Stimme fast sinnenhaft wahrnehmen: „Seit einiger Zeit haben sich manche Stimmen über die Ursachen der Not unserer Winzer vernehmen lassen. Allein, diese liegen tiefer, als wo man sie bisher gesucht hat. Abgesehen davon, daß die eigentliche Absicht derjenigen, welche die Zeitungsfehde über die Ahr hervorgerufen haben, weniger dahin zu gehen schien, Abhilfe des Notstandes herbeizuführen, als nur andere Zwecke dabei zu verfolgen, wie jeder Unparteiische in der Sache, der mit den Verhältnissen an der Ahr bekannt ist, sich wohl überzeugt hält. Für unsere Ahrgegend wäre es daher gewiß besser gewesen, wenn man wirklich der Meinung war, daß einzelne an dem Herunterkommen der Winzer die Schuld trügen, die Gründe dafür der betreffenden Staatsbehörde nachzuweisen und darauf anzutragen, daß solche mit aller Strenge untersucht und die allenfalls Schuldigen exemplarisch bestraft würden. Einige Hauptgründe der Verarmung mögen wohl sein: Allgemein zu hohe Besteuerung der Wejngüter, besonders im Verhältnis zu den Ackerländereien seit Einführung des Grundsteuer=Katasters in der Rheinprovinz, sowie in einzelnen Gemeinden vor beendigter Katastrierung ganz unverhältnismäßig hoch gewesene Besteuerung des ganzen Grundbesitzes, da namentlich in einigen derselben an der Ahr die Grundsteuer mehr als das Doppelte zu hoch befunden und reduziert wurde.
Sodann die stets wachsende Zunahme der Bevölkerung und dadurch notwendig desto größere Zersplitterung des Grundeigentums.
Der im Jahre 1828 ins Leben getretene Zollverband mit den süddeutschen, ebenfalls weinproduzierenden Staaten, wodurch unsere Weine, besonders die roten, immer mehr vom Markt verdrängt wurden, statt deren aber die wohlfeileren Oberrhein=, Nahe=, Neckar=Weine mehr- Aufnahme fanden. Steuerliche Begünstigung des Eingangs größerer Quantitäten ausländischer Weine und Verschließung derjenigen Nachbarstaaten, welche selbst keinen Wein bauen, wohin aber in früheren Zeiten unsere meisten Weine den besten Absatz fanden; durch zu hohe Zölle auf den dortigen Eingang unserer inländischen Weine. Ferner der nunmehr ausnahmsweise nur beim Wein noch gestattete Detailhandel durch Aufsuchen von Bestellungen auf Proben bei jedem Privatmanne. Die Weinsteuer in ihrer bisherigen Erhebungsweise, eine, nur den Winzer drückende Produktions= oder verdoppelte Grundsteuer, anstatt daß sie nach dem Willen des Gesetzes nur eine Verbrauchssteuer, auf dem Käufer lastend, sein soll. Unbarmherzige Schuldeintreibungen und Zwangsverkäufe einzelner ohne Rücksicht darauf, daß ganze Familien dadurch an den Bettelstab gebracht werden. Diese und noch mehrere andere vielleicht mögen die Grundursachen der Verarmung unserer Winzer sein, obgleich es eine allgemein bekannte Tatsache ist, daß überall, wo der Haupterwerb sich nur auf Weinbau beschränkt, nicht nur in Deutschland, sondern auch in Frankreich und allen übrigen Ländern, der kleine Winzer von jeher in Armut und Dürftigkeit zu leben gewohnt war.
Es mag wohl eine schwierige Aufgabe für unsere hohe Landesregierung sein, aber gewiß ist es eine höchst dringende, die wahren Mittel aufzufinden, um der Not einer ihrer treuesten Untertanklassen so= viel als möglich zu steuern. Daß sie gern dazu bereit ist: Zu helfen, wo es in ihren Kräften liegt, davon können wir uns überzeugt halten, und deshalb wollen wir auch mit vollem Vertrauen auf dieselbe und deren mögliche Hilfe unserer nächsten Zukunft getrost entgegen gehen.“ Das war Georg Kreuzbergs letztes Wort in dem journalistischen Ungewitter, das sich am Ende des Jahres grollend und weiterleuchtend wie so viele vor und nach ihm verzog. Die Öffentlichkeit, die Behörden, die Regierung waren dadurch auf ein brennendes Problem, eine soziale Wunde, eben den Notstand der Winzer gestoßen worden. Wenn auch keine plötzliche, unmittelbare Wendung des Winzerschicksals daraus hervorging, so gewannen doch der Wille zum Helfen und der Wunsch, das heimatliche Gewächs zu verbessern und womöglich durch Zusammenschluß (Winzervereine) und modernere Kellerwirtschaft zu veredeln, an Boden. Wohl oder übel wurde auch an der Ahr „chaptalisiert“, denn weitaus gesegnetere Landschaften wie etwa der Rheingau hatten das Verfahren schon jahrelang geübt und erprobt, und das nördlichste Weinbaugebiet, die Ahr, konnte auf die Dauer nicht davon abstehen.
Der Streit der Worte und Federkiele war abgetan und alle gingen wieder in den Weinberg, die ihnen von den Göttern verhängte Sisyphusarbeit zu verrichten. Auch Georg Kreuzberg. Und so fand er unter seinen Weingärten einen, der seit Jahren kümmerte und nicht gedeihen wollte. Mit der Gründlichkeit, die ihm eigen war, ging er auch hier dem Übel an die Wurzel und stieß auf die Apollinaris=Quelle zwischen Heppingen und Wadenheim. Damit nicht genug, erbohrte er einige Jahre später- den großen Geisyr, die warme Heilquelle von Bad Neuenahr. Er wurde der Gründer des Bades, errichtete die Anlagen des Apollinarisbrunnens, er schuf den Kurpark, die Trinkhalle, das erste Kurhotel, schenkte der aufstrebenden und bald selbständig werdenden Gemeinde das Krankenhaus Maria=Hilf. Er legte den Grundstein für die große mittelrheinische Mineralwasserindustrie und eine Reihe seinem Beispiel folgende Badeorte. Fortzeugend Gutes wirkte seine Tat, die wie eine Initialzündung eine Kette von Reaktionen auslöste. Jährlich kommen Tausende von Kranken und Erschöpften, die nach den Heilquellen von Bad Neuenahr dürsten. In Millionen Flaschen ging das Apollinariswasser — „the queen of table water“ — über den ganzen Erdball. An der Ahr trat eine Umwälzung aller Lebensverhältnisse ein, die Fortschritte auf allen Gebieten des Verkehrs, der Kultur, des Handwerks und Gewerbes zur Folge hatte. Auch der heimische Weinbau nahm teil an der allgemeinen Aufwärtsentwicklung, und der naturreine Ahrrotwein ist wie ehedem wieder Medizin für unsere Stoffwechselkranken. Georg Kreuzberg hat die ihm nie zugetraute Tat und den ironischen Rat seines Widersachers wahrgemacht: „Seinen unglücklichen Landsleuten einen Dienst zu erzeigen und sich den Dank und die Liebe von hundert und abermals hundert verarmten Familien zu sichern.“
Georg Kreuzberg ist nicht vierelang durch das Ahrtal gefahren . . . oder doch! Sein Lebenswagen war bespannt von der Klugheit, der Tatkraft, dem Wagemut und dem Gottvertrauen. Vom Wein zum Wasser! „Das Wasser aber ist das vornehmste Element“, sagt der Grieche Pindar.