Vorwort

Ein besonderes Jahrbuch in einer besonderen Zeit

Liebe Bürgerinnen und Bürger, liebe Leserinnen und Leser,

der Kreis Ahrweiler ist gezeichnet durch eine Apokalypse, wie sie bislang nicht vorstellbar war. Gleichzeitig bringt die Notwendigkeit des Aufbaus die Möglichkeit eines großen Aufbruchs in den Kreis. Aus dem Zwang, alte Pfade zu verlassen – weil sie schlicht nicht mehr da sind –, können Kreativität und Mut entstehen, nicht nur neue Wege zu gehen, sondern sie da neu entstehen zu lassen, wo sie vorher nicht denkbar waren.

Neue Wege geht auch das Heimatjahrbuch Kreis Ahrweiler 2022/2023, denn es erscheint erstmals seit Beginn im Jahr 1926 als Doppel-Ausgabe. Die Flutkatastrophe bildet in diesem Heimatjahrbuch das zentrale Thema mit dem Ziel, das verheerende Ereignis für uns und vor allem auch für die nachfolgenden Generationen zu dokumentieren. Eindrückliche Fotos und persönliche Erfahrungen von Helfenden, Berichte über Rettungseinsätze des Katastrophenschutzes, der Bundeswehr und weiterer Hilfskräfte gehen unter die Haut. Auch die Frage, was die Folgen der Flut für unsere Kirchen, für den Sport, für die Archäologie, Kultur und Geschichte in unserem Kreis bedeuten, wird aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet.

Für viele der Autorinnen und Autoren mag der Blick zurück nicht leicht gewesen sein. Ihnen allen gilt mein besonderer Dank. Ihre persönlichen Erlebnisse und Erfahrungen für die Zukunft festzuhalten, ist wichtig. Auch, um alte Pfade leichter verlassen und bei der Mammutaufgabe (Wieder-) Aufbau neue Wege gehen zu können. Erste Erfolge sind bereits sichtbar. Auch sie finden sich in diesem Heimatjahrbuch wieder. Dies gibt Kraft und lässt uns Mut und Zuversicht für die Zukunft unseres Kreises schöpfen – auch wenn der Wiederaufbau noch viel Zeit benötigen wird.

Zugleich steht dieses Heimatjahrbuch in der Tradition seiner Vorgänger. Auch die Themenvielfalt jenseits der Flut ist groß, wie bereits ein Blick in das Inhaltsverzeichnis zeigt. Beiträge aus Geschichte und Gegenwart, aus den Dörfern und Städten sowie über Menschen aus unserer Region finden sich wie gewohnt ebenfalls in diesem Jahrbuch, genauso wie Anekdoten und Mundartbeiträge. Ganz herzlichen Dank an diese Autorinnen und Autoren, von denen viele seit Jahren mitmachen.

Doch es ist noch etwas neu in dieser Ausgabe. Sie erscheint vollständig in Farbe – zum ersten Mal seit dem Start 1926. Es wird Zeit, das Jahrbuch für jüngere Generationen und auch für neue Leserinnen und Leser attraktiv zu gestalten. Und vielleicht erwächst aus der Lektüre ja auch der Wunsch, ein Teil davon zu werden und als Autorin oder Autor beim nächsten Mal dabei zu sein. Gemeinsam können wir mit Mut und Selbstbewusstsein den nachhaltigen (Wieder-)Aufbau und die Herausforderungen für die Zukunft des ganzen Kreises meistern. Und hoffentlich zeugt der eine oder andere Artikel in den nächsten Ausgaben von Fortschritten und erfolgreichen Projekten.

Mit herzlichen Grüßen Ihre

Cornelia Weigand Landrätin des Kreises Ahrweiler