Einen guten Rotwein bis zum letzten Tag

Erinnerung an 105jährigen Rentmeister a. D. August Schmidt

VON KARL HOLTZ

Foto: Stang

An seinem 105. Geburtstag konnte Rentmeister i. R. August Schmidt, Remagen, noch viele Gratulanten empfangen, unter ihnen Regierungspräsident Heinz Korbach und Landrat Dr. Christoph Stollenwerk, und es fehlte auch nicht die Runde Skat mit einigen Freunden. Alle Gratulanten stellten das große Interesse heraus, das der Jubilar während seines langen Lebens und noch im hohen Alter an allen öffentlichen Dingen gezeigt habe und noch zeige.

Am 11. Mai 1973 rückte August Schmidt sogar auf den Ehrenplatz des ältesten männlichen Bürgers der Bundesrepublik, als der bis dahin älteste Bürger, Ziegelmeister Friedrich Wedeking aus Dortmund, im Alter von 111 Jahren starb.

Doch am 16. Mai 1973 verschied Rentmeister i. R. August Schmidt, nachdem er nur einen Tag im Krankenhaus Remagen war. Er wurde auf dem Friedhof in Remagen im Beisein vieler Berufsfreunde und unter reger Anteilnahme der Bevölkerung beigesetzt. August Schmidt war am 16. März 1868 in Le Havre, Frankreich, geboren, wohin seine Eltern ausgewandert waren. Durch den deutsch-französischen Krieg 1870/71 kam die Familie Schmidt wieder ins Rheinland zurück. Am 1. April 1885 begann August Schmidt seine kommunale Tätigkeit in Andernach-Land. Am 9. November 1893 wurde er Kassenleiter der Bürgermeisterei Ringen und am 15. Februar 1912 Rentmeister in Remagen. Seit 1. Juli 1929 lebte August Schmidt – „aus Gesundheitsgründen“ wurde er vorzeitig pensioniert – im Ruhestand, war aber während des letzten Weltkrieges noch längere Zeit in der Verwaltung tätig. Rentmeister i. R. August Schmidt erlebte einen friedlichen Lebensabend im Kreise vieler Freunde und war sehr beliebt und geachtet. Er schätzte den guten Rotwein der Ahr, von dem er täglich eine Flasche trank.